Der Kindergarten im bestehenden Ensemble von Kirche, Volksschule und Turnsaal war zu klein geworden. Der Neubau schließt den Platz zur stark befahrenen Landesstraße im Nordwesten ab. So entsteht im Zusammenspiel mit den (unterirdisch verbundenen) Nachbarbauten ein geschützter Innenhof – ein kleiner Dorfplatz als „Mitte“ für den Bludenzer Ortsteil Bings, die bislang gefehlt hat.

Die Mittagsbetreuung öffnet sich mit raumhoher Verglasung zum Platz. Die Gruppenräume sind multifunktional angelegt, mit hellen Gängen zur Erschließung, die das Raumangebot fürs Spielen und Bewegen attraktiv erweitern. Der zweigeschossige Bewegungsraum schafft spannende Blickbeziehungen und macht die unterschiedlichen Raum- und Nutzungsbereiche in ihrem architektonischen Zusammenhang erlebbar.

Im Osten liegen unmittelbar zugängliche Außenflächen für die Kinder. Ein gedeckter Freibereich bietet eine Ergänzung zum relativ weit entfernten Bestandsspielplatz. In seiner Materialisierung orientiert sich der Neubau am Bestand und ist als Massivbau mit dickschichtigem Außenputz ausgeführt. Für die Ausbauten im Inneren und für die Akustikdecken wurden Hölzer aus stadteigenem Wald verwendet. (Text: Tobias Hagleitner)