Bauwerk
Wohnanlage ´Wohnen am Inn´
Horst Parson - Innsbruck (A) - 1984
Wohnanlage „Wohnen am Inn“
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Ein Versuch, dem unstrukturierten Vorfeld des von Hochhäusern aus den 1960er Jahren dominierten „Olympischen Dorfes“ wieder städtische, gegliederte Räume einzupflanzen. Zwei niedrige, der schrägen Parzelle angepasste Trakte bilden eine fahrzeugfreie „Wohngasse“. Diese liegt höher als die Schützenstraße - über der halb ins Terrain gesenkten Tiefgarage - und ist durch eine Brüstungswand nach Norden zusätzlich abgeschirmt. Der Hofraum ist nach SW zum Inn offen, die abgeböschte Spielwiese leitet direkt zur Innpromenade. Die zweite und die dritte Etage der hellgrau verputzten Blöcke kragen schrittweise vor, wobei die dritte von schlanken Pfeilern getragen wird, die den Hof als strenge Arkaden begleiten. Trotz der Homogenität der Arkaden sind die Hoffassaden durch die Differenzierung der Zweispänner-Wohnungen klar unterschieden. Das Konzept wäre noch schlüssiger, hätte der Hof statt Rasen eine Ausstattung adäquat dem Typus der Kolonnade. Parsons rationalistische, mediterrane Haltung, sein Anspruch auf Architektur und Urbanität waren in der Wohnbauszene damals isoliert, gaben im Kontext mit Initiativen von Lackner, Heubacher-Sentobe u.a. wichtige Impulse. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
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