Bauwerk
Sommerhaus Pötzleinsdorf
Schuberth und Schuberth - Wien (A) - 2019
Raumcollage in der Kleingartensiedlung
3. Juli 2020 - newroom
Auf einem Hanggrundstück der Kleingartensiedlung Pötzleinsdorf am Rande des Wienerwalds entstand auf einer Grundfläche von 35 m² das Sommerhaus für eine junge Familie. Die bunt gewachsene Bebauung der umgebenden Siedlung war Inspiration für einen Entwurf, der Formen, Materialien und Farben in einer Raumcollage mischt. Die Hülle des Häuschens und seine Inneres wurden bewusst getrennt.
Bei den umgebenden Hütten wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte fröhlich an- um und zugebaut. Bei dem so entstandenen gestalterischen Mix trifft Wellblech auf Schnitzwerk. Der Entwurf ist davon inspiriert und ähnelt einer Collage, die einem Prinzip des Gewachsenen und Gebastelten folgt. So besteht der Baukörper aus drei Kuben, deren Fassaden sich aus unterschiedlichen Materialien und Fensterformen zusammensetzt: Wellblech und Lärchenholz – unterschiedlicher behandelt – weiß lasiert und natur geölt. Passend dazu wechseln auch die Fensterfarben. Da und dort spießt schon etwas Grün auf einem Fassadenrücksprung.
Für Kleingartenhäuser gelten strenge Vorschriften, 35m² Grundfläche dürfen maximal verbaut werden, Höhe und Kubatur sind beschränkt. Zusätzlich darf ein 5m² großes Nebengebäude errichtet werden. Der Kleinheit und beschränkten Fläche zum Trotz sollte das Häuschen Großzügigkeit und Vielfalt vermitteln. Bewusst zeigt sich das Innere unterschiedlich zum äußeren Erscheinungsbild: die nutzbaren Räume funktionieren jetzt als begehbare Collage, mit Hohlräumen und 2-geschossigen Öffnungen, dunklen Nischen und Galerien. Flächen, Farben und einfache Einbaumöbel treffen aufeinander. Die durch Fenster gerahmten Ausblicke hängen in dieser Struktur wie Bilder. In diesem Raumgebilde findet das Kochen, Lesen, Arbeiten und Schlafen statt, auch ohne in ein herkömmliches Raumprogramm passen zu müssen.
Ein wesentlicher Teil der unteren Ebene wird von der Küche eingenommen. Der großzügige Esstisch kann mit seiner Höhe auch als Arbeitsfläche genutzt werden. Ein Klappfenster verwandelt die Küchenzeile zum Außentresen, die Nähe zum Garten ist hier überall spürbar. Das Sofa dient auch als Gästebett. Die einfache Form und der Stoffbezug sind Teil des gestalteten Innenraums. Eine schmale Stiege führt auf die obere Ebene. Ein Zwischenpodest mündet in den rückwärtigen Garten. Oben sind in offenen Kojen die Betten vorhanden, ein Schreibtisch auf der Galerie mit Blick auf den Wienerwald, durch ein rundes Fensterauge.
Die verwendeten Materialen sind schlicht: 3-Schichtplatten aus Holz, die Oberfläche ohne Spachtelung lasiert oder lackiert, für Wände, Möbel, Regale und Betten. Linoleumbahnen am Boden. Schaumstoffkuben mit Stoffbezug für das Sofa. Die äußere Erscheinung des Häuschens ist als Neubau zu erkennen, der Innenraum könnte dagegen aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Modische Merkmale, die eine schnelle Zuordnung erlauben, wurden vermieden. War jene Sitzbank vielleicht nicht doch schon da als Teil der Vorgängerhütte?
Während außen zurückhaltende und natürliche Farben dominieren, wird es im Inneren richtig knallig. Das Farbkonzept baut seine Spannung auf dem Aufeinandertreffen der wärmsten Farbe (Orangerot) mit der kältesten Farbe (Blaugrün) auf und variiert diesen Gegensatz. Die Oberflächen des 2-geschossigen Raums um das Sofa sind zerlegt in die Farbtöne Koralle, Dunkelrot, Hellblau, Schwarz und Reinweiß. Die Bauherrin verglich den Innenraum einmal mit einem begehbaren Gemälde.
Die kräftige Farbigkeit im Inneren verleugnet nicht ihre Nähe zum Heimwerken und Selbermachen. Die lackierten 2-Schichtplatten sind an ihrer Maserung zu erkennen, aus der Nähe zeigen sich Schraubenlöcher und einfache Plattenstöße. Das Häuschen soll die Freude am Herstellen, an Farbe und Material ausstrahlen. (Text: Architekt:innen)
Bei den umgebenden Hütten wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte fröhlich an- um und zugebaut. Bei dem so entstandenen gestalterischen Mix trifft Wellblech auf Schnitzwerk. Der Entwurf ist davon inspiriert und ähnelt einer Collage, die einem Prinzip des Gewachsenen und Gebastelten folgt. So besteht der Baukörper aus drei Kuben, deren Fassaden sich aus unterschiedlichen Materialien und Fensterformen zusammensetzt: Wellblech und Lärchenholz – unterschiedlicher behandelt – weiß lasiert und natur geölt. Passend dazu wechseln auch die Fensterfarben. Da und dort spießt schon etwas Grün auf einem Fassadenrücksprung.
Für Kleingartenhäuser gelten strenge Vorschriften, 35m² Grundfläche dürfen maximal verbaut werden, Höhe und Kubatur sind beschränkt. Zusätzlich darf ein 5m² großes Nebengebäude errichtet werden. Der Kleinheit und beschränkten Fläche zum Trotz sollte das Häuschen Großzügigkeit und Vielfalt vermitteln. Bewusst zeigt sich das Innere unterschiedlich zum äußeren Erscheinungsbild: die nutzbaren Räume funktionieren jetzt als begehbare Collage, mit Hohlräumen und 2-geschossigen Öffnungen, dunklen Nischen und Galerien. Flächen, Farben und einfache Einbaumöbel treffen aufeinander. Die durch Fenster gerahmten Ausblicke hängen in dieser Struktur wie Bilder. In diesem Raumgebilde findet das Kochen, Lesen, Arbeiten und Schlafen statt, auch ohne in ein herkömmliches Raumprogramm passen zu müssen.
Ein wesentlicher Teil der unteren Ebene wird von der Küche eingenommen. Der großzügige Esstisch kann mit seiner Höhe auch als Arbeitsfläche genutzt werden. Ein Klappfenster verwandelt die Küchenzeile zum Außentresen, die Nähe zum Garten ist hier überall spürbar. Das Sofa dient auch als Gästebett. Die einfache Form und der Stoffbezug sind Teil des gestalteten Innenraums. Eine schmale Stiege führt auf die obere Ebene. Ein Zwischenpodest mündet in den rückwärtigen Garten. Oben sind in offenen Kojen die Betten vorhanden, ein Schreibtisch auf der Galerie mit Blick auf den Wienerwald, durch ein rundes Fensterauge.
Die verwendeten Materialen sind schlicht: 3-Schichtplatten aus Holz, die Oberfläche ohne Spachtelung lasiert oder lackiert, für Wände, Möbel, Regale und Betten. Linoleumbahnen am Boden. Schaumstoffkuben mit Stoffbezug für das Sofa. Die äußere Erscheinung des Häuschens ist als Neubau zu erkennen, der Innenraum könnte dagegen aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Modische Merkmale, die eine schnelle Zuordnung erlauben, wurden vermieden. War jene Sitzbank vielleicht nicht doch schon da als Teil der Vorgängerhütte?
Während außen zurückhaltende und natürliche Farben dominieren, wird es im Inneren richtig knallig. Das Farbkonzept baut seine Spannung auf dem Aufeinandertreffen der wärmsten Farbe (Orangerot) mit der kältesten Farbe (Blaugrün) auf und variiert diesen Gegensatz. Die Oberflächen des 2-geschossigen Raums um das Sofa sind zerlegt in die Farbtöne Koralle, Dunkelrot, Hellblau, Schwarz und Reinweiß. Die Bauherrin verglich den Innenraum einmal mit einem begehbaren Gemälde.
Die kräftige Farbigkeit im Inneren verleugnet nicht ihre Nähe zum Heimwerken und Selbermachen. Die lackierten 2-Schichtplatten sind an ihrer Maserung zu erkennen, aus der Nähe zeigen sich Schraubenlöcher und einfache Plattenstöße. Das Häuschen soll die Freude am Herstellen, an Farbe und Material ausstrahlen. (Text: Architekt:innen)
Für den Beitrag verantwortlich: newroom
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom
Akteure
ArchitekturLandschaftsarchitektur
Fotografie