Bauwerk
Neubau Zimmerei und Schreinerei Matt
AMJGS Architektur AG, Marti AG - Matt (CH) - 2019
31. Oktober 2022 - newroom
Die Werkhalle für einen Holzbaubetrieb im Glarner Sernftal steht quer zum Tal und nutzt die sanfte Hangneigung für die Erschließung zweier Geschosse. Der Giebel schaut zum Tal hin und den Besuchern entgegen.
Die ehemalige Produktionshalle an gleicher Stelle fiel im Herbst 2017 einem Großbrand zum Opfer. Der Ersatzneubau eröffnete dem Betrieb die Möglichkeit, auf selbstverständliche Art die Vielseitigkeit und die hohe Ausführungsqualität seiner Kernkompetenzen im Holzbau aufzuzeigen.
Die die Grundlagen für den Entwurf fanden sich in den Produktionsabläufen, der Parzellenform und in der wirtschaftlichen Verwendung von Holz.
Im teilweise eingegrabenen Sockelgeschoss befinden sich die Büroräume, eine Fahrzeugeinstellhalle und ein Lagerraum. Im Erdgeschoss ist talseitig die Schreinerei mit einer darüberliegenden Galerie positioniert, bergseitig schließt die große Zimmereihalle mit Lastenkran und einer Spannweite von rund 22 Metern an. Das Tragwerk inklusive Stützen der Werkhalle wurde komplett aus Holz gefertigt. Die Träger wurden vorfabriziert und inklusive der Spannseile in einem Stück auf die Baustelle transportiert.
Mit seiner strukturellen Gliederung und der sorgfältigen Detaillierung der Holzfassade passt sich das große Volumen verträglich in die dörfliche Umgebung ein, seine feine Gliederung verleiht ihm eine elegante Erscheinung.
Das Achsmaß der Stützen und Brettschichtholzbinder in der Produktionshalle gliedert die über 70 Meter lange Fassade in regelmäßige Felder, welche wiederum durch ein einfaches Fensterrastermaß mit hölzernen Windverstärkungen weiter verfeinert werden. Ein Kleid aus gestülpter, sägerauer Fichteschalung vervollständigt die Außenhaut. Simsbretter aus Lärchenholz rahmen und verstärken den Ausdruck der Fassadenbänder. Die Fassade ist vom Massivbau des Sockelgeschosses statisch entkoppelt und bildet eine energetisch lückenlose Gebäudehülle. Das weit auskragende Dach gewährleistet den konstruktiven Schutz der unbehandelten Holzfassade und bietet Platz für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 185 kWp.
Wie außen präsentiert sich der Ersatzneubau auch innen in einem differenzierten und sorgfältig bearbeiteten Holzkleid. Die Haupthalle mit den gebogenen Holzbindern ist komplett in Fichte konstruiert und statisch optimiert. Personal-, Büro- und Sitzungsräume im Sockelgeschoss sind zwar gleich detailliert, aber mit unterschiedlichen Hölzern (Fichte, Eiche, Lärche) ausgeschlagen, was einem allzu stubenhaften Eindruck entgegenwirkt. Das Holz kommt in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz: Als Hirnholz und als Fries im Bodenbelag, als Latten in der Akustikdecke, als Platten in der Wandverkleidung und den Einbauregalen und als Furnier bei den Türen. Nur stark beanspruchte Teile wie Türen und Böden sind oberflächenbehandelt. Durch die Verwendung der unterschiedlichen Holzarten mit ihren jeweiligen spezifischen Ausprägungen in Bezug auf Maserung, Farbigkeit und Astigkeit entsteht in jedem Raum eine andere Stimmung. So können die Besucher die Breite der Verwendungsarten von Holz auf selbstverständliche Art erleben. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
Die ehemalige Produktionshalle an gleicher Stelle fiel im Herbst 2017 einem Großbrand zum Opfer. Der Ersatzneubau eröffnete dem Betrieb die Möglichkeit, auf selbstverständliche Art die Vielseitigkeit und die hohe Ausführungsqualität seiner Kernkompetenzen im Holzbau aufzuzeigen.
Die die Grundlagen für den Entwurf fanden sich in den Produktionsabläufen, der Parzellenform und in der wirtschaftlichen Verwendung von Holz.
Im teilweise eingegrabenen Sockelgeschoss befinden sich die Büroräume, eine Fahrzeugeinstellhalle und ein Lagerraum. Im Erdgeschoss ist talseitig die Schreinerei mit einer darüberliegenden Galerie positioniert, bergseitig schließt die große Zimmereihalle mit Lastenkran und einer Spannweite von rund 22 Metern an. Das Tragwerk inklusive Stützen der Werkhalle wurde komplett aus Holz gefertigt. Die Träger wurden vorfabriziert und inklusive der Spannseile in einem Stück auf die Baustelle transportiert.
Mit seiner strukturellen Gliederung und der sorgfältigen Detaillierung der Holzfassade passt sich das große Volumen verträglich in die dörfliche Umgebung ein, seine feine Gliederung verleiht ihm eine elegante Erscheinung.
Das Achsmaß der Stützen und Brettschichtholzbinder in der Produktionshalle gliedert die über 70 Meter lange Fassade in regelmäßige Felder, welche wiederum durch ein einfaches Fensterrastermaß mit hölzernen Windverstärkungen weiter verfeinert werden. Ein Kleid aus gestülpter, sägerauer Fichteschalung vervollständigt die Außenhaut. Simsbretter aus Lärchenholz rahmen und verstärken den Ausdruck der Fassadenbänder. Die Fassade ist vom Massivbau des Sockelgeschosses statisch entkoppelt und bildet eine energetisch lückenlose Gebäudehülle. Das weit auskragende Dach gewährleistet den konstruktiven Schutz der unbehandelten Holzfassade und bietet Platz für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 185 kWp.
Wie außen präsentiert sich der Ersatzneubau auch innen in einem differenzierten und sorgfältig bearbeiteten Holzkleid. Die Haupthalle mit den gebogenen Holzbindern ist komplett in Fichte konstruiert und statisch optimiert. Personal-, Büro- und Sitzungsräume im Sockelgeschoss sind zwar gleich detailliert, aber mit unterschiedlichen Hölzern (Fichte, Eiche, Lärche) ausgeschlagen, was einem allzu stubenhaften Eindruck entgegenwirkt. Das Holz kommt in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz: Als Hirnholz und als Fries im Bodenbelag, als Latten in der Akustikdecke, als Platten in der Wandverkleidung und den Einbauregalen und als Furnier bei den Türen. Nur stark beanspruchte Teile wie Türen und Böden sind oberflächenbehandelt. Durch die Verwendung der unterschiedlichen Holzarten mit ihren jeweiligen spezifischen Ausprägungen in Bezug auf Maserung, Farbigkeit und Astigkeit entsteht in jedem Raum eine andere Stimmung. So können die Besucher die Breite der Verwendungsarten von Holz auf selbstverständliche Art erleben. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Marti AG
Tragwerksplanung
Andreas Gudenrath