Bauwerk

Land- und forstwirtschaftliche Fachschule Grottenhof
Caspar Wichert Architektur, Open South North Architecture Practice - Graz (A) - 2023
Land- und forstwirtschaftliche Fachschule Grottenhof, Foto: Paul Ott
Land- und forstwirtschaftliche Fachschule Grottenhof, Foto: Paul Ott
10. September 2024 - newroom
Die seit 1869 bestehende LFS Grottenhof, eine von 22 landwirtschaftlichen Fachschulen des Landes Steiermark, sollte zu einem modernen Bildungs- und Kompetenzzentrum für die biologische Landwirtschaft ausgebaut werden.
Dazu wurde das denkmalgeschützte Schulgebäude zu einem Internat für 78 Schüler:innen umgebaut und hangseitig erweitert. Die Erweiterung umfasst die zur Hälfte eingegrabenen Sporthalle, die als Mehrzwecksaal dient, und den Schul- und Verwaltungstrakt mit acht Klassen, Wirtschaftsküche und Bio-Hofladen. Die beiden neuen Baukörper fassen zusammen mit dem historischen Bestandsgebäude eine zentrale Hoffläche im 1. OG und machen sie zum Dreh- und Angelpunkt des täglichen Schulbetriebs – als Begegnungszone, ruhiger Sammelpunkt und auch als Marktplatz für regionale Bioprodukte.
Das eingeschossige, großzügige und lichtdurchflutete Foyer darunter verbindet alle drei Baukörper untereinander und mit dem Außenraum. Mit Schiebewänden lassen sich je nach Bedarf Internat, Mehrzwecksaal, Versorgung, Verwaltung/Unterrichtsräume vom Foyer abtrennen.
Ein großzügig gestalteter Abgang mit Sitzstufen inszeniert den denkmalgeschützten Altbau und führt hinab zur Zentralgarderobe. Die historische Schichtung des Bestandsgebäudes wurde hier freigelegt und erfahrbar gemacht. Das historisch wertvolle Stiegenhaus blieb in seiner Funktion erhalten und bietet weiterhin Ausblicke in die Landschaft.
Im Foyer ist der konstruktive Holzbau für die Nutzer:innen erstmals erlebbar und bleibt von nun an ständiger Begleiter – im Foyer zunächst in Skelettbauweise, in Lehrtrakt und Mehrzwecksaal als Holzrahmenbau mit Brettschichtholz-Decken.
Die vertikale Erschließung des Neubaus orientiert sich zum historischen Gebäude bzw. zur Dachterrasse hin. Die qualitätsvollen Haupt- und Erschließungsflächen zeigen Öffnungen nach allen Seiten, die unterschiedliche Lichtstimmungen entstehen lassen. Wiederkehrende Nischen und Rücksprünge schaffen Ruhebereiche und Ausblicke in die Umgebung. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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