Bauwerk

Mühle am Waldrand
Lechner & Lechner - Zell am Moos (A) - 2021
Mühle am Waldrand, Foto: Martin Konzett
Mühle am Waldrand, Foto: Martin Konzett
26. April 2024 - afo
Über die Jahrhunderte hinweg diente die alte Mühle als Anlaufstelle für die umliegenden Bauern, die hier ihr Korn mahlen ließen. Mit dem Niedergang der Müllerzunft in der Zwischenkriegszeit endete diese Ära. In den 1960er-Jahren übernahm ein deutsches Ehepaar das Anwesen und wandelte es in deren Wohnhaus um. Obwohl das Gerinne und das Wasserrad längst verschwunden sind und zahlreiche Anpassungen vorgenommen wurden, ist der einstige Mühlenraum noch immer deutlich erkennbar. Ein einzelner Mühlstein an der Hauswand erinnert an die vergangenen Tage und die einstige Bestimmung des Gebäudes.

Der architektonische Ansatz war, mit behutsamen Eingriffen die bestehenden Räume zu stärken und neu zu organisieren. Das Neue sollte klar ablesbar sein, die statische Unterstützung des bestehenden Gebäudes sollte nicht verborgen werden. Der Charakter des Vorhandenen und die ergänzenden Elemente treten in wechselseitig stärkenden Kontrast. Ein Anliegen war es auch, das landschaftliche Umfeld, die Schwelle zwischen Wald und Hügelland, deutlich erlebbar zu machen. Das Atelier der Bildhauerin Caroline Goellner ist als halböffentlicher Raum im Erdgeschoss positioniert. Es gibt eine kleine Werkstatt mit Keramikmaschinen und einen großen Galerieraum. Hier wird Kunst produziert, werden Seminare abgehalten. Die hohen Mühlräume wurden nur statisch gestärkt und um ein Fenster mit Blick auf den Bach erweitert. Die Terassentür ermöglicht den direkten Zugang in den Garten.

Eine „knarrend alte“ Holztreppe verbindet den Galerieraum des Kunstateliers mit dem privaten Wohnbereich unmittelbar darüber. Hier tut sich dank der Öffnung in der westlichen Hauswand ein weites Panorama in die Landschaft auf. Das Fenster wird dabei zum Bilderrahmen, die statische Verstärkung wird bewusst in Szene gesetzt. Ein kleiner Luftraum verbindet die Wohnebene mit dem Dachgeschoss und verschafft dem an sich niedrigen Raumzuschnitt mehr Luftigkeit und Höhe. Die Terrasse schafft zusätzlichen Platz im Außenraum. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich

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