Bauwerk

Peter-Tunner-Schulzentrum Deutschfeistritz
balloon architekten - Deutschfeistritz (A) - 2020
Peter-Tunner-Schulzentrum Deutschfeistritz, Foto: David Schreyer
Peter-Tunner-Schulzentrum Deutschfeistritz, Foto: David Schreyer
25. Oktober 2021 - HDA
Das Schulzentrum Deutschfeistritz stellte vor dem Umbau ein gewachsenes Konglomerat aus einzelnen Schulen, Sportstätten und Hallenbad dar, die um einen zentralen Schulhof gruppiert waren. Demnach war die Grundidee des Entwurfs, bei prinzipieller Erhaltung des gesamten Ensembles, ein neues Zentrum zu schaffen, das die einzelnen Schulen verbindet und einen zusätzlichen Mehrwert in Form einer öffentlich nutzbaren Veranstaltungsfläche generiert.
Dieses Zentrum wurde dem bestehenden Turnsaal vorgelagert und umschließt diesen im Norden, Westen und Süden. Es liegt somit tatsächlich in der Mitte und verbindet alle Gebäudeteile und Schulen auf der Ebene des Hauptgeschosses miteinander. Zudem nimmt es wichtige Funktionen der Nachmittagsbetreuung auf.
Der Zugang zu allen drei Schulen, dem Mehrzwecksaal und dem Hallenbad erfolgt nun über dieses Zentrum.
Der Turnsaal selbst wurde zu einem Mehrzwecksaal ausgebaut, der nun auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Große Verglasungen schaffen eine enge funktionale und räumliche Verbindung zwischen Hof, Foyer, Turnsaal und Landschaft. In den einzelnen Schulen wurde den neuen pädagogischen Konzepten im Schulbau Rechnung getragen und ein Wandel von der Gang- zur „Clusterschule“ vollzogen.

Volksschule: Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude der „Alten Schule“ blieb in seinem äußeren Erscheinungsbild erhalten und wurde dem Denkmalschutz entsprechend unter Mitwirkung eines Restaurators behutsam saniert. Um die Volksschule als „Clusterschule“ auszubilden, wurde im Norden ein Zubau vorgeschaltet, der „Marktplätze“, Gruppenräume und die Bibliothek aufnimmt. Die Schule ist in zwei 4er-Clustern mit „Marktplatz“ im EG und im 1. OG organisiert. Die beiden Cluster sind nun zusätzlich über die zweigeschossige Bibliothek miteinander verbunden.
Die Räumlichkeiten der Nachmittagsbetreuung gruppieren sich um eine im Zentrum eingeschnittene Terrasse. Die Ausspeisung erfolgt direkt im Foyer des Mehrzwecksaals. Die Küche kann auch für Veranstaltungen genutzt werden. Über das neu geschaffene Stiegenhaus im Nordtrakt gibt es eine direkte Verbindung mit den Freibereichen im Osten des Schulkomplexes.

Polytechnische Schule: Die PTS ist eine eigene Funktionseinheit im 1.OG des Nordtrakts und über das neu geschaffene Stiegenhaus mit den anderen Funktionseinheiten verbunden. Die PTS-Werkstätten sind im UG untergebracht und werden auch von den anderen Schulen mitbenutzt.

Mittelschule: Der südöstliche Trakt der MS wurde von allen späteren Einbauten entkernt und auf seine ursprüngliche Gebäudestruktur zurückgeführt. In der MS gibt es ebenfalls zentrale „Marktplätze“, die für gemeinschaftliche Betätigungen genutzt werden. Die einzelnen Klassenräume der MS wurden durch großzügige Verglasungen mit den Erschließungsflächen verbunden. Die Nischen sind als Sitznischen ausgebildet. Dadurch wird die Möglichkeit für Gruppenarbeiten geschaffen.

Aussenraum: Bei der Planung der Außenanlagen wurde vor allem darauf geachtet, den Bereichen hohe Aufenthaltsqualität zu geben. Im Schulhof, wie auch auf dem westlichen Schulvorplatz, wurden die bestehenden Parkplätze aufgelassen. Es wurde der Asphalt-Anteil zugunsten von mehr Grünflächen deutlich reduziert.
Kern des neu gestalteten Schulhofs ist ein Hain aus unterschiedlichen Laubbäumen, die in einer Kiesfläche stehen. Dieser Bereich kann nicht nur als Pausenbereich, sondern auch als schattige Freiklasse genutzt werden. Die Bäume wurden so gewählt, dass sie unterschiedliche Herbstfärbungen und auch unterschiedliche Blüten aufweisen. Dadurch bietet sich das ganze Jahr über ein wechselndes Farbenspiel.

Für den informellen Aufenthalt im Hof wurden dem Zentrum Sitzstufen vorgelagert. Der Schulvorplatz im Westen wurde als Allee ausgebildet um den Schülerinnen und Schülern einen schattigen Wartebereich zu bieten. Vorgelagert befindet sich die „Kiss & Ride“ Zone. Die bestehende Platanen-Allee im Süden wurde um einen fehlenden Bau ergänzt und nimmt nun wieder ihre schattenspendende Funktion für die Südfassade in vollem Umfang wahr. Die Parkplätze für Lehrerinnen und Lehrer wurden auf einen neuen Parkplatz nordöstlich des Schulgeländes verlegt. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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