Veranstaltung

Mario Botta
Ausstellung
25. September 2010 bis 23. Januar 2011
Il Mart di Rovereto
Corso Bettini, 43
I-38068 Rovereto TN


Veranstalter:in: Mart Rovereto

Architetture 1960-2010

Der Architekt wurde 1943 in Venedig geboren und schloss sein Studium in Venedig ab. Die Ausstellung dokumentiert die wichtigsten Bauwerke, die Mario Botta im Laufe seiner langen und erfolgreichen Karriere errichtet hat, von den ersten Einfamilienhäusern, die ein eigenständiger Ausdruck der Tessiner Schule sind, bis zu den großen öffentlichen Gebäuden, Bibliotheken, Theater, Museen, Kirchen und Synagogen, die er in aller Welt baute.
In der Ausstellung sind über 90 realisierte Entwürfe zu sehen, die mit Skizzen und Originalmodellen, Fotografien und unveröffentlichten Unterlagen dokumentiert werden.

Die Ausstellung ist in 12 Bereiche unterteilt. Der erste nennt sich „Begegnungen“ und bietet mit Anklängen und Erinnerungen an Künstler und Kunstwerke, Persönlichkeiten aus Kultur und Musik, die den Menschen und den Architekten tief geprägt haben, eine Art Einstimmung.
Die anderen Bereiche Wohnen, Arbeiten, Schulen, Bibliotheken und Freizeit, „urbane Nähte“, Museen, Theater, religiöse Stätten, Innenräume – illustrieren den persönlichen Weg, auf dem Mario Botta sich mit allen Gebäudearten auseinandergesetzt hat. Besonders ergreifend sind die Dokumentationen der Entwürfe für das Museum Tinguely in Basel, das MoMA in San Francisco, das Centre Dürrenmatt in Neuchâtel, die Renovierung der Scala in Mailand und natürlich auch das Mart Rovereto selbst.
Die letzten Bereiche sind den Kreationen von Mario Botta in den Bereichen Arrangements, Szenographien und Design gewidmet, von den Stühlen, die er zu Beginn der achtziger Jahre für Alias schuf, über die Lampen – darunter das ab 1985 von Artemide verkaufte Modell „Shogun“ bis zu dem in jüngster Zeit entworfenen „Tisch für Cleto Munari“.

Der architektonische Werdegang Mario Bottas, dessen Wurzeln in der Interpretation der Tradition der Modernen Bewegung liegen und der sich auch in späteren Jahren klar an dieser Vorgabe orientierte, gestaltet sich heute angesichts der fragilen Modelle und Moden der Globalisierung wie eine „kritische Vernunft“. In seinem Büro in Lugano plant der Tessiner Architekt Gebäude, in denen einerseits das Einfühlungsvermögen in die zeitgenössische Kultur und andererseits die Geschichte und das Gedächtnis zum Ausdruck kommen, die das wahre Erbe der Identität der europäischen Architektur bilden. „Erinnerungsmuster“, schreibt Botta in dem Text des Katalogs, der unsere Ausstellung begleitet, „sind eine lebendige Realität, die uns genauso in ihren Bann zieht wie die Philosophie und die Kunstgeschichte“. Diese Haltung des Tessiner Architekten darf nicht mit einem Zugeständnis an die Nostalgie verwechselt werden: Gegenwart und Vergangenheit leben in seiner figurativen Sprache, die aus Geometrien und Werkstoffen besteht. Mario Botta ist sich in vollem Maße der Notwendigkeit bewusst, sich mit der Komplexität und der Hektik des Kontemporären auseinanderzusetzen: “[mein] Ziel ist es, einen Raum zu bieten, in dem der Mensch sich Protagonist in der Stille seiner Einsamkeit fühlt und gleichzeitig an einem kollektiven Ritus teilnimmt. Aufgabe des Architekten ist es, seine neuen Entwürfe aus dem Inneren dieser Komplexität und der rasant schnellen Veränderungen zu gestalten.
Die Architektur von Mario Botta findet zu den Formen der Ursprünge zurück, durch die der Lebensraum des Menschen modelliert wird. Unter Beachtung der zu erfüllenden Funktionen verleiht diese Architektur dem Streben Ausdruck, ganz neue Emotionen hervorzurufen.

Die Ausstellung wird dann vom 1. April bis zum 28. August 2011 in dem renommierten Centre Dürrenmatt von Neuchâtel in der Schweiz gezeigt werden, das Partner von Mart in diesem Projekt ist.

Öffnungszeiten:
Di - So 10-18 Uhr
Fr bis 21 Uhr
Mo geschlossen

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