Bauwerk
Schneebauer Geschwister
KUESS Architektur - St. Stefan ob Stainz (A) - 2019
27. Januar 2022 - HDA
Vier Geschwister – vier Materialien – vier Geschichten bilden ein Gesamtensemble in der weststeirischen Weingegend, das sich durch fein abgestimmten Einsatz von regionalen Materialien in Verbindung mit traditionellem Handwerk behutsam in die Landschaft einbettet. Auf einem vergleichsweise kleinen Fahnengrundstück waren unterschiedliche Funktionen – ein bestehendes Weinstöckel, ein halb verfallenes Wirtschaftsgebäude, eine Scheune und ein ungenutzter Weingarten – gegeben. Daraus wurde ein ressourcenschonendes Ensemble entwickelt, das sich aus unterschiedlichen Errichtungszeiträumen zusammensetzt und Tradition mit Moderne verbindet.
Die alten Häuser wurden vom „Speck der Zeit“ befreit. Nachträgliche Zubauten, Dämmungen, Innenausbauten usw. gänzlich entfernt und die alten Proportionen und Holzoberflächen wieder zu Tage gebracht:
Das Weinstöckel „Resi“ wurde als Bestandsobjekt ökologisch auf den Ursprung in allen Details zurückgeführt, „Liese-Lotte“ vom Wirtschaftstrakt zu einem Zwei-Apartment-Haus ausgebaut und „Mitzi“ in seiner traditionellen Art eines Schilcherhauses mit Weinkeller wiedererrichtet. Der männliche Zuwachs in der Familie ist „Hias“, das Saunahaus mit Infinity-Pool. Alle "Geschwister" und Geschichten verbinden die, in unterschiedlicher Art und Weise, eingesetzten Materialien:
Holz – als tragende, mind. 200 Jahre alte Außenwand, genauso wie als neue Holzständerwand oder in Form von Schindeln auf Dach und Wand eingesetzt, ist Hauptbestandteil der Hofanlage.
Stein – regionaler „Stainzer Gneis“ besticht schon seit Jahrhunderten durch Optik, Robustheit und Beständigkeit. Hier nicht nur für Terrassen und Wege in Verwendung, sondern auch als händisch fein bearbeitete Kaminabdeckung, Küchenarbeitsplatte oder als Sichtmauerwerk.
Beton – dort, wo er statische Funktion übernimmt – beim Keller der "Mitzi", bei Brandwände der "Liese-Lotte" und des "Hias" – wird der Sichtbeton in seiner rohen und ehrlichen Materialität eingesetzt, gezeigt und kombiniert.
Cortenstahl – Ein Baumaterial, das genauso wie Holz oder Stein seine Patina entwickelt, als weiteres verbindendes Element der vier Häuser eingesetzt: klar, linear, markant, aber nicht dominierend als zeitgenössische und doch zeitlose Architektursprache.
So wurden "Resi", das Weinstöckl am Kamm und "Mitzi", das Schilcherhaus am Weinhang, diffusionsoffen errichtet, innen die Holzblockwand mit Lehmschlämme abgedichtet, mit Holzfaserdämmplatten gedämmt und mit Lehmputz verkleidet. Die alten Zwischendecken teilweise abgebürstet oder mit Trockeneis behandelt, um die Oberflächen für ihre weiteren 200 Jahre aufzubereiten. Ergänzt, durch geradlinigen Cortenstahl verkleidet, das Stiegenhaus bzw. Bad und Dusche.
"Liese-Lotte" und "Hias" sind die jüngere Generation und zeichnen sich durch ihre Holzschindelfassaden und großzügige Fensterverglasungen ab. "Liese-Lotte" beruht auf den alten Bestandsmauern und besticht durch ihre klare Form, die sich durch die neuartige Holzbauweise realisieren lässt.
Familiengeschichte: Der Zimmerer als Nachbar, der Tischler ums Eck, der Elektriker vom Gegenhang – das Handwerk kommt hier aus der Region. (Text: Architektin, bearbeitet)
Die alten Häuser wurden vom „Speck der Zeit“ befreit. Nachträgliche Zubauten, Dämmungen, Innenausbauten usw. gänzlich entfernt und die alten Proportionen und Holzoberflächen wieder zu Tage gebracht:
Das Weinstöckel „Resi“ wurde als Bestandsobjekt ökologisch auf den Ursprung in allen Details zurückgeführt, „Liese-Lotte“ vom Wirtschaftstrakt zu einem Zwei-Apartment-Haus ausgebaut und „Mitzi“ in seiner traditionellen Art eines Schilcherhauses mit Weinkeller wiedererrichtet. Der männliche Zuwachs in der Familie ist „Hias“, das Saunahaus mit Infinity-Pool. Alle "Geschwister" und Geschichten verbinden die, in unterschiedlicher Art und Weise, eingesetzten Materialien:
Holz – als tragende, mind. 200 Jahre alte Außenwand, genauso wie als neue Holzständerwand oder in Form von Schindeln auf Dach und Wand eingesetzt, ist Hauptbestandteil der Hofanlage.
Stein – regionaler „Stainzer Gneis“ besticht schon seit Jahrhunderten durch Optik, Robustheit und Beständigkeit. Hier nicht nur für Terrassen und Wege in Verwendung, sondern auch als händisch fein bearbeitete Kaminabdeckung, Küchenarbeitsplatte oder als Sichtmauerwerk.
Beton – dort, wo er statische Funktion übernimmt – beim Keller der "Mitzi", bei Brandwände der "Liese-Lotte" und des "Hias" – wird der Sichtbeton in seiner rohen und ehrlichen Materialität eingesetzt, gezeigt und kombiniert.
Cortenstahl – Ein Baumaterial, das genauso wie Holz oder Stein seine Patina entwickelt, als weiteres verbindendes Element der vier Häuser eingesetzt: klar, linear, markant, aber nicht dominierend als zeitgenössische und doch zeitlose Architektursprache.
So wurden "Resi", das Weinstöckl am Kamm und "Mitzi", das Schilcherhaus am Weinhang, diffusionsoffen errichtet, innen die Holzblockwand mit Lehmschlämme abgedichtet, mit Holzfaserdämmplatten gedämmt und mit Lehmputz verkleidet. Die alten Zwischendecken teilweise abgebürstet oder mit Trockeneis behandelt, um die Oberflächen für ihre weiteren 200 Jahre aufzubereiten. Ergänzt, durch geradlinigen Cortenstahl verkleidet, das Stiegenhaus bzw. Bad und Dusche.
"Liese-Lotte" und "Hias" sind die jüngere Generation und zeichnen sich durch ihre Holzschindelfassaden und großzügige Fensterverglasungen ab. "Liese-Lotte" beruht auf den alten Bestandsmauern und besticht durch ihre klare Form, die sich durch die neuartige Holzbauweise realisieren lässt.
Familiengeschichte: Der Zimmerer als Nachbar, der Tischler ums Eck, der Elektriker vom Gegenhang – das Handwerk kommt hier aus der Region. (Text: Architektin, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller