Veranstaltung
Original Resopal
Ausstellung
25. November 2006 bis 11. Februar 2007
Deutches Architektur Museum
Schaumainkai 43
D-60596 Frankfurt / Main
Schaumainkai 43
D-60596 Frankfurt / Main
Schöne Oberflächen
Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt
3. Januar 2007 - Karin Leydecker
Resopal war das bunte Zaubermittel des deutschen Wirtschaftswunders. Es schenkte den Milchbars der fünfziger Jahre ihre aseptische Schönheit, sorgte für abwaschbare «Eiche rustikal» und im «Küchenreich der modernen Frau» für rosarote Hygiene. Heute findet sich der universale Kunststoff Resopal überall. Er löst damit das Versprechen von der Ästhetik der Masse gnadenlos ein.
Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main blättert nun in einer sehr sinnlich inszenierten und mit vielen Originalen bestückten Ausstellung sämtliche Kapitel dieser Erfolgsgeschichte, die um 1930 begonnen hat, auf. Resopal war zunächst ein Pressstoff aus Phenolharz und Papier für Geschirr und Elektroartikel. Erst in der Form von millimeterdünnen, unter Druck und Hitze gepressten Platten zur Bekleidung unterschiedlichster Oberflächen begann der unaufhaltsame Siegeszug dieses Kunststoffs. Er überrollte die Materialgerechtigkeit der orthodoxen Nachkriegsmoderne, belieferte die Spielplätze der unkonventionellen Designer von Alchimia und hüllte Häuserfassaden hermetisch ein. Heute setzt Resopal durch digitales Design mit haptischen und scheinräumlichen Qualitäten sogar die Kontrollmechanismen der menschlichen Wahrnehmung ausser Kraft.
[ Bis 11. Februar 2007 im DAM in Frankfurt. Katalog: Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche. Hrsg. Romana Schneider und Ingeborg Flagge. Jovis-Verlag, Berlin 2006. 192 S., Euro 39.80. ]
Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main blättert nun in einer sehr sinnlich inszenierten und mit vielen Originalen bestückten Ausstellung sämtliche Kapitel dieser Erfolgsgeschichte, die um 1930 begonnen hat, auf. Resopal war zunächst ein Pressstoff aus Phenolharz und Papier für Geschirr und Elektroartikel. Erst in der Form von millimeterdünnen, unter Druck und Hitze gepressten Platten zur Bekleidung unterschiedlichster Oberflächen begann der unaufhaltsame Siegeszug dieses Kunststoffs. Er überrollte die Materialgerechtigkeit der orthodoxen Nachkriegsmoderne, belieferte die Spielplätze der unkonventionellen Designer von Alchimia und hüllte Häuserfassaden hermetisch ein. Heute setzt Resopal durch digitales Design mit haptischen und scheinräumlichen Qualitäten sogar die Kontrollmechanismen der menschlichen Wahrnehmung ausser Kraft.
[ Bis 11. Februar 2007 im DAM in Frankfurt. Katalog: Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche. Hrsg. Romana Schneider und Ingeborg Flagge. Jovis-Verlag, Berlin 2006. 192 S., Euro 39.80. ]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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