Ausgangspunkt der Planung war ein prototypisches Einfamilienhaus der 1970er Jahre in dichtem Siedlungsverband, nahe der Aist, in der Mühlviertler Gemeinde Pregarten. Das Bestandsgebäude verfügte über ein Eingangsgeschoß mit einem Zimmer und ein Wohngeschoß mit drei Zimmern. Die Vorgabe der Auftraggeber war es, das Haus möglichst flexibel nutzbar umzubauen. So wurden zunächst 5-Jahres-Szenarien für die kommenden 25 Jahre erstellt. Je nach Alter bzw. Entwicklungsphasen der Kinder sollten die unterschiedlichen Zimmer bewohnt werden. Während in den ersten Jahren die gesamte Familie auf der gemeinsamen Wohnebene Platz zum Schlafen hat, sollten sich die Kinder nach und nach aus den gemeinsam genutzten Räumen in eigene Zimmer im Haus verteilen können.

Aus diesem Konzeptgedanken ergab sich die Idee für eine kleine Einliegerwohnung im Eingangsgeschoß, die zwischenzeitlich vermietet und später wieder ins Hausgefüge integriert werden kann. Die beiden Schlafzimmer im Dachgeschoß dienen vorerst als großes Spielzimmer – noch ohne Trennwand. Im Wohnzimmer im Erdgeschoß kann die Zwischenwand hingegen entfernt werden, um diesen Bereich bei Bedarf zu vergrößern.

Das ganze Gebäude sollte hohen ökologischen Standards entsprechen. In die bestehende Substanz, einen Ziegelmassivbau, wurde möglichst minimal angegriffen. Der alte Dachstuhl wurde komplett entfernt und ein Deckenloch zur räumlichen Verbindung der Geschoße eingezogen. Die Erweiterung wurde in Holzriegelbauweise ausgeführt. Eine Fassade aus Tannenholz schützt das Gebäude. Auch im Innenraum wurde für Möbel und Verkleidungen fast ausschließlich Tanne verwendet. Aus Kostengründen wurde sehr viel Eigenleistung investiert. Der Innenausbau und sämtliche Fassaden- und Unterkonstruktionsarbeiten wurden von der Bauherrschaft erbracht. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text des Architekten)