Bauwerk
Neue Ortsmitte Arriach
Hohengasser Wirnsberger - Arriach (A) - 2021
26. Januar 2022 - Architektur Haus Kärnten
Mit der Neustrukturierung von Gemeindeamt und Nahversorger wurde die Chance genutzt, einen verkehrsfreien Dorfplatz zu gestalten. Er bildet einen angemessenen und geschützten Treffpunkt und prägt im Zusammenspiel mit dem hochwertigen Natursteinpflaster, dem neuen Dorfbrunnen und den Schwarzkiefern die neue Ortsmitte von Arriach.
In Arriach, einem kleinen Dorf oberhalb des Gegentals, bemühte sich die Gemeinde den bestehenden Nahversorger im Ortszentrum zu erhalten. Da die räumliche Bestandssituation sowie ein Neubau im Ortszentrum für die Lebensmittelgroßkonzerne unattraktiv war, beschloss die Gemeinde das Projekt selbst in die Hand zu nehmen.
Durch den Kauf des „Scherzerhauses“ (Errichtung Ende des 19. Jahrhunderts), welches seit Jahrzehnten die dörfliche Nahversorgung gewährleistet, entstand der Wunsch das Gemeindeamt in den diesen Bestandsbau zu verlegen und mit neuen Räumlichkeiten für die Nahversorgung zeitgemäß umzugestalten. Der Nahversorger sollte in angemessener Größe entwickelt werden und Synergien mit dem Gemeindeamt nutzen.
Ein zentrales, gemeinsam nutzbares Foyer sowie die Stärkung des Ortskerns waren das erklärte Ziel des Architekturwettbewerbs.
Die Neustrukturierung, in unmittelbarer Nähe zur Kirche, nutzt die vorhandene Lücke zwischen „Scherzerhaus“ und Pfarramt für den neuen Dorfplatz.
Der Platz ist im Süden durch den Neubau des Nahversorgers begrenzt und übernimmt die gewünschte Foyerfunktion für Gemeindeamt und Nahversorger sowie die öffentliche WC-Anlage. Im Norden zum Dorf und zum Straßenraum ist der Platz offen gestaltet und im Südosten bindet eine schmale Gassen-Rampe den Parkplatz an.
Im bestehenden Altbau vom „Scherzerhaus“ ist das Gemeindeamt über drei Geschosse organisiert. Der Neubau, welcher als eingeschossiger hölzerner Baukörper die zweite Reihe besetzt, nimmt als Großraum den Nahversorger sowie die notwendigen Lagerbereiche und die öffentliche WC-Anlage auf. Durch das leichte Abrücken vom „Scherzerhaus“ und das Heranrücken an das Pfarramt im Osten entstehen Gassen und Durchblicke, die den Dorfplatz räumlich verfeinern.
Der Nahversorger ist sowohl zum Dorfplatz als auch in die Landschaft orientiert und kann bei Bedarf zu einem Kulturraum umgenutzt werden.
Die Fassadengliederung reagiert auf die Fassadenreliefs des „Scherzerhauses“ und bietet durch die Materialwahl Holz ein Gegenstück zum - sonst von geputzten Häusern geprägten - Dorfkern. Auch innen ist der Nahversorger überwiegend mit Massivholz ausgekleidet.
Beim „Scherzerhaus“ verfolgten die Architekten das Ziel, die Qualitäten des Altbaus zu erhalten und seine Stellung im Ensemble mit Kirche und Pfarramt zu bewahren. Thermisch wurde der Altbau gegen das Erdreich, im Dachraum und mit Dreischeibenisolierverglasung ertüchtigt sowie in den Büros mittels Innendämmung optimiert.
Funktional gliedert sich das Gemeindeamt in drei Bereiche über drei Geschosse. Die bestehende Holztreppe wurde aus Gründen des Brandschutzes rückgebaut und durch ein Sichtbeton-Treppenimplantat ersetzt.
Im Erdgeschoss, in direktem Bezug zum neuen Dorfplatz, ist das großzügige Foyer und der Gemeindesaal situiert. Das Obergeschoss beherbergt die, mittels Holzmöbel und Holzglaselementen gegliederte, Verwaltung. Das Dachgeschoss, das komplett von den Einbauten der letzten Jahrzehnte befreit wurde, dient als großzügiger Dachraum für Archiv und Besprechungsraum.
Das Gemeindeamt strahlt durch die Böden, die Türen und die Möbel, die aus hellem Eschenholz gefertigt sind, eine wohnlich frische Atmosphäre aus. Das äußere Erscheinungsbild, mit der historischen Fassadengestaltung, konnte weitestgehend erhalten bleiben. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
In Arriach, einem kleinen Dorf oberhalb des Gegentals, bemühte sich die Gemeinde den bestehenden Nahversorger im Ortszentrum zu erhalten. Da die räumliche Bestandssituation sowie ein Neubau im Ortszentrum für die Lebensmittelgroßkonzerne unattraktiv war, beschloss die Gemeinde das Projekt selbst in die Hand zu nehmen.
Durch den Kauf des „Scherzerhauses“ (Errichtung Ende des 19. Jahrhunderts), welches seit Jahrzehnten die dörfliche Nahversorgung gewährleistet, entstand der Wunsch das Gemeindeamt in den diesen Bestandsbau zu verlegen und mit neuen Räumlichkeiten für die Nahversorgung zeitgemäß umzugestalten. Der Nahversorger sollte in angemessener Größe entwickelt werden und Synergien mit dem Gemeindeamt nutzen.
Ein zentrales, gemeinsam nutzbares Foyer sowie die Stärkung des Ortskerns waren das erklärte Ziel des Architekturwettbewerbs.
Die Neustrukturierung, in unmittelbarer Nähe zur Kirche, nutzt die vorhandene Lücke zwischen „Scherzerhaus“ und Pfarramt für den neuen Dorfplatz.
Der Platz ist im Süden durch den Neubau des Nahversorgers begrenzt und übernimmt die gewünschte Foyerfunktion für Gemeindeamt und Nahversorger sowie die öffentliche WC-Anlage. Im Norden zum Dorf und zum Straßenraum ist der Platz offen gestaltet und im Südosten bindet eine schmale Gassen-Rampe den Parkplatz an.
Im bestehenden Altbau vom „Scherzerhaus“ ist das Gemeindeamt über drei Geschosse organisiert. Der Neubau, welcher als eingeschossiger hölzerner Baukörper die zweite Reihe besetzt, nimmt als Großraum den Nahversorger sowie die notwendigen Lagerbereiche und die öffentliche WC-Anlage auf. Durch das leichte Abrücken vom „Scherzerhaus“ und das Heranrücken an das Pfarramt im Osten entstehen Gassen und Durchblicke, die den Dorfplatz räumlich verfeinern.
Der Nahversorger ist sowohl zum Dorfplatz als auch in die Landschaft orientiert und kann bei Bedarf zu einem Kulturraum umgenutzt werden.
Die Fassadengliederung reagiert auf die Fassadenreliefs des „Scherzerhauses“ und bietet durch die Materialwahl Holz ein Gegenstück zum - sonst von geputzten Häusern geprägten - Dorfkern. Auch innen ist der Nahversorger überwiegend mit Massivholz ausgekleidet.
Beim „Scherzerhaus“ verfolgten die Architekten das Ziel, die Qualitäten des Altbaus zu erhalten und seine Stellung im Ensemble mit Kirche und Pfarramt zu bewahren. Thermisch wurde der Altbau gegen das Erdreich, im Dachraum und mit Dreischeibenisolierverglasung ertüchtigt sowie in den Büros mittels Innendämmung optimiert.
Funktional gliedert sich das Gemeindeamt in drei Bereiche über drei Geschosse. Die bestehende Holztreppe wurde aus Gründen des Brandschutzes rückgebaut und durch ein Sichtbeton-Treppenimplantat ersetzt.
Im Erdgeschoss, in direktem Bezug zum neuen Dorfplatz, ist das großzügige Foyer und der Gemeindesaal situiert. Das Obergeschoss beherbergt die, mittels Holzmöbel und Holzglaselementen gegliederte, Verwaltung. Das Dachgeschoss, das komplett von den Einbauten der letzten Jahrzehnte befreit wurde, dient als großzügiger Dachraum für Archiv und Besprechungsraum.
Das Gemeindeamt strahlt durch die Böden, die Türen und die Möbel, die aus hellem Eschenholz gefertigt sind, eine wohnlich frische Atmosphäre aus. Das äußere Erscheinungsbild, mit der historischen Fassadengestaltung, konnte weitestgehend erhalten bleiben. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Gemeinde Arriach
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Arriach - Gemeindeamt mit Nahversorger hervorgegangen1. Rang, Gewinner
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