Bauwerk

Lagerhalle, Hausen bei Brugg
Fischer Architekten - Hausen (CH) - 2020
Lagerhalle, Hausen bei Brugg, Foto: Andrea Diglas
Lagerhalle, Hausen bei Brugg, Foto: Andrea Diglas
5. Mai 2022 - newroom
Gemeinsam mit der bereits bestehenden Halle schräg gegenüber und einigen Nebenbauten bildet die neue Lagerhalle des Gartenbedarfshändlers Hortima eine Art Hofmitte aus. Der Entwurf sucht den Bezug zu den einst preiswert errichteten Gewerbebauten ringsum nicht nur auf rein formaler, sondern auch auf typologischer, struktureller und konstruktiver Ebene.
In dem kleinen Gewerbegebiet, dem von zwei Seiten her neue Wohnbauten immer näher rücken und das an die Trassen von Bahn und Autobahnzubringer grenzt, präsentiert sich die Halle als eigenständige, bisweilen identitätsstiftende Form in traditioneller Konstruktion und roher Materialisierung.
Passend zum Bauherrn, der früher am selben Standort mit Holz handelte, wurde die Halle mit einer Holztragkonstruktion und in Holzelementbauweise mit überhängenden Fassaden und leicht geneigtem Satteldach errichtet.
Die Fassadenplatten aus lasierter Douglasie als Wind- und Regenschutz sind vertikal nach dem Prinzip der herkömmlichen Stülpschalung so angeordnet, dass bei ihrer Überlappung ein Spalt zur natürlichen Durchlüftung der Halle entsteht. Diese Einfachheit hat im Ort Tradition, ist Bestandteil des handwerklichen Bauens und knüpft an die vertraute Identität an.
Nach außen gekehrte Dreigelenkrahmen prägen die Gebäudekubatur über die gesamte Länge.
In der stützenfreien Halle lassen sich auf der gesamten Fläche Hochregale platzieren. Die statische Auslegung der vorgefertigten Dreigelenkrahmen wurde auf die Dach- und Fassadenplatten abgestimmt; es ergab sich daraus ein Raster von 2,5 Metern.
Büros und ein Aufenthaltsraum bilden zusammen ein eigenes, dem Hallendach auf der Südseite untergeschobenes Volumen.
Der Betonsockel dient als Untergurt der Tragkonstruktion, während das als Scheibe ausgebildete Dach über die Dreigelenkrahmen gemeinsam mit den Querwänden des Bürotrakts die Gebäudeaussteifung übernimmt. Die Materialisierung beschränkt sich im Wesentlichen auf Beton, Holz und verzinkte Metallteile, die allesamt roh belassen wurden und über natürliche Alterungsprozesse mit der Zeit eine Patina bekommen werden.
Die Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche führt das Thema der Schuppung weiter. Die Solarzellen, die alle Gebäude der Hortima AG mit Strom versorgen, ermöglichen in Kombination mit der eingebauten Luft-Wasser-Wärmepumpe den CO2-freien Betrieb. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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