Bauwerk

Lehr- und Lerngebäude der Medizinischen Universität Innsbruck
GSSG Architektur ZT GmbH - Innsbruck (A) - 2019
Lehr- und Lerngebäude der Medizinischen Universität Innsbruck, Foto: Christian Flatscher
Lehr- und Lerngebäude der Medizinischen Universität Innsbruck, Foto: Christian Flatscher

Sanierung und Erweiterung

Als Teil eines größeren Gebäudekomplexes der Medizinischen Universität Innsbruck zwischen Fritz-Pregl-Straße, Peter-Mayer-Straße und Schöpfstraße wurde in den 1970er-Jahren von Hubert Prachensky ein Labor-, Büro- und Hörsaalgebäude errichtet. Der aufgrund seiner Dimensionen weithin sichtbare Baukörper – eine klassische Stahlbeton-Rahmenkonstruktion im Achsraster von 7,5 m mit aussteifenden Wandscheiben, deren konstruktive Elemente an der Fassade ablesbar blieben – beherbergte in den beiden Untergeschoßen Hörsäle und Großraumlabor sowie weitere Labors und Büros in den acht Obergeschoßen.

Im Zuge der Sanierung und Erweiterung sollte dieses Laborgebäude zu einem Lehr- und Lerngebäude umgewandelt werden, in dem auch die vorher an mehreren Standorten dislozierte Verwaltung zusammengeführt wird. GSSG Architektur konnte den EU-weit offenen Realisierungswettbewerb mit einem Projekt gewinnen, das die Jury aufgrund der logischen Anordnung der wichtigsten neuen Funktionen in der Bestandstruktur überzeugte. Die Kernidee bestand darin, die von den Studierenden intensiv genutzten Räume wie Hörsäle, Bibliotheken, Kurs- und Praktikumsräume in den Sockelgeschoßen zu konzentrieren und über eine großzügige Erschließung zu verbinden.

Das vorher komplett unterirdisch liegende Audimax wurde ein Geschoß höhergelegt und auf Erdgeschoßebene über ein Foyer in Sichtverbindung zur Stadt gesetzt. Auf dem Dach des Audimax entstand eine vor den Bibliotheken liegende Aufenthalts- und Lernzone im Freien, die über eine Außentreppe mit Sitzstufen vom Hof aus erreichbar ist und einen neuen, attraktiven Zugang bildet. Der eigentliche Hauptzugang verblieb an der nordwestlichen Gebäudeecke und wurde durch seine Zweigeschoßigkeit klar hervorhoben. Hier wurde ein Zwischentrakt abgebrochen, wodurch zum einen das Lehr- und Lerngebäude freigestellt wurde und zum anderen der Durchgang nach Osten in den von sämtlichen nicht mehr notwendigen Nebenbauten bereinigten Hof und zum „Bibliotheksgarten“ möglich wurde.

Im Zuge der thermischen Sanierung wurde der gesamte sichtbare Rohbau mit einer neuen Fassade umschlossen, womit die Raumtiefe sowohl an der West- als auch an der Ostseite entscheidend vergrößert und das geforderte Raumprogramm untergebracht werden konnte. Das Technikgeschoß ganz oben wurde komplett neu gestaltet und mit einer 200 m² großen Dachterrasse ausgestattet. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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