Bauwerk
Haus P.
Judith Eiblmayr, Christa Buchinger - Niederösterreich - 2001
Flächen, Kanten, Öffnungen - Lebensraum
Wenn Bauherren wissen, was sie wollen, sind die Architektinnen dennoch nicht zu Erfüllungsgehilfinnen degradiert. Christa Buchinger und Judith Eiblmayr übersetzten Bewohnerwünsche in eine stimmige Komposition mit vielen Feinheiten.
13. Oktober 2001 - Franziska Leeb
Sorgfältige Planung macht sich bei vielen Häusern schon beim Entree bemerkbar. Wie bei jenem Einfamilienhaus, das Christa Buchinger und Judith Eiblmayr mit viel Sinn für den Ort und seine Bewohner in eine Mödlinger Siedlungsgegend gesetzt haben. Der Zugang ist leicht verschwenkt. Nach einer kleinen Stufenanlage, an der man sich auch niederlassen kann, führt auf einer Galerie über dem tieferliegenden Vorhof ein steingepflasterter Weg zum Eingang.
Oberlichten und ein transparenter Seitenstreifen signalisieren zwar einerseits Durchlässigkeit, grundsätzlich ist diese Eingangslösung aber eine, die der Privatheit entgegenkommt.
Schon an der Straßenfassadebegegnet einem eine Kurzfassung des Repertoires, das sich im Inneren ausführlicher und konsequent wiederfindet. Fenster- und Wandflächen sind durch die grafisch wirkenden zarten Holzprofile der Rahmen fein säuberlich getrennt. Wo Blickschutz vonnöten - wie im erdgeschoßig liegenden Arbeitszimmer - kam emailliertes Glas zum Einsatz. Der ockerfarbene holländische Backstein, der dort verwendet wurde, wo das Kellergeschoß aus der Erde ragt, gibt dem Haus Bodenhaftung. Der Rest ist klassisch weiß und markant ausformuliert.
Durch- und Ausblicke jeglicher Art sind ein Merkmal der Wohnzone im Erdgeschoß. Da wäre die Blickachse von der Diele zum Garten, die eine gewisse Großzügigkeit und Offenheit vermittelt, aber auch das Stiegenhaus mit dem zarten Stabgeländer, durch das Licht in die Tiefe dringt. Herz des Hauses ist das an die Diele angrenzende Esszimmer, das mit der von zwei Seiten begehbaren Küche zwar durch eine Tür verbunden, aber mit einer fein gearbeiteten Schrankwand getrennt ist.
Zwei Stufen höher gelegen schließt als Gegenpol zum eher geborgen gelegenen Speisezimmer das Wohnzimmer an. In der Art einer Sala terrena öffnet es sich zum Garten und stellt auch die optische Verbindung zum Grünen her. Eine höchst behagliche Besonderheit dieses Raumes ist die als Erker mit Lichtband konstruierte Nische mit gepolsterter Bank.
Im gemütlichen Sitzen oder Liegen gibt der schmale Fensterstreifen hier den Blick in den Himmel oder die Sträucher des Gartens frei und bringt zusätzlich angenehmes Streiflicht über die ansonsten fensterlose Wand. Ein praktischer Nebeneffekt dieser Art der Raumerweiterung ist, dass mit dieser den Boden nicht berührenden Auskragung die Wohnfläche über die bebaubare Fläche ausgedehnt werden konnte.
Das Obergeschoß ist als privates Rückzugsgebiet den Schlaf- und Badezimmern vorbehalten, die sich um eine große Diele gruppieren. Große Fenster und ein Balkon stellen aber auch hier den Konnex zum Garten her. Besonderes Augenmerk wurde auf die Außenräume gelegt. Neben dem tiefer gelegenen Vorhof gibt es eine von der Küche aus zugängliche und gegenüber dem Gartenniveau etwas abgesenkte Ostterrasse als privatesten Freiraum. Über eine Außentreppe ist sie mit dem Vorhof verbunden.
Das Haus ist perfekt auf die Bedürfnisse seiner Bewohner abgestimmt. Wenn ein Nutzer weiß, was er will und braucht, ist es Sache der Architekten, diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen. Oft genug fällt es jedoch Bauherren schwer, genaue Anforderungen zu formulieren. Dann ist es auch Sache eines einfühlsamen Architekten herauszufinden, was notwendig ist. Der verkehrte Weg ist es, einem Bauherrn einen Lebensstil aufzuzwingen.
Christa Buchinger und Judith Eiblmayr hatten es bei diesem Haus in Mödling mit mündigen Auftraggebern zu tun, die es gut verstanden, ihre Wünsche an ein Haus zu formulieren. Die beiden Architektinnen haben diese Wünsche in ein sehr sorgfältig gesetztes Raumgefüge übertragen und gut veranschaulicht, welchen Mehrwert verantwortungsbewusste Planung zu leisten imstande ist.
Oberlichten und ein transparenter Seitenstreifen signalisieren zwar einerseits Durchlässigkeit, grundsätzlich ist diese Eingangslösung aber eine, die der Privatheit entgegenkommt.
Schon an der Straßenfassadebegegnet einem eine Kurzfassung des Repertoires, das sich im Inneren ausführlicher und konsequent wiederfindet. Fenster- und Wandflächen sind durch die grafisch wirkenden zarten Holzprofile der Rahmen fein säuberlich getrennt. Wo Blickschutz vonnöten - wie im erdgeschoßig liegenden Arbeitszimmer - kam emailliertes Glas zum Einsatz. Der ockerfarbene holländische Backstein, der dort verwendet wurde, wo das Kellergeschoß aus der Erde ragt, gibt dem Haus Bodenhaftung. Der Rest ist klassisch weiß und markant ausformuliert.
Durch- und Ausblicke jeglicher Art sind ein Merkmal der Wohnzone im Erdgeschoß. Da wäre die Blickachse von der Diele zum Garten, die eine gewisse Großzügigkeit und Offenheit vermittelt, aber auch das Stiegenhaus mit dem zarten Stabgeländer, durch das Licht in die Tiefe dringt. Herz des Hauses ist das an die Diele angrenzende Esszimmer, das mit der von zwei Seiten begehbaren Küche zwar durch eine Tür verbunden, aber mit einer fein gearbeiteten Schrankwand getrennt ist.
Zwei Stufen höher gelegen schließt als Gegenpol zum eher geborgen gelegenen Speisezimmer das Wohnzimmer an. In der Art einer Sala terrena öffnet es sich zum Garten und stellt auch die optische Verbindung zum Grünen her. Eine höchst behagliche Besonderheit dieses Raumes ist die als Erker mit Lichtband konstruierte Nische mit gepolsterter Bank.
Im gemütlichen Sitzen oder Liegen gibt der schmale Fensterstreifen hier den Blick in den Himmel oder die Sträucher des Gartens frei und bringt zusätzlich angenehmes Streiflicht über die ansonsten fensterlose Wand. Ein praktischer Nebeneffekt dieser Art der Raumerweiterung ist, dass mit dieser den Boden nicht berührenden Auskragung die Wohnfläche über die bebaubare Fläche ausgedehnt werden konnte.
Das Obergeschoß ist als privates Rückzugsgebiet den Schlaf- und Badezimmern vorbehalten, die sich um eine große Diele gruppieren. Große Fenster und ein Balkon stellen aber auch hier den Konnex zum Garten her. Besonderes Augenmerk wurde auf die Außenräume gelegt. Neben dem tiefer gelegenen Vorhof gibt es eine von der Küche aus zugängliche und gegenüber dem Gartenniveau etwas abgesenkte Ostterrasse als privatesten Freiraum. Über eine Außentreppe ist sie mit dem Vorhof verbunden.
Das Haus ist perfekt auf die Bedürfnisse seiner Bewohner abgestimmt. Wenn ein Nutzer weiß, was er will und braucht, ist es Sache der Architekten, diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen. Oft genug fällt es jedoch Bauherren schwer, genaue Anforderungen zu formulieren. Dann ist es auch Sache eines einfühlsamen Architekten herauszufinden, was notwendig ist. Der verkehrte Weg ist es, einem Bauherrn einen Lebensstil aufzuzwingen.
Christa Buchinger und Judith Eiblmayr hatten es bei diesem Haus in Mödling mit mündigen Auftraggebern zu tun, die es gut verstanden, ihre Wünsche an ein Haus zu formulieren. Die beiden Architektinnen haben diese Wünsche in ein sehr sorgfältig gesetztes Raumgefüge übertragen und gut veranschaulicht, welchen Mehrwert verantwortungsbewusste Planung zu leisten imstande ist.
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