Bauwerk

Musikpavillon Kirchdorf
parc architekten, markus fuchs architektur - Kirchdorf in Tirol (A) - 2017
Musikpavillon Kirchdorf, Foto: David Schreyer
Musikpavillon Kirchdorf, Foto: David Schreyer
4. März 2019 - newroom
Der Musikpavillon stellt im dörflichen Raum ein Zentrum des kulturellen Lebens dar. Die Bauaufgabe ist Ausdruck für eine lebendige Kultur und war deshalb immer wieder Anlass für „etwas andere“, zeitgemäße Architektur (z.B. der Pavillon von Architekt Ladner in Zams von 1968).

In Kirchdorf ist der Musikpavillon der letzte Baustein des neuen Bildungscampus. Er ist ein frei stehender und von allen Seiten sichtbarer Solitär mit der Bühne nach Süden und einer Bushaltestelle für den Schülerbus nach Norden.

Das Faltwerk aus massiven Holzplatten wurde aus seinen akustischen Erfordernissen heraus entwickelt. Der Schall soll einerseits zum Publikum geleitet werden, andererseits müssen sich die Musiker gegenseitig hören, um zusammen spielen zu können. Deshalb befinden sich bei den meisten Bühnen genau ausgerichtete Schallleitpaneele an den Seiten und an der Decke. Die Architekten haben diese Paneele zu einem selbsttragenden Faltwerk weiterentwickelt. Der Schall wurde in einem raytracing-Prozess simuliert und die Flächen in ihrer Größe und Ausrichtung hinsichtlich ihrer akustischen Auswirkungen optimiert.

Das vorderste Joch der Schale ist 15 m breit und 7 m hoch, was bei den sehr hohen Schneelasten in Kirchdorf eine erhebliche statische Herausforderung darstellt. Die mit Blech überzogene, einschalige Holzkonstruktion ist nur 20 cm stark, die Statik, Akustik und architektonische Gestaltung wird ausschließlich durch die Faltung bewirkt.

Das Faltwerk wurde mit dem Koge-Institut der Universität Innsbruck (Dr Rupert Maleczek), dem Akustikbüro Müller BBM aus München und dem Statikbüro Stefanoudakis aus Wien entwickelt. (Text: Architekten)

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