Bauwerk
Jugend- und Seminarhaus Obernberg, Um- und Zubau
rt Architekten - Obernberg (A) - 2021
10. Februar 2023 - aut. architektur und tirol
Der Alpenverein – Sektion Innsbruck betreibt seit über 50 Jahren im Obernberg Tal ein Jugend- und Seminarhaus mit Aufenthaltsbereichen im Erdgeschoß und Mehrbettzimmern bzw. Zimmerlagern in den beiden Obergeschoßen. Um diese in die Jahre gekommene, talnahe Hütte – insbesondere auch energetisch – zu sanieren und um neue Nutzungen wie eine Rezeption, einen zusätzliche Seminarraum und eine Pächterwohnung zu ergänzen, wurde ein kleiner, geladener Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, bei dem rt Architekten mit ihrem Vorschlag überzeugen konnten.
Mit dem Ziel, das vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen, wurden die funktionalen Abläufe und räumlichen Zusammenhänge gezielt reorganisiert und die neuen Nutzungsanforderungen bei geringer Vergrößerung des Gebäudevolumens umgesetzt. Der vorher an der südöstlichen Ecke zurückspringende Baukörper wurde dazu in ein kompaktes Volumen transformiert, An- und Zubauten sowie das Vordach abgebrochen und so die Außenhaut auf das Wesentliche zurückgebaut. Umhüllt wird das durch gezielt gesetzte Blickachsen mit der umliegenden Landschaft in Kontakt tretende Gebäude von einer hinterlüfteten Holzfassade aus heimischer Fichte, womit der Hüttencharakter stimmig unterstrichen wird.
An der Nordseite entstand ein neuer Haupteingang mit vorgelagerter Rampe zur barrierefreien Erschließung, der direkt zur neugestalteten Rezeption weiterleitet. Für den mit ca. 70 Sitzplätzen ausgestatteten Speisesaal wurden die bestehenden, kleingliedrigen Räume zusammengelegt und dazu die statisch tragenden Wandscheiben zur Außenwand hin aufgebrochen. So gelang es, mehrere, zusammenhängende Sitzbereiche zu schaffen, die zum geselligen Beisammensein in größeren und kleineren Gruppen einladen. Tische und Sitzbänke aus hellem Eschenholz, eine Akustikdecke aus Fichtenholzlattung in unterschiedlicher Breite sowie die mit Naturstein ausgelegten Gangbereiche tragen zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Im Süden wurde durch die Errichtung einer Natursteinstützmauer eine ebenfalls barrierefrei erschlossene Sonnenterrasse mit Ausblick auf die umgebenden Berge geschaffen. Die Erweiterung an der südöstlichen Ecke wird erdgeschoßig für eine Selbstversorgerküche genutzt, im 1. Obergeschoß entstand hier ein zusätzlicher Seminarraum und im 2. Obergeschoß die kleine Einliegerwohnung.
Neben der thermischen Sanierung der Außenhülle und der Erneuerung sämtlicher Fenster tragen weitere Maßnahmen wie eine Photovoltaikanlage am Dach und die Umstellung der Heizung von Öl auf Pellets dazu bei, dass der Heizwärmebedarf um 86% und der Co2-Ausstoß um 96% reduziert werden konnten. (Text: Claudia Wedekind)
Mit dem Ziel, das vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen, wurden die funktionalen Abläufe und räumlichen Zusammenhänge gezielt reorganisiert und die neuen Nutzungsanforderungen bei geringer Vergrößerung des Gebäudevolumens umgesetzt. Der vorher an der südöstlichen Ecke zurückspringende Baukörper wurde dazu in ein kompaktes Volumen transformiert, An- und Zubauten sowie das Vordach abgebrochen und so die Außenhaut auf das Wesentliche zurückgebaut. Umhüllt wird das durch gezielt gesetzte Blickachsen mit der umliegenden Landschaft in Kontakt tretende Gebäude von einer hinterlüfteten Holzfassade aus heimischer Fichte, womit der Hüttencharakter stimmig unterstrichen wird.
An der Nordseite entstand ein neuer Haupteingang mit vorgelagerter Rampe zur barrierefreien Erschließung, der direkt zur neugestalteten Rezeption weiterleitet. Für den mit ca. 70 Sitzplätzen ausgestatteten Speisesaal wurden die bestehenden, kleingliedrigen Räume zusammengelegt und dazu die statisch tragenden Wandscheiben zur Außenwand hin aufgebrochen. So gelang es, mehrere, zusammenhängende Sitzbereiche zu schaffen, die zum geselligen Beisammensein in größeren und kleineren Gruppen einladen. Tische und Sitzbänke aus hellem Eschenholz, eine Akustikdecke aus Fichtenholzlattung in unterschiedlicher Breite sowie die mit Naturstein ausgelegten Gangbereiche tragen zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Im Süden wurde durch die Errichtung einer Natursteinstützmauer eine ebenfalls barrierefrei erschlossene Sonnenterrasse mit Ausblick auf die umgebenden Berge geschaffen. Die Erweiterung an der südöstlichen Ecke wird erdgeschoßig für eine Selbstversorgerküche genutzt, im 1. Obergeschoß entstand hier ein zusätzlicher Seminarraum und im 2. Obergeschoß die kleine Einliegerwohnung.
Neben der thermischen Sanierung der Außenhülle und der Erneuerung sämtlicher Fenster tragen weitere Maßnahmen wie eine Photovoltaikanlage am Dach und die Umstellung der Heizung von Öl auf Pellets dazu bei, dass der Heizwärmebedarf um 86% und der Co2-Ausstoß um 96% reduziert werden konnten. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Alpenverein Innsbruck
Tragwerksplanung
Fotografie