Bauwerk
Südtiroler Siedlung Pradler Saggen
Silvia Boday - Innsbruck (A) - 2024
14. April 2025 - aut. architektur und tirol
2014/15 hat die NEUE HEIMAT TIROL einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, in dem ein städtebauliches Leitprojekt für die Neustrukturierung und Nachverdichtung der in die Jahre gekommenen Südtiroler Siedlung „Pradler Saggen“ gesucht wurde. Auf dem 37.500 m² großen Areal sollen in vier Bauabschnitten insgesamt rund 500 Wohnungen entstehen.
Silvia Boday, die mit ihrem Konzept den Wettbewerb gewann, übernahm auch die Planung der ersten drei Bauabschnitte, in denen bis 2024 knapp 250 Mietwohnungen sowie 38 Einheiten für studentisches Wohnen realisiert wurden. Ihr Grundgedanke war es, trotz der Verdoppelung der Dichte die besondere Lebensqualität der ursprünglichen Bebauung mit ihren großzügigen Grün- und Erholungsflächen zu erhalten und damit das Konzept der Südtiroler Siedlungen neu zu interpretieren. Dies gelang durch die Kombination von niedrigen, mäanderförmig angeordneten Riegelbauten mit gezielt gesetzten turmartigen Punkthäusern, die so zueinander angeordnet sind, dass alle Wohnungen optimal besonnt werden und in den Zwischenräumen großzügige Grünzonen entstehen.
Die zwischen 2017 und 2024 realisierten ersten drei Bauabschnitte umfassen drei, zum Teil gegengleich zueinander positionierte L-förmige Baukörper mit einer Höhenentwicklung von E+3, an die sich jeweils stirnseitig ein 11-geschoßigen Turm anschließt. Die Dächer der Riegel sind begrünt und stehen den Bewohner:innen als gemeinsam nutzbare Freibereiche zur Verfügung. Das daran anschließende Geschoß der turmartigen Punkthäuser bildet durch einen Rücksprung eine formale Zäsur, im Inneren befinden sich hier auch Flächen für die Allgemeinheit. Neben Zwei- bis Vier-Zimmer-Mietwohnungen sind im Quartier auch eine Arztpraxis und eine Physiotherapiepraxis, zwei Wohngemeinschaft und Räumlichkeiten für Klient:innen des Seraphischen Liebeswerks sowie im nördlichen Hochpunkt Wohnungen und Gemeinschaftsräume für Studierende untergebracht.
Die drei Hochpunkte setzen städtebauliche Akzente und begleiten die fußläufige Hauptachse, die von einem neuen, trichterförmigen Platz im Süden zum Grünraum entlang der Sill im Norden führt. Dazu wurden zwischen den niedrigen und den hohen Bauteilen im Erdgeschoß jeweils großzügige Durchgänge frei gelassen. Ergänzt wird diese Hauptachse durch mehrere Querverbindungen, die von allgemein nutzbaren Grünflächen und Spielplätzen begleitet werden. Im Westen, entlang der Prinz-Eugen-Straße, sind Teile der ursprünglichen Südtiroler Siedlung erhalten geblieben, etwas zurückgesetzt führt eine markante zweigeschoßige Durchfahrt in das neue Areal. Um das Quartier weitgehend autofrei zu halten, wird der Anwohnerverkehr an dieser Torsituation über zwei Tiefgaragenabfahrten unterirdisch abgeleitet und die Oswald-Redlich-Straße im weiteren Verlauf zur Wohnstraße umgestaltet.
Insgesamt wird der ruhige Gesamteindruck des Quartiers durch die Verwendung von zwei deutlich voneinander abgesetzten Bauhöhen geprägt, während die entsprechend der angebotenen Wohnungstypologien unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen in Verbindung mit unterschiedlichen Putzstrukturen für Lebendigkeit sorgen. Um ein möglichst abwechslungsreiches Erscheinungsbild der Gesamtanlage zu erreichen, wurde für den vierten Bauabschnitt mit weiteren knapp 250 Wohnungen ein eigener Architekturwettbewerb ausgelobt, den ATP architekten ingenieure für sich entscheiden konnten; die Fertigstellung ist für 2027 geplant. (Text: Claudia Wedekind)
Silvia Boday, die mit ihrem Konzept den Wettbewerb gewann, übernahm auch die Planung der ersten drei Bauabschnitte, in denen bis 2024 knapp 250 Mietwohnungen sowie 38 Einheiten für studentisches Wohnen realisiert wurden. Ihr Grundgedanke war es, trotz der Verdoppelung der Dichte die besondere Lebensqualität der ursprünglichen Bebauung mit ihren großzügigen Grün- und Erholungsflächen zu erhalten und damit das Konzept der Südtiroler Siedlungen neu zu interpretieren. Dies gelang durch die Kombination von niedrigen, mäanderförmig angeordneten Riegelbauten mit gezielt gesetzten turmartigen Punkthäusern, die so zueinander angeordnet sind, dass alle Wohnungen optimal besonnt werden und in den Zwischenräumen großzügige Grünzonen entstehen.
Die zwischen 2017 und 2024 realisierten ersten drei Bauabschnitte umfassen drei, zum Teil gegengleich zueinander positionierte L-förmige Baukörper mit einer Höhenentwicklung von E+3, an die sich jeweils stirnseitig ein 11-geschoßigen Turm anschließt. Die Dächer der Riegel sind begrünt und stehen den Bewohner:innen als gemeinsam nutzbare Freibereiche zur Verfügung. Das daran anschließende Geschoß der turmartigen Punkthäuser bildet durch einen Rücksprung eine formale Zäsur, im Inneren befinden sich hier auch Flächen für die Allgemeinheit. Neben Zwei- bis Vier-Zimmer-Mietwohnungen sind im Quartier auch eine Arztpraxis und eine Physiotherapiepraxis, zwei Wohngemeinschaft und Räumlichkeiten für Klient:innen des Seraphischen Liebeswerks sowie im nördlichen Hochpunkt Wohnungen und Gemeinschaftsräume für Studierende untergebracht.
Die drei Hochpunkte setzen städtebauliche Akzente und begleiten die fußläufige Hauptachse, die von einem neuen, trichterförmigen Platz im Süden zum Grünraum entlang der Sill im Norden führt. Dazu wurden zwischen den niedrigen und den hohen Bauteilen im Erdgeschoß jeweils großzügige Durchgänge frei gelassen. Ergänzt wird diese Hauptachse durch mehrere Querverbindungen, die von allgemein nutzbaren Grünflächen und Spielplätzen begleitet werden. Im Westen, entlang der Prinz-Eugen-Straße, sind Teile der ursprünglichen Südtiroler Siedlung erhalten geblieben, etwas zurückgesetzt führt eine markante zweigeschoßige Durchfahrt in das neue Areal. Um das Quartier weitgehend autofrei zu halten, wird der Anwohnerverkehr an dieser Torsituation über zwei Tiefgaragenabfahrten unterirdisch abgeleitet und die Oswald-Redlich-Straße im weiteren Verlauf zur Wohnstraße umgestaltet.
Insgesamt wird der ruhige Gesamteindruck des Quartiers durch die Verwendung von zwei deutlich voneinander abgesetzten Bauhöhen geprägt, während die entsprechend der angebotenen Wohnungstypologien unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen in Verbindung mit unterschiedlichen Putzstrukturen für Lebendigkeit sorgen. Um ein möglichst abwechslungsreiches Erscheinungsbild der Gesamtanlage zu erreichen, wurde für den vierten Bauabschnitt mit weiteren knapp 250 Wohnungen ein eigener Architekturwettbewerb ausgelobt, den ATP architekten ingenieure für sich entscheiden konnten; die Fertigstellung ist für 2027 geplant. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Pradler Saggen Innsbruck hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Silvia Boday
2. Rang, Preis
Georg Pendl, Paula Huotelin Arkitehti safa
3. Rang, Preis
reitter architekten ZT GesmbH
4. Rang, Anerkennung
ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl
5. Rang, Anerkennung
Thomas Thaler, Johannes Wiesflecker
2. Stufe
Moser - Kleon Architekten
2. Stufe
Obermoser arch-omo ZT GmbH
2. Stufe
stoll.wagner+partner architektur ZT GmbH
2. Stufe
DIN A4 Architektur ZT GmbH
2. Stufe
Lechner Lechner Schallhammer - urban planning/architecture/interior design
1. Stufe
Baumschlager Eberle Lustenau GmbH
1. Stufe
mahore architekten ZT GmbH, dreiplus Architekten ZT GmbH
1. Stufe
Architekten Gärtner + Neururer ZT GmbH
1. Stufe
Dieter Tuscher
1. Stufe
Rainer Schöpf, F / H Architekten ZT KG
1. Stufe
Gottfried Holzer
1. Stufe
Anton Höss
1. Stufe
Antonius Lanzinger
1. Stufe
Walter Stelzhammer
1. Stufe
Eva Brenner, Wolfgang Kritzinger, Christoph Reich, Clemens Waltl