Bauwerk

Wohnbebauung Kirchdorf in Tirol
Pedit & Partner Architekten, Burtscher – Durig - Kirchdorf in Tirol (A) - 2023
Wohnbebauung Kirchdorf in Tirol, Foto: Bruno Klomfar
Wohnbebauung Kirchdorf in Tirol, Foto: Bruno Klomfar
Wohnbebauung Kirchdorf in Tirol, Foto: Bruno Klomfar
2. September 2024 - aut. architektur und tirol
Das Wohnbauprojekt in Kirchdorf ist das Resultat eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs für die Bebauung von drei zentrumsnahen Baufeldern, der von den beiden gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Frieden und Alpenländische Heimstätte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ausgelobt wurde. Auf einem Grundstück, das im Südosten an die Kössener Ache grenzt und im Nordosten durch einen Bach von Volksschule und Dorfplatz getrennt ist, sollen insgesamt 115 Wohnungen und ein Jugendtreff entstehen.

Die zentrale Entwurfsidee des Siegerprojekts der ARGE Pedit & Partner und Burtscher - Durig besteht darin, die dörfliche Struktur in Form einer Streusiedlung mit kleinräumigen Plätzen und Angern weiterzuführen. Anstelle von Zeilen oder Blöcken werden 9 freistehende, dreigeschoßige Baukörper mit trapezförmigen Grundrissen so auf dem Grundstück angeordnet, dass zwischen den zueinander gedrehten Punkthäusern differenzierte Plätze und Wege gebildet werden, die insgesamt zwischen dem Maßstab der öffentlichen Bauten am Dorfplatz und der umliegenden Einfamilienhausbebauung vermitteln. Das Gesamtkonzept beinhaltet auch eine neue Modellierung des Geländes, mit der die als Barriere empfundenen Ufer- und Straßenböschungen überwunden und in die Siedlung integriert werden.

Die einzelnen, jeweils unterschiedlichen schiefwinkeligen Baukörper beinhalten 12 bis 14 Wohnungen, die über ein zentrales, von oben belichtetes Treppenhaus erschlossen werden. Die Eingänge liegen jeweils in einem erdgeschoßigen Einschnitt, der eine klar ablesbare Eingangssituation ausformuliert und überdachte, den Plätzen zugeordnete Bereiche entstehen lässt. Alle Wohnungen verfügen über individuelle Freibereiche, der Großteil ist zweiseitig belichtet. Dem angestrebten dörflichen Charakter entsprechend sind auch die Fassaden abwechslungsreich gestaltet, z.B. durch versetzt übereinander angeordnete Balkone und Fenster.

Zwischen den Häusern gibt es unterschiedliche Freiräume wie Plätze, Streuobstwiesen und Kinderspielplätze bzw. Grillstellen entlang des Bachs, deren Aufenthaltsqualität dadurch erhöht wird, dass die Siedlung durch eine die Wohnhäuser verbindende Tiefgarage nahezu autofrei ist. Der Ortskern und der Uferweg sind über ein neues Wegenetz erreichbar, das bewusst öffentlich zugänglich ist und so zur Integration der neuen Siedlung ins Dorf beiträgt.

2023 wurde in einer ersten Baustufe das nördliche Baufeld mit drei Mehrfamilienhäusern bebaut, die 27 Wohnungen und – in unmittelbarer Nähe zur Schule und zum renaturierten Bach – den Jugendtreff beinhalten. (Text: Claudia Wedekind)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur
Irmgard Silberberger

Fotografie