Bauwerk

Wohnhausanlage Großweikersdorf
simon und stütz architekten - Großweikersdorf (A) - 2017
Wohnhausanlage Großweikersdorf, Foto: Alexander Simon
Wohnhausanlage Großweikersdorf, Foto: Alexander Simon
25. Oktober 2019 - newroom
Das Grundstück liegt am Rande der Marktgemeinde Großweikersdorf am Ortsausgang. Die stark befahrene Bundesstraße trennt das Grundstück vom Ort und den auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Gewerbeflächen. Im Süden des Bauplatzes liegt ein Ein- und Doppelhausgebiet, nördlich des Grundstücks liegen Sportanlagen, darunter ein Tennisplatz und das örtliche Schwimmbad.
Im Zuge einer langfristigen und nachhaltigen Planung wird eine weitgehend geschlossene Bebauung nach Norden und Richtung Bundesstraße errichtet, um den dahinter liegenden neu entstehenden Wohnquartieren einen baulichen Lärmschutz zu gewährleisten.

Die Erschließung der Anlage erfolgt über eine Wohnstraße, die gleichzeitig eine rad- und fußläufige Verbindung zum Radweg entlang der Schmida darstellt. Die Wohnstraße wird durch das Zusammenspiel von privaten Grünflächen, Parkplätzen, allgemeinen Grünraumen, dem Wechsel des Straßenbelags sowie den Vorbereichen bei den Stiegenhäusern charakterisiert und bietet als eine Art „dörflicher Treffpunkt“ Raum für längeres Verweilen, Spielen und nachbarschaftlichen Kontakt.

Charakterisierend für das Projekt sind die Stiegenhäuser, an die die Freiräume der einzelnen Wohneinheiten angrenzen. Die Mehrzahl der Wohneinheiten wird somit über ihren eigenen Freiraum erschlossen. Auf diese Weise ist es möglich, auch den Wohnungen die nicht im Erdgeschoß liegen, einen großen Freiraum zuzuordnen. Die Freiräume sind geschützt angelegt, jedoch wie ein Garten auch für die Nachbarn einsehbar, sie bieten die Möglichkeit zur Kommunikation und sollen als Mehrwert für eine funktionierende Nachbarschaft betrachtet werden. Die Stiegenhäuser werden so von einer reinen Verkehrsfläche zu einem vielfältigen und komplexen Raum - sowohl aus architektonischer als auch soziologischer Sicht.

Ausgehend von den multifunktionalen Stiegenhäusern ist ein sehr einfacher Aufbau der Baukörper möglich. Als kostenintensiver gedämmter Bereich wurden lediglich einfache Würfel in Niedrigenergiestandard ausgeführt. Das Stiegenhaus mit den angrenzenden Funktionen ist bautechnisch entkoppelt und bedarf weitgehend keiner Wärmedämmung. Die Ausführung der tragenden Bauteile erfolgte in Hochlochziegel und Stahlbeton.

Im Wesentlichen baut das Projekt auf zwei verschiedenen Grundrisstypen auf. Zum einen sind das Eckwohnungen, die sich zu zwei Seiten öffnen. Zum anderen gibt es eine Reihe von durchgesteckten Typen, bei denen die Möglichkeit besteht, mit geringem Aufwand ein zusätzliches Zimmer vom Wohnraum abzuteilen. Aufgrund der weitgehend fehlenden tragenden Stützen und effizienten Anordnung der Schächte ist die Ausbildung einer großen Palette an Grundrissvarianten möglich. Die Anordnung der nicht adaptierbaren Elemente trägt im Sinne der Nachhaltigkeit möglichen späteren Nutzungsänderungen und geänderten Grundrissanforderungen Rechnung. (Text: Architekten)

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