Veranstaltung

Heinrich Helfenstein
Ausstellung
8. Mai 2010 bis 11. Juli 2010
Museum im Bellpark
Luzernerstrasse 21
CH-6011 Kriens


Veranstalter:in: Museum Bellpark

Kirchen der Saintonge

Heinrich Helfenstein hat sich seit den 1980er Jahren einen herausragenden Namen als Architekturfotograf geschaffen. Er arbeitet vorwiegend im Auftrag bedeutender Architekten der Schweiz und begleitet somit seit rund dreissig Jahren die Schweizer Architektur mit seiner Fotografie. Mit der hier angekündigten Ausstellung stellt er erstmals eine grössere freie Arbeit vor. Er widmet sich mit seinen fotografischen Apparaturen den Kirchen der Saintonge.

Dazu angeregt wurde er vom Zürcher Architekten Peter Märkli, der diese Bauten auf einer gemeinsamen Reise mit dem Bildhauer Hans Josephsohn quer durch Frankreich entdeckt hatte. Helfensteins Bilder entstanden 2005 und 2007 während zwei Aufenthalten in der Saintonge, jeweils im Januar, wenn die kahlen Kastanien- und Lindenbäume die Sicht auf die Kirchen freigeben.

In der Saintonge, die zwischen Bordeaux und Cognac rund fünfzig Kilometer vom Atlantik entfernt liegt, hat Helfenstein einen ausserordentlichen Bestand an sakralen Bauten vorgefunden. Diese Kirchen sind alle in romanischer Zeit innerhalb weniger Jahrzehnte entstanden. In ihren Proportionen sehr schlicht, sind die Bauten von elementarer Kraft. Gleich den Häusern der Dörfer sind sie aus lokalem Kalkstein errichtet. In der Zusammenschau ergibt sich somit eine Kulturlandschaft von seltener Einheitlichkeit.

Heinrich Helfensteins spezifische Auseinandersetzung mit den Kirchen der Saintonge erlaubt zunächst den Fokus auf das Verbindende der Serie zu richten. Auffallend ist der geschlossene Korpus dieser Einzelbauten. Gleichzeitig lädt die Serialität zu einer Einübung in die Wahrnehmung der feinen Unterschiede und in die Besonderheiten des jeweiligen natürlichen und baulichen Kontextes ein. Der Fotograf bezeichnet diese Bauwerke als «grosse Schweiger», denen sich anzunähern nur wagen sollte, wer bereit ist für eine andere Anwendung der Zeit.

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