Bauwerk

Stadthaus Ballhausgasse
HoG architektur - Graz (A) - 2013
Stadthaus Ballhausgasse, Foto: Paul Ott
Stadthaus Ballhausgasse, Foto: Paul Ott
Stadthaus Ballhausgasse, Foto: Paul Ott

Präsenz und Entmaterialisierung

18. März 2019 - newroom
Inmitten der als Weltkulturerbe gelisteten Grazer Altstadt war eine Baulücke in der Ballhausgasse durch einen Neubau mit Wohnnutzung zu schließen. Die Regeln des Altstadtschutzes fordern die Einfügung in den Kontext, geben jedoch Spielraum für eine Interpretation mit zeitgenössischen Mitteln.

Eine Fassade aus poliertem Nirosta-Blech gibt die für die Umgebung charakteristische Plastizität des Licht- und Schattenspiels der Gesimse, vorspringenden Fenster und Fensterumrandungen wieder, ohne diese nachzubilden. Dabei erzeugen leicht unterschiedlich geneigte Dreiecksflächen, deren Kanten die in verschiedener Höhe liegenden Gesimse der Nachbargebäude verbinden, Kaleidoskop-artige Brechungen.

Aus wechselnden Blickwinkeln ergeben sich stets neue Bilder im Zusammenspiel der eigenen Fassaden mit jenen der Häuser gegenüber. Die im Unterschied zur Gründerzeit geringeren Geschoßhöhen treten dadurch nicht mehr in Erscheinung. Im Gegensatz zur Fassade sind die Fenster vertikal angeordnet und bilden so unabhängige, vor- und rückspringende Elemente, die aber in ihrer symmetrischen Anordnung, großen Dimension und Proportionalität die Gründerzeitordnung fortsetzen. Die nach Süden orientierte Hoffassade schafft mit Balkonen und Loggien eine hochwertige Wohnqualität mit Ausblick auf den Grazer Schlossberg. (Text: Architekten)

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