Der bauliche Bestand im Linzer Stadtteil Keferfeld ist geprägt von Einfamilien- und Doppelhäusern aus den 1940er Jahren. Die Grundrisse sind kompakt und die Gärten für die Deckung des Eigenbedarfs ausgelegt. Die Bauherrenfamilie lebt seit der Errichtung der Haushälfte in diesem Gebäude am Ende einer Sackgasse. Mit den Jahren wird das Haus allerdings zu klein für drei Generationen. Darum wird 2005/06 das Dachgeschoss aus- und der Bestand umgebaut. Das Grundstück ist von zwei Seiten zugänglich, ein durchquerender Weg wurde früher auch von Nachbarn als Abkürzung genutzt. Dieser Fußweg wird im Entwurf der ersten Erweiterung aufgenommen. Dabei wird der Eingang um einen Halbstock erhöht, wodurch das Erdgeschoss barrierefrei ist und ein zusätzlicher Kellerraum mit Gartenzugang entsteht.
Nach Änderungen des Bebauungsplans und der Novellierung des Bauwichs ist es möglich, die zuvor entstandene Eingangsfläche zu überbauen und damit den weiter gestiegenen Wohnraumbedarf der Familie zu decken. 2018 wird das Superzimmer an dieser Stelle errichtet.

Das Superzimmer ist seitlich an die Obergeschoss-Wohnung angedockt. Es lagert auf fünf Stahlstützen und schafft so einen gedeckten Eingangsbereich. Das Superzimmer schmiegt sich entlang der Stirnseite an den Bestand, löst sich Richtung Garten aber von diesem, seine Kubatur verengt sich und steigt gleichzeitig bis zu einer Zweigeschossigkeit in die Höhe.

Als reiner Holzbau mit sichtbarer Holzstapeldecke und einer Verkleidung aus diagonal montierten Lärchenholzlatten ist das Superzimmer eine leichte, verspielte Ergänzung für Generationen übergreifendes Wohnen. (Text: Architekt:innen)