Bauwerk

Neue Mozarteum Foyers
maria flöckner und hermann schnöll - Salzburg (A) - 2022
Neue Mozarteum Foyers, Foto: Andrew Phelps
Neue Mozarteum Foyers, Foto: Andrew Phelps
27. Januar 2023 - Initiative Architektur
Die Internationale Stiftung Mozarteum in Salzburg ist die weltweit renommierteste Einrichtung zur Pflege des Werks von W. A. Mozart. Der Sitz des Mozarteums an der Schwarzstraße in Salzburg – im Übrigen nicht zu verwechseln mit Universität Mozarteum – wurde in den Jahren 1910-14 nach Plänen des Münchener Architekten Richard Berndl errichtet. Es besteht aus zwei Trakten – dem sogenannten Studiengebäude, das im Kern auf eine Villa aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht und dem Konzerthaus, einem reinen Neubau. Die Verbindung dieser beiden Trakte war von Anfang nicht optimal gelöst, so musste Berndl noch in der Bauphase aus einem Raum, der nur als Depot geplant war, einen kleinen Pausenraum für den Großen Saal des Mozarteums mit seinen 800 Sitzplätzen gestalten. Diese und andere Unzulänglichkeiten haben sich durch die Intensivierung des Konzertbetriebs, durch neue Anforderungen – Stichwort Barrierefreiheit – im Laufe noch verstärkt und entsprachen schon längst nicht mehr den Ansprüchen eines zeitgemäßen Betriebs. Mit der Errichtung des neuen Foyergebäudes, das in den Hofraum zwischen den beiden Objekten eingefügt wurde, geht daher ein seit langem gehegter Wunsch der Internationalen Stiftung Mozarteum endlich in Erfüllung.
Gelöst wurde der Knoten, indem ein bauzeitlicher Verbindungstrakt im rückwärtigen Bereich des Hofes abgebrochen wurde, der zudem wie eine Sperre zum Freiraum mit dem Mirabellgarten wirkte. In zwei Jahren Bauzeit entstand im ehemaligen Innenhof ein großzügig dimensionierter, lichtdurchfluteter Raum, der die beiden Gebäudeteile funktional aber architektonisch höchst ansprechend verbindet.
370 m² gewonnene Fläche auf zwei Ebenen eröffnet neben der Pausenbewirtung nun zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten. Die Konstruktion aus Weißglas und geölten Schwarzstahlbändern ist zwischen die Bestandshäuser eingehängt und nur punktuell aufgelagert. Die Naturoberfläche der Stahlbleche verstärkt die organische Physis, eine Referenz auf den Außenraumcharakter des Gebäudezwischenraumes. (Text: Roman Höllbacher

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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