Inmitten von hohen Bäumen und umgeben von großen Wohnbauten befindet sich ein Ende der 1960er-Jahre errichteter Kindergarten, der aus drei größeren Volumen mit Zwischenbauteilen besteht. Die Erweiterung ist ein Beispiel dafür, wie geänderte Anforderungen an das Raumprogramm und ein daraus resultierender erhöhter Flächenbedarf ohne zusätzliche Bodenversiegelung erfüllt werden können. Dabei wurde der Umstand ausgenutzt, dass ein in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehenes Kellergeschoß zwar gebaut, aber lediglich als externe, separat erschlossene Lagerfläche verwendet wurde.

Durch die Aktivierung dieser Flächen und interne Funktionsverschiebungen konnte die notwendige Erweiterung um einen Gruppenraum, einen Bewegungsraum, Räumlichkeiten für den Mittagstisch sowie Aufenthaltsbereiche für die Pädagoginnen im Bestand untergebracht werden. Lediglich an der Nordseite wurde im Bereich der Bestandstreppe ein neues Stiegenhaus angebaut, das nun das Untergeschoß intern mit den beiden Obergeschoßen verbindet. Eine wesentliche Maßnahme, um den ehemaligen, schlecht belichteten Keller für den Kindergartenbetrieb tauglich zu machen, bestand darin, das Gelände mit nutzbaren Böschungsflächen zu modellieren und so eine natürliche Belichtung der im Untergeschoß angesiedelten Räume (Mittagstisch, Ruhe- und Bewegungsräume) zu ermöglichen.

Im Zuge der Erweiterung wurde außerdem die barrierefreie Erschließung aller Bereiche durch den Einbau eines Aufzugs hergestellt. Die Gebäudehülle wurde mit Holzfaserplatten thermisch saniert, ein Dachstuhl als hinterlüftetes Kaltdach in Holzbauweise aufgesetzt, die Dachflächen mit PV-Elementen belegt und eine Komfortlüftung eingebaut. Der Freibereich mit seinem außergewöhnlichen Baumbestand wurde durch eine versickerungsfähige EPDM-Fläche, zusätzliche Bepflanzungen sowie eine Matschecke mit Wassertisch und Außendusche aufgewertet. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text des Architekten)