Bauwerk

BTV Lienz in Osttirol
Architekten Scharfetter_Rier - Lienz (A) - 2013
BTV Lienz in Osttirol, Foto: David Schreyer
BTV Lienz in Osttirol, Foto: David Schreyer
BTV Lienz in Osttirol, Foto: David Schreyer
22. August 2015 - aut. architektur und tirol
Die Bankfiliale der BTV in Lienz ist Teil des größeren Bauprojekts Iselpark, einer Wohn- und Geschäftsbebauung am Südtiroler Platz von Wurzer Nagel Architekten. Scharfetter Rier Architekten, die als Wettbewerbssieger mit der Neugestaltung der Bankfiliale betraut wurden, reagierten auf diesen angrenzenden Fassadenriegel mit seiner langen Loggienreihe aus Sichtbeton. Sie behalten die Höhen bei, greifen das zu Grunde liegende Raster auf und variieren das Thema der Lochfassade, indem sie der Alu-Glasfassade der beiden Obergeschoße eine über die gesamte Höhe reichende gelochte Betonfläche vorsetzen.

Zum einen integriert sich damit die BTV-Filiale in die lange Platzfassade, zum anderen ist klar ablesbar, dass sich hinter diesem Teil eine besondere Funktion verbirgt. Die innerhalb eines vertikalen und horizontalen Rasters unterschiedlich dicht verteilten Öffnungen wirken wie ein lichtdurchlässiger Vorhang, der Sicht- und Sonnenschutz bietet. Sie erlauben von Innen Ausblicke auf die Geschäftigkeit des Platzes und schützen zugleich die dahinter liegenden Beratungs- und Büroräume der Bank vor Einblicken.

Im Erdgeschoß wurde ein Servicebereich für beratungsfreie Bankgeschäfte eingerichtet, in den oberen Geschoßen befinden sich diskrete Kundenbesprechungsräume, Mitarbeiter:innenbüros sowie eine Lounge für kleinere Veranstaltungen. Ein Geborgen-Sein und ein Maß an Diskretion bestimmt die Atmosphäre dieser Welt, die die Aufmerksamkeit auf die Banktätigkeiten konzentriert. Dazu trägt die Materialisierung mit Böden und Möbeln aus hellem, heimischen Eschenholz in Verbindung mit textilen Elementen und der subtilen Farbgebung der Wände wesentlich bei.

Die Gestaltung der Innenräume wurde in Zusammenarbeit mit Farbdesignerin Monika Heiss umgesetzt. Aus der Le Corbusier Farbpalette wählte sie Farben, die mit dem einfallenden Licht der Lochfassade ein spezielles Farb- und Lichtspiel ergeben. Das samtige Ultramarinblau in matten Aufhellungen erzeugt Haptik und Tiefe und schimmert im Schatten, Boden und Möbel werden von Schieferweiß – hergestellt aus grauem Tonschiefer und Porzellanerde – umrahmt, weiche Sand- und Graunuancen verändern ihre Textur durch das einfallende Licht der Lochfassade. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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