Bauwerk

Haus Schaden
Pichler & Traupmann - Wien (A) - 2007
Haus Schaden, Foto: Rupert Steiner
Haus Schaden, Foto: Rupert Steiner
18. Oktober 2018 - newroom
Das Haus ist Teil einer aus einer Privatinitiative entstandenen Gartensiedlungsanlage, die am Rande des Lainzer Tiergartens mit Blick über Wien gelegen ist. Der Anlage liegt ein Masterplan von 3:0 Landschaftsarchitektur und non:conform zugrunde. Ziel des Materplans war es einerseits, mit einem Set von „Spielregeln“ ein Minimum gegenseitiger Beeinträchtigung bei Ausblick und Besonnung für die individuellen Häuser zu erreichen. Andererseits sollte ein gemeinsamer Materialkanon für alle Elemente der Außenanlagen der öffentlichen und halböffentlichen Bereiche der Häuser entwickelt werden. So würde eine Siedlung völlig individueller Häuser entstehen, die jedoch in ihren Sockelzonen und Vorgartenbereichen eine gemeinsame Sprache sprechen würden. Da das von uns entworfene Haus als erstes fertig gestellt wurde, kam uns eine gewisse Pionierrolle innerhalb der Siedlung zu, weil die von uns getroffene Materialwahl maßgeblich für die ganze Siedlung werden würde – zumindest war dies so vereinbart.

Befestigte Bereiche zur Privatstraße hin werden in Betonpflaster mit Besenstrich ausgeführt. Die Siedlung wird frei von Zäunen und Einfriedungen sein. Lediglich Stützmauern aus Natursteintrockenmauerwerk zonieren die Anlage, stellen jedoch auch im Sinne des Naturschutzes keine Barrieren für Flora und Fauna dar.

Die Trockenmauern aus Waldviertler Granulit bewältigen die verschiedenen Geländeniveaus des Hauses, formen aber zugleich einen markanten Sockel, der aus der Landschaft wächst und über dem, abgesetzt durch ein nahezu allseitig verglastes Erdgeschoß, das Gebäude auf extrem schlanken Stahlstützen zu schweben scheint. Das Erdgeschoß beinhaltet ein Raumkontinuum, das über eine zweigeschossige, kleine Eingangshalle erschlossen wird und eine Wohnküche, einen Essplatz und – etwas höher gelegen und über eine Stufenrampe erreichbar – einen Wohnbereich enthält. Dieses höhere Niveau bildet einen zweiten Horizont, der die Parapethöhen des tieferen Bereichs definiert und durch die spiegelnde Wasserfläche des vorgelagerten Pools akzentuiert wird. Der tiefere Bereich – mit Wohnküche und Essplatz – ist in das Gelände eingegraben, während der Wohnbereich bereits von der weiß verputzten Hüllfigur aufgenommen wird, die im Obergeschoß die privaten Raumbereiche enthält. Dort endet der Weg durch das Haus auf einer kleinen Terrasse, die wiederum über ein paar Stufen erreichbar ist und einen phantastischen Ausblick über ganz Wien bietet. (Text: Architekten)

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