Bauwerk
Raum der Begegnung - Sozialtherapeutikum Steiermark
TRITTHART + HERBST Architekten - Mitterdorf an der Raab (A) - 2019
18. September 2019 - HDA
Das Sozialtherapeutikum Steiermark ist eine anthroposophisch orientierte Einrichtung, die Menschen mit Behinderung Vollzeitpflege und Tageswerkstätten bietet. Sie betreiben einen Bauernhof im Bezirk Weiz. Auf Grund des akuten Platzmangels wurden die bestehenden Gebäude um einige Zimmer und einen Saal als Begegnungsraum erweitert.
Einige der Bewohner sind zwar körperlichen und geistigen Einschränkungen unterworfen, aber in ihren Wahrnehmungen besonders sensibilisiert. An die Wahl von Farben und Materialien werden daher sehr hohe Ansprüche gestellt. Die neu errichteten Zimmer und der Begegnungsraum wurden mit ökologisch hochwertigen Baustoffen errichtet. Um eine Reizüberflutung zu vermeiden bleiben die konstruktiven Baustoffe weitgehend sichtbar. Der Beton ist unverputzt, das Holz in seiner Natürlichkeit belassen. In den Wohnräumen dominieren lehmverputzte Wände und Holzoberflächen.
Nähert man sich dem Haus Sonnleiten über die Bundesstraße von Weiz aus, so folgt die Bewegung der Form einer Spirale, deren Windungen zum Haus hin immer enger werden. Diese Bewegung wird um das bestehende Haus herum weitergeführt und als grundlegendes Gestaltungsprinzip für den Saal aufgenommen. Die spiralförmige Einteilung des Raums folgt den Prinzipien der Fibonacci Reihe. So weist der Außenumriss des Gebäudes ein Rechteck mit den Proportionen des goldenen Schnitts auf. Die Breite des Gebäudes wird als Länge des höher gelegenen Teils des Saals übernommen und die Bibliothek im Zentrum wiederholt dies in Bezug auf den vorher genannten Bereich.
Die Dachkonstruktion besteht aus Leimbindern mit Brettsperrholzauflage, die auf Kantholzsäulen aufliegen. Zum Innenhof hin spannt sich ein weiter Träger und ermöglicht eine breite säulenfreie Öffnung.
Der Umgang außen ruht auf einer zarten Konstruktion aus Lärchenstehern.
Als Betonung des Eingangs wurde eine unbehandelte Eiche mit Stamm und Ästen eingebaut.
Das Dach ist zum Zentrum hin abgesenkt und komprimiert den Raum in einer Gegenbewegung zum ansteigenden Boden. Dies unterstützt die unterschiedlichen Nutzungsszenarien, die von großen Festen, über mittlere Diskussionsrunden bis zu intimeren Lesekreisen vielfältig sein können.
Die Materialität der Hülle ist geprägt durch Beton, Glas und Holz. Die monolithischen Betonwände benötigen keine Kaschierung durch zusätzliche Schichten. In die Schalung wurden von den Künstler:innen Herbert und Juanna Achberger handgeschnitzte Holzscheiben eingelegt. Die Gestaltung ist von den Schriften Rudolf Steiners inspiriert.
Der verwendete Ultraleichtbeton, erfordert mit seiner Wandstärke von über 50cm keine weiteren Dämmmaßnahmen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, da kaum Erfahrungen mit Sichtbetonflächen aus einem derartig leichten Beton existieren.
Leuchtende Ringe an der Decke nehmen das Motiv der runden Betonabdrücke auf. (Text: Architekten, bearbeitet)
Einige der Bewohner sind zwar körperlichen und geistigen Einschränkungen unterworfen, aber in ihren Wahrnehmungen besonders sensibilisiert. An die Wahl von Farben und Materialien werden daher sehr hohe Ansprüche gestellt. Die neu errichteten Zimmer und der Begegnungsraum wurden mit ökologisch hochwertigen Baustoffen errichtet. Um eine Reizüberflutung zu vermeiden bleiben die konstruktiven Baustoffe weitgehend sichtbar. Der Beton ist unverputzt, das Holz in seiner Natürlichkeit belassen. In den Wohnräumen dominieren lehmverputzte Wände und Holzoberflächen.
Nähert man sich dem Haus Sonnleiten über die Bundesstraße von Weiz aus, so folgt die Bewegung der Form einer Spirale, deren Windungen zum Haus hin immer enger werden. Diese Bewegung wird um das bestehende Haus herum weitergeführt und als grundlegendes Gestaltungsprinzip für den Saal aufgenommen. Die spiralförmige Einteilung des Raums folgt den Prinzipien der Fibonacci Reihe. So weist der Außenumriss des Gebäudes ein Rechteck mit den Proportionen des goldenen Schnitts auf. Die Breite des Gebäudes wird als Länge des höher gelegenen Teils des Saals übernommen und die Bibliothek im Zentrum wiederholt dies in Bezug auf den vorher genannten Bereich.
Die Dachkonstruktion besteht aus Leimbindern mit Brettsperrholzauflage, die auf Kantholzsäulen aufliegen. Zum Innenhof hin spannt sich ein weiter Träger und ermöglicht eine breite säulenfreie Öffnung.
Der Umgang außen ruht auf einer zarten Konstruktion aus Lärchenstehern.
Als Betonung des Eingangs wurde eine unbehandelte Eiche mit Stamm und Ästen eingebaut.
Das Dach ist zum Zentrum hin abgesenkt und komprimiert den Raum in einer Gegenbewegung zum ansteigenden Boden. Dies unterstützt die unterschiedlichen Nutzungsszenarien, die von großen Festen, über mittlere Diskussionsrunden bis zu intimeren Lesekreisen vielfältig sein können.
Die Materialität der Hülle ist geprägt durch Beton, Glas und Holz. Die monolithischen Betonwände benötigen keine Kaschierung durch zusätzliche Schichten. In die Schalung wurden von den Künstler:innen Herbert und Juanna Achberger handgeschnitzte Holzscheiben eingelegt. Die Gestaltung ist von den Schriften Rudolf Steiners inspiriert.
Der verwendete Ultraleichtbeton, erfordert mit seiner Wandstärke von über 50cm keine weiteren Dämmmaßnahmen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, da kaum Erfahrungen mit Sichtbetonflächen aus einem derartig leichten Beton existieren.
Leuchtende Ringe an der Decke nehmen das Motiv der runden Betonabdrücke auf. (Text: Architekten, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Verein Sozialtherapeutikum Steiermark
Tragwerksplanung
Fotografie