Bauwerk
Seminarhaus Hotel Gut Pössnitzberg
Studio Clemens Luser - Graz (A) - 2021
4. November 2021 - HDA
Im Frühjahr 2020 wurde ein geladener Wettbewerb zur Neugestaltung verschiedener Bereiche des Hotel Gut Pössnitzberg an der steirischen Weinstraße ausgelobt. In der ersten Phase sollte den Umbau des Wellnessbereichs im Hoteltrakt sowie der Umbau eines Nebengebäudes zum Seminarhaus vollzogen werden. Um im Erdgeschoss des Hoteltrakts Platz für einen großzügigeren Wellnessbereich zu schaffen, sollten Seminare und andere Veranstaltungen in ein neues Seminarhaus ausgelagert werden, wofür ein Werkstättengebäude am Hang über dem Hoteltrakt umgebaut bzw. erweitert werden sollte.
Für das Seminarhaus war vorgesehen, das alte gemauerte Gebäude mit Satteldach nach Süden zu erweitern, dabei die regionaltypische Form beizubehalten und die notwendigen Nebenräume hinter dem Seminarraum im Weinhang zu integrieren.
Im Zuge der genauen Vermessung stellte sich jedoch heraus, dass die Grundgrenze so knapp und ungünstig hinter dem Bestandsgebäude verläuft, dass nicht genügend Platz für die Nebenräume im rückwärtigen Bereich blieb. Gemeinsam mit dem Bauherrn wurde daraufhin beschlossen, das bestehende Gebäude (dessen Bausubstanz nicht gut war) abzutragen und das Seminarhaus am selben Ort als Holzbau neu zu errichten.
Um die Grundform und Situierung beizubehalten, zugleich mehr Platz für die Nebenräume zu schaffen und die Ausblicke optimal auszurichten, wurde entschieden, die Längsachse leicht zu verdrehen und das Gebäude südwestseitig auskragen zu lassen. Zudem wurde der Neubau in vorgefertigter Holzriegelbauweise durchgeführt. auch um das kurze Zeitfenster bis zur geplanten Wiedereröffnung einhalten zu können.
Das neue Seminarhaus greift mit seiner archetypischen Hausform, den seitlichen Dachüberständen und der Ziegeldeckung die Form des alten Werkstättengebäudes auf und integriert sich beinahe so in die südsteirische Weinlandschaft, als wäre es immer da gewesen. Im Detail ist die Architektur äußerst reduziert. Die Dachneigung und die diagonale Holzschalung aus schmalen Latten verlaufen im Winkel von 45 Grad und erzeugen eine starke Übereinstimmung von Form und Textur. Wenn die großen Klapptore an den nord- und südseitigen Giebelwänden geschlossen sind, weisen nur minimale Fugen auf die dahinterliegenden Öffnungen hin. Bei geöffneten Läden ergibt sich von außen ein Durchblick durch den gesamten Innenraum und von innen zwei gleich große Bildausschnitte und Ausblicke in die Weinberge.
Die südsteirische Weinlandschaft ist mit ihrem einzigartigen Charakter als Kulturlandschaft und Naturjuwel ein ausgesprochen sensibler Ort für bauliche Eingriffe. Im Ensemble des Gut Pössnitzberg ist es der in den 90-er Jahren errichtete, überdimensionierte Zimmertrakt, der den kleinteiligen Maßstab der umgebenden Landschaft sprengt. Daher war es bei diesem Projekt wichtig, den Kontext nicht durch einen weiteren ortsfremden Eingriff zu irritieren. (Text: Architekten, gekürzt)
Für das Seminarhaus war vorgesehen, das alte gemauerte Gebäude mit Satteldach nach Süden zu erweitern, dabei die regionaltypische Form beizubehalten und die notwendigen Nebenräume hinter dem Seminarraum im Weinhang zu integrieren.
Im Zuge der genauen Vermessung stellte sich jedoch heraus, dass die Grundgrenze so knapp und ungünstig hinter dem Bestandsgebäude verläuft, dass nicht genügend Platz für die Nebenräume im rückwärtigen Bereich blieb. Gemeinsam mit dem Bauherrn wurde daraufhin beschlossen, das bestehende Gebäude (dessen Bausubstanz nicht gut war) abzutragen und das Seminarhaus am selben Ort als Holzbau neu zu errichten.
Um die Grundform und Situierung beizubehalten, zugleich mehr Platz für die Nebenräume zu schaffen und die Ausblicke optimal auszurichten, wurde entschieden, die Längsachse leicht zu verdrehen und das Gebäude südwestseitig auskragen zu lassen. Zudem wurde der Neubau in vorgefertigter Holzriegelbauweise durchgeführt. auch um das kurze Zeitfenster bis zur geplanten Wiedereröffnung einhalten zu können.
Das neue Seminarhaus greift mit seiner archetypischen Hausform, den seitlichen Dachüberständen und der Ziegeldeckung die Form des alten Werkstättengebäudes auf und integriert sich beinahe so in die südsteirische Weinlandschaft, als wäre es immer da gewesen. Im Detail ist die Architektur äußerst reduziert. Die Dachneigung und die diagonale Holzschalung aus schmalen Latten verlaufen im Winkel von 45 Grad und erzeugen eine starke Übereinstimmung von Form und Textur. Wenn die großen Klapptore an den nord- und südseitigen Giebelwänden geschlossen sind, weisen nur minimale Fugen auf die dahinterliegenden Öffnungen hin. Bei geöffneten Läden ergibt sich von außen ein Durchblick durch den gesamten Innenraum und von innen zwei gleich große Bildausschnitte und Ausblicke in die Weinberge.
Die südsteirische Weinlandschaft ist mit ihrem einzigartigen Charakter als Kulturlandschaft und Naturjuwel ein ausgesprochen sensibler Ort für bauliche Eingriffe. Im Ensemble des Gut Pössnitzberg ist es der in den 90-er Jahren errichtete, überdimensionierte Zimmertrakt, der den kleinteiligen Maßstab der umgebenden Landschaft sprengt. Daher war es bei diesem Projekt wichtig, den Kontext nicht durch einen weiteren ortsfremden Eingriff zu irritieren. (Text: Architekten, gekürzt)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Pössnitzberg Immobilien Verwaltung GmbH
Tragwerksplanung
Fotografie