Am Graben, im Herzen der Stadt, haben BEHF Architects vier historische Bestandsgebäude aus verschiedenen Jahrhunderten innenräumlich zu einem Haus vereint und für ein Fünf-Sterne-Hotel adaptiert. Der Häuserblock legt sich L-förmig um die Peterskirche, einen der schönsten sakralen Barockbauten Wiens.
Bis zum Umbau dienten die Altbauten, darunter das 1839 von Alois Pichl errichtete große Sparkassengebäude, als Hauptsitz der Erste Bank.
Die Fassaden des Ensembles befinden sich gänzlich in der Schutzzone und stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Das äußere Erscheinungsbild wurde daher in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt sowie der Magistratsabteilung 19 - Architektur und Stadtgestaltung besonders sensibel behandelt: Die Fassaden der Hauptgeschosse wurden zeitgemäß saniert und weitgehend im Originalzustand belassen oder in diesen zurückversetzt. Eines der Gebäude blieb als Geschäftshaus erhalten, die Erdgeschosse sind mit Handelsflächen belegt.
Die Hotelvorfahrt und der Haupteingang liegen am Petersplatz, ein weiterer Eingang in der Fußgängerzone Tuchlauben. Beide Außenräume sind nun durch eine neue Passerelle durch den Block hindurch erstmalig miteinander verbunden.
Hotelgäste gelangen in den zentralen Atriumhof, dessen Dach durch eine Stahl-Glas-Konstruktion ersetzt wurde. An den Empfang schließen ein öffentlich zugänglicher Konferenzbereich mit drei Tagungsräumen und zugehörigen Entspannungs- bzw. Pausenräumen an. Drei Gästelifte und die beiden gewendelten Bestandstreppen führen hinauf in den Lobbybereich im ersten Obergeschoss. Von der Lobby aus führen die Gästelifte in die Zimmergeschosse sowie in den eleganten Wellnessbereich, der sich über die fünfte und sechste Etage erstreckt. Insgesamt beherbergt das Hotel 99 Zimmer, davon 28 Suiten.
Das attraktive Dachgeschoss wurde umgebaut und bietet nun Platz für das öffentlich zugängliche Restaurant „Neue Hoheit“, das über einen eigenen Zugang von der Fußgängerzone aus per Lift direkt erreichbar ist.
Der begrünte Dachgarten umringt einen der Innenhöfe und bietet windgeschützte Freibereiche, eine Treppe führt hinauf zur Rooftop-Bar. Terrassen direkt vor und auf dem Dach der Bar bieten unterschiedliche Außenraumqualitäten und spektakulären Ausblick über die Dächer Wiens. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)