Die Volksschule ist ein Gebäude mit zwei oberirdischen Geschossen und einem Untergeschoss, das als historistisches Bauwerk im späten 19. Jh. in mehreren Bauphasen entstand und in den 80er Jahren des 20. Jh. umgebaut und erweitert wurde. 2017 wurde von der Gemeinde Weißkirchen ein dreistufiges Vergabeverfahren ausgelobt, das in der dritten Stufe auch einen Wettbewerb mit Vorentwurfsplänen und eine Jurybewertung mit Architekten beinhaltete. reitmayr architekten konnten diesen Wettbewerb für sich entscheiden.
Im Wettbewerbsprojekt war beabsichtigt, dass die bestehende Gangschule nach den neuesten Erkenntnissen der Pädagogik in eine Clusterschule umgewandelt werden sollte. Durch kleine Zubauten konnte zudem eine Aula und Bibliothek sowie die barrierefreie Erschließung des gesamten Gebäudes vorgesehen werden. Der historistische Bewegungsraum wurde zugunsten der Clusterbildung aufgelassen und als Zubau neu am Schulgelände platziert.
Die Generalsanierung umfasste unter anderem die Erneuerung der Innenoberflächen (Fußböden, Akustikdecken, Wandbeläge, etc.), eine vollständige Sanierung bzw. Neuherstellung der sanitären Einrichtungen, Eingriffe in Haustechnik, Elektrik, Beleuchtung und Brandschutz, einen Tausch der Fenster, Dämmmaßnahmen an Fassaden, Geschoßdecken, etc. sowie eine weitgehende Neuherstellung der Möblierung.
Auf nachträglichen Beschluss des Gemeinderats wurde auch die Dachdeckung erneuert und eine Photovoltaikanlage hergestellt. In funktionaler Hinsicht sind vorallem die Umsetzung eines reformpädagogischen Ansatzes mit der Herstellung von zwei gleichwertigen Clustern mit jeweils vier Klassen und einer offenen Lernzone sowie einer Ganztagsschule mit Lesegalerie und überdachter Terrasse als programmatische Grundlage für die Umstrukturierungen anzuführen.
Die über viele Jahrzehnte gewachsene und mittlerweile ohne erkennbares Ordnungsschema bestehende Struktur der Gangschule wurde teilweise aufgelöst und nach den Gesichtspunkten einer modernen Clusterschule neu zusammengesetzt. So konnte auch die Verwaltung neu organisiert, um einen Besprechungsraum und eine Lounge erweitert und ein teilbarer Turnsaal mit eigenem Foyer neu hergestellt werden. Trotz der bestehenden Höhensprünge, ist die Volksschule nach dem Umbau vollständig barrierefrei. Am Nachmittag wird die Volksschule von der Ganztagsschule und der Musikschule genutzt, sodass sich – zusammen mit der Vereinsnutzung des Turnsaals – eine fast ganztägige Verwendung des Gebäudes ergibt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)