Bauwerk

Innere Medizin
Architekturhalle Wulz-König - Innsbruck (A) - 2018
Innere Medizin, Foto: Angelo Kaunat
Innere Medizin, Foto: Angelo Kaunat
Das alte Gebäude der Inneren Medizin am Areal des Landeskrankenhaus-Universitätskliniken Innsbruck wurde in den frühen 1950er-Jahren errichtet. Der Gebäudetrakt im Norden wurde in den vergangenen Jahren saniert, der entlang der Kaiser-Josef-Straße liegende Südtrakt durch einen Neubau ersetzt, in dem patientenorientierte Forschung und Behandlung zusammengeführt wurden. In den unteren Geschoßen des langgezogenen Baukörpers befinden sich mehrere Ambulanzbereiche und das neue Krebszentrum, darüber die Intensivstation der Inneren Medizin und zwei Forschungsgeschoße mit einem eigenen Laborbereich zur Herstellung von Medikamenten und Therapien.

Der hohen Flexibilität in der Makrostruktur des Gebäudes folgend und abgestimmt auf die funktionellen Bedürfnisse entwickelten die Architekten eine Bandfassade, die durch lange, zum Teil reliefartig eingeschnittene Fensterbänder gegliedert wird. Angelehnt an die Fassadenfarbe des angrenzenden Bestands wurde die langgestreckte Front des Neubaus aus Platten in verschiedenen Sandsteinfarben ausgeführt, deren unterschiedliche Größe, Farbtöne und Oberflächenbeschaffenheit zu einem lebendigen Erscheinungsbild beitragen.

Der Haupteingang befindet sich in der Kaiser-Josef-Straße, einem Straßenraum, der auf der gegenüberliegenden Seite durch große Vorgärten und hohe Bäume geprägt wird. Als Gegenpart dazu wurde der Vorbereich der Inneren Medizin als Neuinterpretation des Vorgartens gestaltet. Die graphisch bedruckte Bodenfläche, mehrere Bänke und eine vielfältige Bepflanzung schaffen einen attraktiven öffentlichen Raum mit Aufenthaltsqualität.

Der zentrale Eingangsbereich mündet in eine übersichtlich organisierte, helle Halle, die von zwei Lifttürmen für Besucher:innen und Patient:innen flankiert wird. In den oberen Geschoßen wurden sämtliche Wände zu den Wartebereichen, Aufenthaltsräumen bzw. Leitstellen in einem zweischaligen Glastrennwandsystem ausgeführt, womit lichtdurchflutete Bereiche mit fließenden Übergängen und Bezug zum Außenraum entstanden, die bei Bedarf über Jalousien im Glaszwischenbereich blickdicht abtrennbar sind.

Im Zuge des Neubaus wurde auch der Innenhof neugestaltet, der die einzige große Fläche ohne Verkehrsbetrieb im Klinikareal ist. Elemente wie Holzdecks, Grünflächen, ein Hochgarten oder ein Wasserbecken gliedern diesen als Pausenfläche, Treffpunkt und Therapieraum dienenden Freibereich. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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