Bauwerk
Haus H
Hausdorf Architekten - Burgenland - 2022
17. Juli 2024 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Der Streckhof im Ortskern von Frauenkirchen wurde ca. 1920 erbaut, in den 50er Jahren um den straßenseitigen, traufenständigen Anbau erweitert und in den 70er Jahren mit Verbundfenster und hellblauem Vollwärmeschutz „renoviert“.
Um die besondere Atmosphäre des Ortes zu erhalten und die Umgebung und die Geschichte zu respektieren, standen wenige unspektakuläre Eingriffe im Vordergrund der Planung:
Am Fassadenmauerwerk wurde durch das Entfernen des Vollwärmeschutzes die ursprüngliche Situierung der zwei Kastenstockfenster und des Hoftores sichtbar. Ein Fenster war am Dachboden noch erhalten und so konnte auch das zweite originalgetreu nachgebaut werden.
Das Hoftor wurde zeitgemäß interpretiert und in schwarz emailliertem Stufenglas hergestellt.
Auf der Dachfläche markiert die große, bündige Glasscheibe über dem Giebel die Zäsur vom ehemaligen Streckhof zur traufenständigen Erweiterung der 50er Jahre, und bringt Westsonne ins Haus. Das Dach wurde gedämmt und mit den Bestandsziegeln wieder eingedeckt.
Durch die großflächige, hofseitige Glasöffnung kann der gesamte Wohnbereich zum Garten hin geöffnet und erweitert werden. Der geschliffene Estrich als Bodenbelag geht einheitlich vom Wohnen in die Terrasse über. Der für die Typologie charakteristische Hofraum wird zum zentralen Element.
Als verbindenes und dienendes Element läuft eine Sichtbetonwand mit integriertem Sitzmöbel entlang der Nachbargrenze vom Wohnraum ausgehend in den Garten und wird zur Poolwand mit integrieter Liegefläche Dusche und Wasserfall.
Durch das Öffnen der Wohnraumdecke wird das Zimmermanns-Hängewerk sichtbar und ein Galeriegeschoß als Arbeitsbereich geschaffen.
Das Wirschaftsgebäude und der Schweinestall im hinteren Teil des Streckhofs wurden zu Kinderzimmern ausgebaut.
Bei den verwendeten Materialien wurde größter Wert auf traditionelle Handwerkskunst gelegt. Als Bindemittel gelangte ausschließlich Sumpfkalk in Baustellenmischung mit örtlichen Sandsediment zur Anwendung. Gesimshobel wurden eigens angefertigt und alle Putzträger aus Schilfmatten vom Neusiedlersee hergestellt. Sämtliche Anstriche wurden mit Ölanstrich ausgeführt.
Die erhalten gebliebene Einfachheit ergänzt mit dem Dialog alter und neuer Elemente möchte Mut zur zeitgemäßen Wiederbelebung und Revitalisierung alter Gebäudestrukturen machen. (Text: Architekt:innen)
Um die besondere Atmosphäre des Ortes zu erhalten und die Umgebung und die Geschichte zu respektieren, standen wenige unspektakuläre Eingriffe im Vordergrund der Planung:
Am Fassadenmauerwerk wurde durch das Entfernen des Vollwärmeschutzes die ursprüngliche Situierung der zwei Kastenstockfenster und des Hoftores sichtbar. Ein Fenster war am Dachboden noch erhalten und so konnte auch das zweite originalgetreu nachgebaut werden.
Das Hoftor wurde zeitgemäß interpretiert und in schwarz emailliertem Stufenglas hergestellt.
Auf der Dachfläche markiert die große, bündige Glasscheibe über dem Giebel die Zäsur vom ehemaligen Streckhof zur traufenständigen Erweiterung der 50er Jahre, und bringt Westsonne ins Haus. Das Dach wurde gedämmt und mit den Bestandsziegeln wieder eingedeckt.
Durch die großflächige, hofseitige Glasöffnung kann der gesamte Wohnbereich zum Garten hin geöffnet und erweitert werden. Der geschliffene Estrich als Bodenbelag geht einheitlich vom Wohnen in die Terrasse über. Der für die Typologie charakteristische Hofraum wird zum zentralen Element.
Als verbindenes und dienendes Element läuft eine Sichtbetonwand mit integriertem Sitzmöbel entlang der Nachbargrenze vom Wohnraum ausgehend in den Garten und wird zur Poolwand mit integrieter Liegefläche Dusche und Wasserfall.
Durch das Öffnen der Wohnraumdecke wird das Zimmermanns-Hängewerk sichtbar und ein Galeriegeschoß als Arbeitsbereich geschaffen.
Das Wirschaftsgebäude und der Schweinestall im hinteren Teil des Streckhofs wurden zu Kinderzimmern ausgebaut.
Bei den verwendeten Materialien wurde größter Wert auf traditionelle Handwerkskunst gelegt. Als Bindemittel gelangte ausschließlich Sumpfkalk in Baustellenmischung mit örtlichen Sandsediment zur Anwendung. Gesimshobel wurden eigens angefertigt und alle Putzträger aus Schilfmatten vom Neusiedlersee hergestellt. Sämtliche Anstriche wurden mit Ölanstrich ausgeführt.
Die erhalten gebliebene Einfachheit ergänzt mit dem Dialog alter und neuer Elemente möchte Mut zur zeitgemäßen Wiederbelebung und Revitalisierung alter Gebäudestrukturen machen. (Text: Architekt:innen)
Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartner