Bauwerk

Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerabtei Plankstetten
hirner & riehl architekten stadtplaner bda - Berching (D) - 2022
Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerabtei Plankstetten, Foto: Lorenz Märtl
Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerabtei Plankstetten, Foto: Lorenz Märtl

Für die Dämmung der Wände der Holzständerkonstruktion wurde Stroh von den regional ökologisch bewirtschafteten Feldern des Klostergutes verwendet werden, kurze Transportwege blieben gesichert.
Neben der geforderten energetischen Einhaltung des Passivhausstandards kamen, soweit baukonstruktiv möglich, ausschließlich CO2-neutrale Baustoffe aus regionaler
Herstellung zur Verwendung. Durch die gezielte Auswahl von dauerhaften, gut alternden Materialien lässt sich der Lebenszyklus der Gebäude verlängern, der Betrachtungszeitraum für die CO2-Bilanz erweitert sich dementsprechend. Die im Klosterwald geschlagenen und im Sägewerk gesägten Baumstämme wurden nach deren Trocknung von einer nahegelegenen Zimmerei abgebunden und verarbeitet. In Rückgriff auf die im historischen Bestand vorhandenen Mann-an-Mann-Decken wurden vorgefertigte, 3,35 m breite Deckenelemente aus nebeneinanderliegenden, miteinander verdübelten Deckenbalken eingebaut. Um Spannweiten von über 10 m zu ermöglichen wurden die Decken mit Aufbeton versehen und als Holz-Betonverbundecken ausgeführt. Neben den ökologischen Vorteilen der Konstruktion erzeugen die Balken mit ihren Kernen und Rissen eine sehr schöne Deckenuntersicht. Zur Verwendung kamen insgesamt 500 massive Balken, die Wertschöpfung verbleibt so zum größten Teil bei den ausführenden regionalen Firmen.
Für die Verwendung in Baustrohballen kam möglichst goldgelbes, langhalmiges Getreidestroh aus Weizen und Roggen zum Einsatz. Im Wachstum entzieht das Stroh der Atmosphäre CO2. Die Herstellung der Strohdämmballen verbraucht nur minimale Energiemengen, dämmt hervorragend und lagert für die gesamte Nutzungsdauer CO2 im Gebäude ein. Sie bildet keine Flächenkonkurrenz zum Anbau von Nahrungsmittelpflanzen, und entsteht „nebenbei“ im ablaufenden landwirtschaftlichen Ernteprozess. Zudem wächst es jährlich nach. Ein weiterer Vorteil des Strohs ist der einfache Rückbau durch Kompostierung. Stroh speichert zudem Wärme und bewirkt so einen guten sommerlichen Wärmeschutz.
Für ein gesundes und angenehmes Raumklima wurde an den Innenwänden Lehmputz verwendet: er ist feuchteregulierend, nimmt Schadstoffe auf und hat positive Auswirkungen auf das Raumklima und das Behaglichkeitsgefühl der Gäste.

Energiesysteme: Heizungsanlage aus biogenen Brennstoffen

Materialwahl: Holzbau, Überwiegende Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen

Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Benediktinerabtei Plankstetten

Tragwerksplanung
LERZER ING+Plan GmbH

Landschaftsarchitektur

Fotografie