Bauwerk
Wohnhaus in Ottakring
Wolfgang Rainer - Wien (A) - 2002
Lärmschutz als praktischer Nebeneffekt
Wohnen
Ein Wohnhaus in Ottakring zeigt, was innovative Haustechnikkonzepte im städtischen Bereich bewirken können
27. Juni 2003 - Franziska Leeb
„Minergiehaus“ ist das 42 Wohneinheiten umfassende Haus in der Lorenz-Mandl-Gasse betitelt. Die bei uns wenig bekannte Bezeichnung stammt aus der Schweiz, wo Minergie als geschützte Marke für Häuser eines bestimmten Qualitäts- und Energiestandards etabliert ist und bereits rund 2000 Häuser das Minergie-Zertifikat tragen.
Im Vordergrund steht dabei nicht nur ein möglichst geringer Energieverbrauch, sondern auch der Komfort der Nutzer. Und den stellt Architekt Wolfgang Rainer auch vor die - übrigens exzellenten - Energiekennwerte, wenn er über das von ihm geplante Haus in Wien-Ottakring spricht.
Die kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt nicht nur für niedrige Heizkosten, sondern auch für einen ruhigen Schlaf. Besonders bei nur straßenseitig orientierten Wohnungen ist sie „die ideale Antwort“ auf den städtischen Lärm, so Rainer, da die Fenster zum Lüften nicht geöffnet werden müssen (wohl aber können). Überdies enthält die gefilterte Zuluft weniger Schadstoffe als die Außenluft, was besonders für Allergiker eine Verbesserung der Wohnqualität bedeutet.
Unter der Tiefgarage befinden sich die Erdkollektoren, die im Winter für die Vorwärmung und im Sommer für die Kühlung der eingebrachten Luft sorgen. Um sieben bis acht Grad Celsius erhöht sich dadurch die Zimmertemperatur im Winter und acht bis neun Grad beträgt die Absenkung im Sommer. Die Anlage bewältigt den größten Teil der Heizlast.
Vertraute Radiatoren
Der Rest wird über konventionelle Radiatoren gedeckt, die in jedem Raum vorhanden sind und, auch wenn sie in manchem Zimmer nicht gebraucht werden, den Bewohnern ein vertrautes Bild und Sicherheitsgefühl geben. In Kombination mit einer thermisch optimierten Gebäudehülle (die Wärmedämmung wurde gegenüber den Forderungen der Wiener Bauordnung bedeutend verbessert) wird ein Heizenergieverbrauch von 15 bis 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr erreicht.
Ein Viertel des benötigten Warmwassers wird über Solarkollektoren auf dem Dach bereitet. Und auf dem Dach befindet sich auch eine weitere Besonderheit: eine Heliostatanlage, deren Sensoren dem Sonnenlicht folgen, um es mittels Umlenkspiegels in das Stiegenhaus und die Gänge zu leiten. Für einen netten Nebeneffekt sorgen Prismen, die das Tageslicht in die Grundfarben zerlegen und Regenbogentöne an die Wände zaubern. Für dieses mehr aus psychophysisch denn energetisch wirksame Detail zeichnet der Schweizer Architekt und Lichtplaner Reto P. Miloni verantwortlich.
Eine Gemeinschaftsterrasse im Hoftrakt, zwei ruhige Innenhöfe und eine zum Spielplatz hin verglaste Waschküche - fein für Mütter und Väter - sorgen auch außerhalb der Wohnung für angenehme Stimmung in der Anlage. Noch nicht genutzt sind das „Vivarium“ und das „Exotarium“, zwei helle Räume, die als interne Grünzonen gedacht sind. Gedacht wurde auch an die Leute, die das Haus instand halten. Für sie gibt es einen eigenen Aufenthaltsraum und einen Sanitärbereich.
Die Vermarktung lief sehr gut und die Kundenzufriedenheit ist hoch, stellt Buwog-Chef Gerhard Schuster nach nunmehr vierzehn Monaten nach Fertigstellung fest. Das ermutigt den Bauträger, in Zukunft verstärkt auf Niedrigstenergie- und Passivhäuser zu setzen. Bei den Reihenhäusern der Produktschiene „Welcome Home“, die das Unternehmen gemeinsam mit dem Fertighaushersteller Hartl Haus errichtet, soll die Passivhaus-Qualität bis 2004 Standard sein. Im Geschoßwohnbau ist derzeit eine Passivhaus-Anlage in Wien-Simmering in Vorbereitung.
Im Vordergrund steht dabei nicht nur ein möglichst geringer Energieverbrauch, sondern auch der Komfort der Nutzer. Und den stellt Architekt Wolfgang Rainer auch vor die - übrigens exzellenten - Energiekennwerte, wenn er über das von ihm geplante Haus in Wien-Ottakring spricht.
Die kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt nicht nur für niedrige Heizkosten, sondern auch für einen ruhigen Schlaf. Besonders bei nur straßenseitig orientierten Wohnungen ist sie „die ideale Antwort“ auf den städtischen Lärm, so Rainer, da die Fenster zum Lüften nicht geöffnet werden müssen (wohl aber können). Überdies enthält die gefilterte Zuluft weniger Schadstoffe als die Außenluft, was besonders für Allergiker eine Verbesserung der Wohnqualität bedeutet.
Unter der Tiefgarage befinden sich die Erdkollektoren, die im Winter für die Vorwärmung und im Sommer für die Kühlung der eingebrachten Luft sorgen. Um sieben bis acht Grad Celsius erhöht sich dadurch die Zimmertemperatur im Winter und acht bis neun Grad beträgt die Absenkung im Sommer. Die Anlage bewältigt den größten Teil der Heizlast.
Vertraute Radiatoren
Der Rest wird über konventionelle Radiatoren gedeckt, die in jedem Raum vorhanden sind und, auch wenn sie in manchem Zimmer nicht gebraucht werden, den Bewohnern ein vertrautes Bild und Sicherheitsgefühl geben. In Kombination mit einer thermisch optimierten Gebäudehülle (die Wärmedämmung wurde gegenüber den Forderungen der Wiener Bauordnung bedeutend verbessert) wird ein Heizenergieverbrauch von 15 bis 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr erreicht.
Ein Viertel des benötigten Warmwassers wird über Solarkollektoren auf dem Dach bereitet. Und auf dem Dach befindet sich auch eine weitere Besonderheit: eine Heliostatanlage, deren Sensoren dem Sonnenlicht folgen, um es mittels Umlenkspiegels in das Stiegenhaus und die Gänge zu leiten. Für einen netten Nebeneffekt sorgen Prismen, die das Tageslicht in die Grundfarben zerlegen und Regenbogentöne an die Wände zaubern. Für dieses mehr aus psychophysisch denn energetisch wirksame Detail zeichnet der Schweizer Architekt und Lichtplaner Reto P. Miloni verantwortlich.
Eine Gemeinschaftsterrasse im Hoftrakt, zwei ruhige Innenhöfe und eine zum Spielplatz hin verglaste Waschküche - fein für Mütter und Väter - sorgen auch außerhalb der Wohnung für angenehme Stimmung in der Anlage. Noch nicht genutzt sind das „Vivarium“ und das „Exotarium“, zwei helle Räume, die als interne Grünzonen gedacht sind. Gedacht wurde auch an die Leute, die das Haus instand halten. Für sie gibt es einen eigenen Aufenthaltsraum und einen Sanitärbereich.
Die Vermarktung lief sehr gut und die Kundenzufriedenheit ist hoch, stellt Buwog-Chef Gerhard Schuster nach nunmehr vierzehn Monaten nach Fertigstellung fest. Das ermutigt den Bauträger, in Zukunft verstärkt auf Niedrigstenergie- und Passivhäuser zu setzen. Bei den Reihenhäusern der Produktschiene „Welcome Home“, die das Unternehmen gemeinsam mit dem Fertighaushersteller Hartl Haus errichtet, soll die Passivhaus-Qualität bis 2004 Standard sein. Im Geschoßwohnbau ist derzeit eine Passivhaus-Anlage in Wien-Simmering in Vorbereitung.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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