Bauwerk

murerleben – ein Fluss entwickelt sich
freiland - Murau (A) - 2015
murerleben – ein Fluss entwickelt sich, Foto: Hans-Jörg Raderbauer
murerleben – ein Fluss entwickelt sich, Foto: freiland Umweltconsulting ZT GmbH
15. August 2018 - next.land
Der systematische Gewässerausbau, beginnend mit Ende des 19. Jahrhunderts, hatte eine starke Veränderung des Flusslaufs der Mur zur Folge. Ursprünglich prägten das Gewässer vielfältige flusstypische Elemente wie Seitenarme, Flachwasserzonen, Kies-, Sand- und Schlammbänke sowie Uferabbrüche. Die Mur wurde durch die Regulierung über weite Strecken in ihrer Dynamik stark eingeschränkt, Nebenarme wurden abgeschnitten und große Flächen für die landwirtschaftliche Bodennutzung trocken gelegt.
Diese Veränderungen führten zur Entkoppelung der Mur von ihrem Umland und den Nebenbächen, zu einer Zurückdrängung flussbegleitender Auwälder, zum Verlust der Fließgewässerdynamik und somit zu einem starken Rückgang von wertvollen Lebensräumen für Fische, Amphibien und Vögel.
Hauptziel des LIFE-Projekts „Inneralpines Flussraummanagement Obere Mur“ war es daher, das [m]ursprüngliche, verzweigte Flusssystem wiederherzustellen und die vorhandenen naturnahen Au- und Flusslandschaften der Mur zu sichern bzw. die Entstehung neuer zu initiieren. Im Rahmen von insgesamt 15 Maßnahmenbereichen wurden rund 10,5 km der rund 90 km langen oberen Mur restrukturiert, die längsten durchgehenden Maßnahmenstrecken liegen in Thalheim-St. Peter und in der Lässer Au.
Neben den ökologischen Zielen wurden durch das LIFE-Natur-Projekt zahlreiche weitere Ziele erreicht. Durch die Sicherung bzw. Reaktivierung von Überflutungsgebieten wurde der passive Hochwasserschutz in diesem Gewässerabschnitt wesentlich verbessert und die Mur als Nah- und Erholungsraum aufgewertet.
Co-Finanziert über LIFE und LIFE+ wurden zwischen 2003 und 2015 rund 4,9 Mill. Euro in die Maßnahmen investiert.
Das Maßnahmen- und Managementkonzept für die Mur wurde 2014 mit dem „European Riverprize“ ausgezeichnet und für das Finale des „International Riverprize“ (3 Finalisten) nominiert. (Text: Hans-Jörg Raderbauer)

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