Bauwerk
Burgruine Reichenau im Mühlkreis
Tp3 Architekten - Reichenau im Mühlkreis (A) - 2021
13. Juni 2023 - afo
Die Chronik der Burg Reichenau beginnt vor rund 700 Jahren. Errichtet im frühen 14. Jahrhundert, veränderten sich mit den verschiedenen Besitzern im Lauf der Zeit auch die Nutzungen und damit die bauliche Ausstattung. Nach einem Brand wurde die Burg Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Familie Starhemberg zum Schloss umgebaut. Im Lauf 19. Jahrhunderts wurde die Anlage zunehmend vernachlässigt. Als schließlich das Forstpersonal vom Standort abgezogen wurde, verfiel die Burg ab den 1930er Jahren endgültig zur Ruine. Im Jahr 2004 erhielten tp3 Architekten von der Gemeinde Reichenau (um den damaligen Bürgermeister Josef Rechberger) den Auftrag, die Burg in schrittweisem Prozess zu revitalisieren.
Behutsam wurde bei der ersten, dringend notwendigen Bestandssicherung darauf geachtet, keine Wunden in das alte Mauerwerk zu schlagen. Die neuen, teilweise auch reversiblen Elemente sprechen hingegen ganz bewusst die Material- und Formensprache des 21. Jahrhunderts. Die Tatsache einer fast hundertjährigen „Pause“ sollte nicht geleugnet werden, ohne dabei die so unterschiedlichen Epochen miteinander in Konkurrenz treten zu lassen. In mehreren Etappen wurde eine wesentliche Qualitätsverbesserung für den Theater- und Kulturbetrieb sowie für die touristische Nutzung der Burgruine geschaffen. Es entstanden neue, moderne und barrierefreie WC-Anlagen. Die vom Zerfall bedrohten Außenmauern des Süd-Ost-Traktes wurden mit einem umlaufenden Betonkranz gesichert. Dieser dient neben seiner statischen Funktion auch als Auflage für eine zukünftige, temporäre Bühnenüberdachung. Schon im Mittelalter gab es hier eine Überdachung – womit das ursprüngliche Raumgefühl wieder erlebbar wäre. Die Überreste des Bergfriedes waren so baufällig, dass der Bereich bislang gesperrt war. Das Gemäuer wurde statisch gesichert und der Abschluss neu aufgebaut.
Den Architekten war es ein Anliegen, sich nicht nur mit der Bausubstanz, sondern auch mit der Geschichte und Bedeutung der Burg für die Region auseinanderzusetzen. Aus den umfangreichen Recherchen und Gesprächen entstand das Buch „Burgruine Reichenau“ (162 Seiten), das bei Gemeindeamt oder Tourismusverband erhältlich ist. Der Erlös wird zur Gänze den fortlaufenden Sanierungsarbeiten zugeführt. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekten)
Behutsam wurde bei der ersten, dringend notwendigen Bestandssicherung darauf geachtet, keine Wunden in das alte Mauerwerk zu schlagen. Die neuen, teilweise auch reversiblen Elemente sprechen hingegen ganz bewusst die Material- und Formensprache des 21. Jahrhunderts. Die Tatsache einer fast hundertjährigen „Pause“ sollte nicht geleugnet werden, ohne dabei die so unterschiedlichen Epochen miteinander in Konkurrenz treten zu lassen. In mehreren Etappen wurde eine wesentliche Qualitätsverbesserung für den Theater- und Kulturbetrieb sowie für die touristische Nutzung der Burgruine geschaffen. Es entstanden neue, moderne und barrierefreie WC-Anlagen. Die vom Zerfall bedrohten Außenmauern des Süd-Ost-Traktes wurden mit einem umlaufenden Betonkranz gesichert. Dieser dient neben seiner statischen Funktion auch als Auflage für eine zukünftige, temporäre Bühnenüberdachung. Schon im Mittelalter gab es hier eine Überdachung – womit das ursprüngliche Raumgefühl wieder erlebbar wäre. Die Überreste des Bergfriedes waren so baufällig, dass der Bereich bislang gesperrt war. Das Gemäuer wurde statisch gesichert und der Abschluss neu aufgebaut.
Den Architekten war es ein Anliegen, sich nicht nur mit der Bausubstanz, sondern auch mit der Geschichte und Bedeutung der Burg für die Region auseinanderzusetzen. Aus den umfangreichen Recherchen und Gesprächen entstand das Buch „Burgruine Reichenau“ (162 Seiten), das bei Gemeindeamt oder Tourismusverband erhältlich ist. Der Erlös wird zur Gänze den fortlaufenden Sanierungsarbeiten zugeführt. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
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