Bauwerk

Verwaltungsgebäude VLV Vorarlberger Landes-Versicherung
DornerMatt Architekten - Bregenz (A) - 2024
Verwaltungsgebäude VLV Vorarlberger Landes-Versicherung, Foto: Bruno Klomfar
Verwaltungsgebäude VLV Vorarlberger Landes-Versicherung, Foto: Bruno Klomfar
Verwaltungsgebäude VLV Vorarlberger Landes-Versicherung, Foto: Bruno Klomfar
18. April 2025 - vai
Der Bestandsbau der Vorarlberger Landes-Versicherung, vis à vis des Bregenzer Bahnhofs, entsprach schon lange nicht mehr den Bedürfnissen an ein modernes Bürogebäude. Aus technischen Gründen war eine Sanierung des Bestands nicht möglich. Stattdessen wurde ein Neubau projektiert, der im Seestadt- und Bahnhofsareal ein starkes städtebauliches Zeichen setzen sollte. Zum Bestand der VLV gehört auch das im Osten angrenzende Welzenbacher-Haus, dessen denkmalgeschützte Fassade und Treppenhaus saniert wurden.

Gekonnt vermittelt der Neubau der Landes-Versicherung zwischen dem architekturhistorisch bedeutsamen Bau der späten 1920er-Jahre und dem südlich anschließenden Hochhaus und springt dabei gleich um drei Geschosse nach oben. Zum Welzenbacher-Haus reagiert der Neubau mit einer vertikalen und horizontalen Fuge: Der dreigeschossige Aufbau rückt etwas vom Welzenbacher-Haus ab, schneidet zusätzlich eine Auskragung im fünften Obergeschoss ein und bildet damit eine teilweise gedeckte Dachterrasse aus. Neben dem Rücksprung in den obersten Geschossen fällt auch die Außenfassade auf, mit ihrer streng gerasterten, vorgesetzten Sichtbetonstruktur. An der Nordwest-Hauptfassade des Gebäudes sind kaskadenhaft zweigeschossige Besprechungsräume aneinandergereiht und brechen damit die auf den ersten Blick starre Struktur der Fassade räumlich auf. Besonders eindrücklich ist diese Raumfolge auch innen zu spüren. Denn die Wände zwischen den Besprechungsräumen sind komplett verglast, Mitarbeiter:innen wie Besucher:innen können also vom vierten bis in erste Obergeschoss hinunter-, oder umgekehrt nach oben schauen.

Räumlich-strukturell ist das Gebäude ansonsten sehr klar aufgeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang und ein Beratungsbereich für Kund:innen. In den Obergeschossen eins bis vier sind Büros untergebracht. Das fünfte Obergeschoss, mit der Dachterrasse, ist ein großzügiger Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter:innen. Im sechsten Obergeschoss hat die Direktion ihren repräsentativen Platz gefunden. Darüber ist noch ein weiteres Veranstaltungs-Geschoss mit fantastischer Aussicht über große Teile der Innenstadt, Richtung See und ins Weiherviertel.

Die vertikale Erschließung ist an der südlichen Brandmauer situiert. Alle Geschosse lassen sich so autark erschließen. Mit dem hohen Glasanteil wirkt das Gebäude sehr transparent, dank des großflächig eingesetzten Eichenholzes – bei Einbaumöbeln und an der Akustikdecke – aber auch wohnlich und warm. Beim gesamten Bau wurde besonderer Fokus auf regionales Handwerk und Wertschöpfung gelegt. (Text: Clemens Quirin, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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