Bauwerk

Apartmenthaus Juifenau
Michael Lukasser - Gries im Sellrain (A) - 2021
Apartmenthaus Juifenau, Foto: Johannes Angermann
Apartmenthaus Juifenau, Foto: Veronika Acher
Im kleinen Weiler Juifenau im Tiroler Sellraintal überrascht ein markanter Solitär in einer vom Massentourismus noch weitgehend unberührten, traditionell geprägten Umgebung. Ursprünglich befand sich auf dem Grundstück das in den 1950-er Jahren errichtete Elternhaus des Bauherrn, das bereits mit „Fremdenzimmern“ touristisch genutzt wurde. Da es viele Jahre lang leer stand, war eine Sanierung und Umnutzung des Bestandes nicht mehr möglich. Hatte der Bauherr zunächst überlegt, hier ein kleines Chaletdorf zu bauen, so wurde diese Idee in Absprache mit dem Architekten schnell zugunsten eines kleinen Apartmenthauses verworfen. Als Antwort auf die Naturlandschaft mit ihren dominierenden Bergen entstand ein markanter viergeschoßiger Baukörper mit asymmetrischer Dachform, geschliffener Putzfassade und rhythmisch verteilten Einschnitten und Fensteröffnungen unterschiedlichster Form und Größe.

Der Zugang zum Haus erfolgt über einen abgesenkten Hof, der von den unter Geländeniveau liegenden Carports für die vorgeschriebenen Stellplätze flankiert wird. Diese Eingangsebene dient als Servicegeschoß mit Haustechnik, Lager- und Abstellflächen für Sportgeräte. In den vier Obergeschoßen befinden sich drei Wohnungen, von denen die oberste als Maisonette ausgebildet ist. Die vertikale Erschließung der Apartments erfolgt über ein in Sichtbeton ausgeführtes Stiegenhaus – ein Aufzugsschacht steht für eine optionale Nachrüstung zur Verfügung.

Bei der Materialwahl des Massivbaus wurde auf Reduktion gesetzt. Handgefertigte Betondachplatten, ein aufwendiges Putzsystem in verschiedenen Grautönen und sparsame Holzapplikationen bei denen die natürliche Vergrauung in das Konzept einbezogen wurde, prägen das äußere Erscheinungsbild. Im Inneren dominieren Eichenholz, Sichtbeton und naturbelassene Putzflächen, den Ausbau der Wohnungen übernahm der Bauherr und Inhaber einer Montagetischlerei selbst. Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über eine Pelletheizung, auf weitere Haustechnik wurde verzichtet. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Bruno Pramstaller

Tragwerksplanung