Bauwerk

Pfarrkirche Mank
X ARCHITEKTEN - Mank (A) - 2018
Pfarrkirche Mank, Foto: LITEstudio
Pfarrkirche Mank, Foto: LITEstudio
28. Oktober 2020 - newroom
Anlässlich der Sanierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche sollten auch die liturgischen und funktionalen Gegebenheiten neu definiert werden. Der bestehende Volksaltar steckte hinter dem Triumphbogen im engen Chor fest, dadurch war der Kontakt des Priesters zur Kirchengemeinde erschwert, auch bei Begräbnissen und Taufen gab es Einschränkungen. Der um 1400 errichtete einjochige Chor und die spätgotische, dreischiffige, vierjochige Staffelhalle wird von gotischen Elementen bestimmt. Die gotische Form wurde später um barocke nach innen vorgelagerte Architekturen ergänzt. Hauptakteure sind der große zentrale Hochaltar in der Apsis und die beiden Seitenaltäre in den Seitenschiffen. Die barocken Formen sind im gotischen Raum eingeschrieben, es entsteht dadurch eine komplexe Überlagerung. Eine weitere Intervention im Raum wäre eine Überfrachtung.

Die einzige Fläche ohne gestalterische Determination war der Boden der Kirche. Liturgische Gegenstände wie Altar, Ambo und Sessio sowie das Vortragskreuz, die Osterkerze und das Taufbecken hatten Potential für Erneuerung. Dem Boden des Kirchenraums wird also eine Figur eingeschrieben, die sämtliche liturgische Orte enthält und längs durch den Kirchenraum läuft. Die Gemeinde versammelt sich auf dieser neuen Figur zur Taufe, zur Kommunion und zum Abschied der Verstorbenen. Baukünstlerisch ergänzt die Bodenfigur mit den liturgischen Orten die räumliche Koexistenz von Gotik und Barock mit einer Intervention auf der Fläche. Der Kirchenraum komplettiert sich, eine neue Bedeutungsschicht wird eingelagert. Dem Konzept entsprechend werden Altar, Ambo, Taufbecken und die Bodenfigur mit demselben Stein ausgeführt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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