Bauwerk
Lokal Bogen 13
Wolfgang Pöschl, Reinhardt Honold - Innsbruck (A) - 1985
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Die Anekdote ist verbürgt: Als nach einem Einbruchsversuch die Funkstreife gerufen wurde, hielten die Polizisten das Lokal zunächst für völlig vandalisiert und schritten zur Schadensmeldung. Das scheinbare Chaos von Materialien und Formen ist natürlich der eigentliche Clou des Ganzen, das dynamische Gleichgewicht verkippter Formen und fragmentarischer Details ist bewusst und kontrolliert gestaltet. Honold und Pöschl führten damit den „Dekonstruktivismus“ in Tirol ein, lange bevor dieser als „Stil“ propagiert wurde, radikaler und mit mehr Distanz zu dessen Anspruch als die prominenteren Vorboten in Wien. Das Jazzlokal im Eisenbahnviadukt verwendet dem Ort entsprechende Elemente - Gitterträger, Profile, Baustahlgitter, Wellblechtafeln etc., alles roh, sichtbar geschraubt, spielerisch in Szene gesetzt. Damals in ephemeres, wichtiges Statement einer neuen Generation, einer veränderten Szene; mit etwas Patina immer noch intakt und in Betrieb. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Hans Zifreind
Tragwerksplanung
Fotografie