Bauwerk
1. Ökologische Nachhaltigkeit:
Energiekonzept:
Die Haustechnik wurde nach dem Prinzip „möglichst wenig, aber wo notwendig dort optimiert“ geplant. Es gibt also nicht grundsätzliche mechanische Lüftungen und Kühlungen. Seminar- und Hotelzimmerbereiche sind mit einfachen, schnell reagierenden Heizkörpern ausgestattet, Lüftung erfolgt über die Fenster, feuchtegesteuerte Abluft nur in innenliegenden Bädern/WCs. Dort, wo dies nicht funktioniert (z. B. Festsaal, Küche), wurde möglichst effizient mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung gearbeitet.
Bei der Erzeugung der notwendigen Energie wurde konsequent auf regenerative Energieträger gesetzt:
- zentrale Hackschnitzelheizung
- Stromerzeugung durch PV-Anlage
- Warmwasserbereitung mittels Solarthermie und Abwärmenutzung aus Kühlräumen
- autarke Solarleuchten im Außenbereich
Die PV-Anlage wurde mit der Elektromobilität und einem Lademanagement für die Ladestationen kombiniert.
Die Fußbodenheizung kann auch zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden.
Bauprodukte:
- Verwendung von Recycling-Produkten, z.B. Glasschaumschotter unter Bodenplatte, Zellulose als Dämmung von Holzständerwänden und Dach, Jutedämmung in Trockenbauwänden, Hanfdämmung als Akustikdecken, Recycelter Dämmstoff für Sockelprofile der Fenster, recyceltes Abbruchmaterial aus dem Vorgängergebäude als Unterbau für Wege und Parkplätze
- Möglichst CO2-neutrale Baustoffe resp. CO2-neutral hergestellte Produkte Holz aus der Region, z.T. aus dem bauherreneigenen Wald, Wärmedämmziegel
- Verwendung schadstofffreier Baustoffe
- Die Oberflächen sind in den meisten Fällen unbehandelt z.B. Lehmputz, Lärchenholzfassaden, Holzdecken
Sonstiges:
- Beitrag zur ökologischen Mobilität: Verleih von E-Bikes mit Ladestationen; 12 Ladestationen E-Auto, Anbindung an ÖPNV (Bushaltestellen in beide Richtungen direkt am Grundstück und gegenüberliegend); Bahnhof ca. 1,4 km entfernt
- Regenwassermanagement: Regenwassernutzung für Toiletten, Urinale und Gartenbewässerung. Trinkwasserersparnis = 1.800 m³/a
- Naturschwimmteich statt Außenpool
2. Ökonomische Nachhaltigkeit:
- Von 60 am Bau beteiligten Firmen stammt die Hälfte aus dem Landkreis, drei Viertel der Firmen sind weniger als 100 Kilometer entfernt. 77 % der Baukosten wurden an Unternehmen in der Region vergeben.
- Dauerhaftigkeit: Erdberührte Geschosse sind in Massivbauweise, darüberliegende Geschosse in Holzbauweise errichtet. Unbehandelte, hinterlüftete Lärchenfassaden sind somit vor Spritzwasser und Schnee von unten geschützt. Die Innenoberflächen aus massivem Holz können wie bei einem alten Wirtshaus in Würde altern.
- Kurze Bauzeit durch Vorfertigung (Holzbauelemente)
- Materialwahl, Alterung Oberflächen: Oberflächen sind vorwiegend unbehandelt (Lehmputz, Lärchenholzfassade, Holzdecken) oder geölt (Lärchendielenboden, Holzoberflächen), durch die Nutzung wird die Oberfläche noch schöner werden.
- Gebäudetechnik: Wo möglich wurde auf Technik verzichtet (z.B. Seminarraum mit natürlicher Querlüftung), wo notwendig ist diese optimiert.
3. Soziale Nachhaltigkeit:
- Gesellschaft: Gebäude leistet Beitrag zu sozialer Integration und Durchmischung. Ort für Touristen und Einheimische; Übernachtungsmöglichkeiten auch für kinderreiche Familien
- Sozialer Mehrwert für das lokale Umfeld: Festsaal für Hochzeiten und Kulturveranstaltungen, Biergarten, Gasthaus, Treffpunkt für drei Ortsvereine, örtliches Yogastudio (vermietet), Coworking-Raum (vermietet)
Endenergiebedarf: 220,5 kWh/m²a (Energieausweis)
Primärenergiebedarf: 78,4 kWh/m²a (Energieausweis)
Energiesysteme: Heizungsanlage aus biogenen Brennstoffen, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaik, Solarthermie
Materialwahl: Holzbau, Mischbau, Überwiegende Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Überwiegende Verwendung von HFKW-freien Dämmstoffen, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau
Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroom
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie