Bauwerk

Haus FP
Catharina Fineder - Vorarlberg - 2019
Haus FP, Foto: Petra Rainer
Haus FP, Foto: Petra Rainer
Haus FP, Foto: Petra Rainer
29. April 2022 - vai
Das Grundstück in Feldkirch galt als unbebaubar. Es liegt auf einem extrem steilen Hang unter dem denkmalgeschützten Wasserschloss, das einen Teil der Stadt mit Wasser versorgt. Es prägt das Stadtbild, größte Vorsicht war geboten. So unscheinbar wie möglich duckt sich das kompakte Haus mit dem flachen Dach nun so geschickt in den Berg, dass man leicht darüber hinwegsieht.

Durch den wilden Naturgarten führt eine abschüssige Schotterstraße zum Haus hinunter. Man betritt es von oben im Nordwesten, wo es nur eingeschossig in Erscheinung tritt. Der Eingangsbereich ist großzügig verglast und mit einer Sitzbank liebevoll gestaltet, ein Niveausprung von zwei Stufen markiert den Übergang in die Wohnküche. Er zeigt sich auch an einem Knick in der Wand, die hier beginnt, der Schräge der Widmungsgrenze zu folgen. So scheint das Haus außen optisch noch kleiner, als es ist.

Der Knick in der Wand lenkt auch Blick und Schritt an der Arbeitsplatte entlang in den offenen Raum zum Kochen, Essen, Wohnen. Die leicht ansteigende Decke und die verglaste Südfront, die sich über Eck per Glasschiebetür auf eine sonnige Terrasse erweitert, geben dem Raum viel Großzügigkeit. Hier hat man ein großartiges Panorama über die Stadt. An einer Schrankwand führt eine einläufige Stiege in den Keller, wo die Schlafräume und ein kleines Büro situiert sind.

Das Haus ist mit 133m² Fläche bewusst klein konzipiert, um den ökologischen Fußabdruck gering zu halten. Es hat einen flexibel gestaltbaren Grundriss und wird derzeit als Büro und Wohnhaus genutzt. Die Innenräume sind mit hochwertigem Kalkputz ausgeführt. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Erdwärme und eine Photovoltaikanlage am Dach sorgen für höchste Energieeffizienz. Die konstruktiven Details sind auf Langlebigkeit ausgelegt.

Der hellgraue Außenputz stammt aus der Denkmalpflege. Die Fenster haben graue Alurahmen, das sehr flach geneigte Dach ist mit grauem Edelstahl gedeckt. So scheint das Haus wie ein Stein im üppig bewachsenen Hang zu liegen. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architektin)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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