Bauwerk
Wohnanlage Bäckerbühelgasse
stoll.wagner+partner - Tirol - 2020
28. September 2021 - aut. architektur und tirol
Dem Bau dieser Wohnanlage auf einem prominent und exponiert gelegenen Bauplatz im historische Straßenraum von Innsbruck ist eine jahrelange Projektentwicklungsarbeit vorausgegangen. Auf dem langgezogenen Grundstück entlang der Riedgasse und im Kreuzungsbereich zur Bäckerbühelgasse stand vorher ein Wohnhaus und kleinere Wirtschaftsgebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert. Seit deren Abbruch wegen Baufälligkeit lag die Liegenschaft brach. Um an diesem in einer Schutzzone liegenden Ort eine entsprechend qualitätsvolle Bebauung zu erzielen, hat der Bauherr – selbst Architekt und Projektentwickler – 2016 einen geladenen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben und in Folge in enger Zusammenarbeit mit allen Planungsbeteiligten für eine hochwertige Umsetzung des Siegerprojektes gesorgt.
stoll.wagner + partner konzipierten für die Wohnanlage mit etwa 1.000 m² Wohnnutzfläche ein Projekt, das die Jury in seiner plastischen Ausformung und differenzierten Reaktion auf den komplexen städtebaulichen Kontext überzeugte. Sie brachten die 18 Wohnungen nicht in einem klassischen Riegel unter, sondern in einem in Höhe und Abstand gestaffelten Ensemble aus zwei Baukörpern, die als morphologisch und rhtythmisch passgenau strukturierte Implantate im Gassenverlauf sitzen.
Entlang der Riedgasse entstand ein langgestreckter Gebäudekomplex, der zur Straße hin aufgrund von Vor- und Rücksprüngen, unterschiedlichen Höhen, verschieden geneigten Pultdächer und unregelmäßig gesetzten Fensteröffnungen wie eine Aneinanderreihung von vier Einzelhäusern in Erscheinung tritt. Die 3 bzw. 4 Wohngeschoße dieses kleinteilig strukturierten Volumens werden über einen – im Erdgeschoß verglasten – Laubengang erschlossen, der zwischen Wohn- und Straßenraum eine Pufferzone bildet. Im Südosten prägen die vorgelagerten Gärten, Terrassen und Balkone das Erscheinungsbild.
Im Kreuzungsbereich wurde ein markantes, viergeschoßiges Kopfgebäude mit Zeltdach errichtet, das als turmartiger Hochpunkt den Schlussstein der Gassenbebauung bildet. In den drei Obergeschoßen des an die baurechtlichen Grenzen angepassten Volumens liegen 6 Wohnungen, die über einen Erschließungskern entlang der südseitigen Feuermauer zugänglich sind, eine Rampe führt im Erdgeschoß in die darunter liegende Tiefgarage. Auf Straßenniveau wurde zwischen den beiden Baukörpern ein kleiner Platz gestaltet, auf Gartenniveau gibt es unterschiedlich benutzbare Spielflächen. Eine größere Grundabtretung an die Stadt Innsbruck machte es möglich, dass die Riedgasse im Bereich ihrer Anbindung an das Nageletal und die Bäckerbühelgasse großzügiger gestaltet und qualitativ aufgewertet werden konnte.
Die kleinteilige Gliederung des Ensembles wird durch die Verwendung von Dickputz in unterschiedlicher Körnung unterstrichen. Die Auswahl der Putze und der für die Fensterstöcke und Stiegenhäuser eingesetzten Farben wurde vom Südtiroler Künstler Manfred Alois Mayer begleitet, der auch die über fünf Ebenen gehende Geländerkonstruktion der Stiegenhäuser gestaltete.
Die Auswahl vieler Materialien, insbesondere der Putz- und Außenfarben, sowie die markante Gliederung der Balkongeländer erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstler Manfred Alois Mair. Die oft nur in Nuancen unterschiedlichen Pigmentierungen und Putzoberflächen verleihen dem kleinteilig gegliedertem Bauensemble eine dem Ort angemessene schlichte Ästhetik. Manfred Alois Mayr konzipierte auch die Geländerkonstruktionen der Stiegenhäuser, die mit ihren unterschiedlich breiten und in verschiedenen Farben lackierten Gittertassen wie ein bunter Wasserfall über alle fünf Ebenen der Stiegenhäuser fließen. (Text: Claudia Wedekind)
stoll.wagner + partner konzipierten für die Wohnanlage mit etwa 1.000 m² Wohnnutzfläche ein Projekt, das die Jury in seiner plastischen Ausformung und differenzierten Reaktion auf den komplexen städtebaulichen Kontext überzeugte. Sie brachten die 18 Wohnungen nicht in einem klassischen Riegel unter, sondern in einem in Höhe und Abstand gestaffelten Ensemble aus zwei Baukörpern, die als morphologisch und rhtythmisch passgenau strukturierte Implantate im Gassenverlauf sitzen.
Entlang der Riedgasse entstand ein langgestreckter Gebäudekomplex, der zur Straße hin aufgrund von Vor- und Rücksprüngen, unterschiedlichen Höhen, verschieden geneigten Pultdächer und unregelmäßig gesetzten Fensteröffnungen wie eine Aneinanderreihung von vier Einzelhäusern in Erscheinung tritt. Die 3 bzw. 4 Wohngeschoße dieses kleinteilig strukturierten Volumens werden über einen – im Erdgeschoß verglasten – Laubengang erschlossen, der zwischen Wohn- und Straßenraum eine Pufferzone bildet. Im Südosten prägen die vorgelagerten Gärten, Terrassen und Balkone das Erscheinungsbild.
Im Kreuzungsbereich wurde ein markantes, viergeschoßiges Kopfgebäude mit Zeltdach errichtet, das als turmartiger Hochpunkt den Schlussstein der Gassenbebauung bildet. In den drei Obergeschoßen des an die baurechtlichen Grenzen angepassten Volumens liegen 6 Wohnungen, die über einen Erschließungskern entlang der südseitigen Feuermauer zugänglich sind, eine Rampe führt im Erdgeschoß in die darunter liegende Tiefgarage. Auf Straßenniveau wurde zwischen den beiden Baukörpern ein kleiner Platz gestaltet, auf Gartenniveau gibt es unterschiedlich benutzbare Spielflächen. Eine größere Grundabtretung an die Stadt Innsbruck machte es möglich, dass die Riedgasse im Bereich ihrer Anbindung an das Nageletal und die Bäckerbühelgasse großzügiger gestaltet und qualitativ aufgewertet werden konnte.
Die kleinteilige Gliederung des Ensembles wird durch die Verwendung von Dickputz in unterschiedlicher Körnung unterstrichen. Die Auswahl der Putze und der für die Fensterstöcke und Stiegenhäuser eingesetzten Farben wurde vom Südtiroler Künstler Manfred Alois Mayer begleitet, der auch die über fünf Ebenen gehende Geländerkonstruktion der Stiegenhäuser gestaltete.
Die Auswahl vieler Materialien, insbesondere der Putz- und Außenfarben, sowie die markante Gliederung der Balkongeländer erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstler Manfred Alois Mair. Die oft nur in Nuancen unterschiedlichen Pigmentierungen und Putzoberflächen verleihen dem kleinteilig gegliedertem Bauensemble eine dem Ort angemessene schlichte Ästhetik. Manfred Alois Mayr konzipierte auch die Geländerkonstruktionen der Stiegenhäuser, die mit ihren unterschiedlich breiten und in verschiedenen Farben lackierten Gittertassen wie ein bunter Wasserfall über alle fünf Ebenen der Stiegenhäuser fließen. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Büchlmann PM ZT-GmbH
Tragwerksplanung
Kunst am Bau
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Wohnbebauung Bäckerbühelgasse 11 - 13, Innsbruck hervorgegangen1. Rang, Gewinner
stoll.wagner+partner architektur ZT GmbH
2. Rang, Preis
Manfred Gsottbauer
3. Rang, Preis
Architekturhalle Ziviltechniker KG Mag.arch. Raimund Wulz, Todorka Iliova