Veranstaltung
jomini zimmermann architekten
Vortrag
Mittwoch, 14. Februar 2007, 18:30 Uhr
architekturforum Zürich
Neumarkt 15
CH-8001 Zürich
Neumarkt 15
CH-8001 Zürich
Veranstalter:in: Architekturforum Zürich
Über das Bauen hinaus
Arbeiten von Valérie Jomini und Stanislas Zimmermann Architekten aus Burgdorf
2. Februar 2007 - Peter Omachen
Wenn berühmte Architekten plötzlich Möbel- und Produktedesign betreiben - handle es sich nun um Stühle, Lampen oder Schokolade-Verpackungen -, so geschieht dies zumeist als Folge einer fremden Marketingidee. Anders verhält es sich bei Valérie Jomini und Stanislas Zimmermann aus Burgdorf. Mit der Gründung des gemeinsamen Büros 1997 haben sie parallel zu ihrer Architekturarbeit mit der Entwicklung und Produktion von Möbeln unter dem Namen «it design» begonnen. Obwohl sich die beiden 1970 geborenen und an der ETH Lausanne ausgebildeten Gestalter in erster Linie als Architekten verstehen, haben sie ihre bisher grössten Erfolge dem «itbed» und der «itbox» zu verdanken. Die Möbel von «it design» lassen sich kompakt zusammenfalten oder sind in Module unterteilt. Die einzelnen Teile sind dadurch einfach zu transportieren. Das «itbed» besteht aus sieben Millimeter dickem Wellkarton, der wie ein Akkordeon gefaltet ist. Die an ein Kartenhaus erinnernde Zickzacklinie wird durch zwei Bänder stabilisiert, die längs durch die Konstruktion verlaufen.
Das Bett lässt sich zu einem handlichen Stapel zusammenschieben und bequem verstauen oder mitnehmen. Das modulare Möbelsystem «itbox» setzt sich zusammen aus acht verschiedenen Behältern aus farbig eloxiertem Aluminium. Sie können als einzelne Wandtablare oder aufeinandergestapelt als freistehende Bücherregale eingesetzt werden. Da die Elemente auf einem Modul von 72 Zentimetern basieren, sind sie auch als Tischgestell verwendbar. Beim Umzug kann der Inhalt direkt in den Behältern transportiert werden.
Die Möbel trugen Jomini Zimmermann Architekten verschiedene Preise und Stipendien ein. Sie fanden unter anderem in der neuen Schweizer Botschaft in Washington D. C. Verwendung. Der kulturelle Wert dieser Kreationen liegt nicht nur in der ansprechenden Form, sondern vor allem in der Vision einer künftigen, mobilen und ökologisch orientierten Gesellschaft begründet, die durch sie zum Ausdruck kommt.
Eines der liebsten Projekte von Valérie Jomini und Stanislas Zimmermann ist unsichtbar. Es handelt sich um die kulturelle Zwischennutzung des ehemaligen Progymnasiums im Zentrum von Bern. Diese ist auf fünf Jahre ausgelegt, bis über die weitere Verwendung des historischen Gebäudes entschieden wird. Der temporäre Betrieb von «Progr - Zentrum für Kulturproduktion» wird von der Abteilung Kulturelles und der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern geleitet. Mehr als 80 ausgewählte Kulturschaffende arbeiten derzeit im ehemaligen Schulhaus. Vor allem bildende Künstler, aber auch Theaterschaffende, Musiker und Tänzer haben sich auf den 4500 Quadratmetern angesiedelt. Im ehemaligen Lehrerzimmer befindet sich eine Künstler-Dokumentationsstelle, der Chemiesaal wurde zum Fotostudio, in der Aula finden Konzerte und Ausstellungen statt, und in der ehemaligen Turnhalle ist eine Bar entstanden.
Die Aufgabe der Architekten bestand in der Beratung und Begleitung der Bauherrschaft. Dabei ging es um Fragen der optimalen Nutzungsanordnung und der erforderlichen baulichen Massnahmen, wobei stets der provisorische Charakter der Eingriffe angestrebt wurde. Bei dem partizipativen Arbeitsprozess standen vor allem soziale und kulturelle Aspekte im Vordergrund. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die architektonische Entwurfsarbeit ein.
Das Zweifamilienhaus Faraday im Berner Lorraine-Quartier entstand im Team zusammen mit Thomas Jomini. Die Wohnräume des kompakten, turmartigen Baus umfassen jeweils eine gesamte Etage. Sie vermitteln Geborgenheit. Der geschlossene Eindruck wird durch gerundete Gebäudekanten und den Überzug mit Kupferwellblech verstärkt. Der Aussenbezug erfolgt durch überdimensionale Lukarnen und den exponierten, zur Aare hin gerichteten Balkon. Wie die Möbel bestechen auch die Wohnhäuser der Burgdorfer Architekten durch ihre charakterstarken und kompakten Formen.
Neben ihrer praktischen Tätigkeit unterrichten Jomini und Zimmermann derzeit als Gastdozenten für Entwurf an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Burgdorf. Für nächstes Jahr steht der Umbau des Eingangs- und Empfangsbereichs des Universitäts-Frauenspitals in Lausanne an.
[ Jomini Zimmermann stellen ihre Arbeiten am 14. Februar um 18 Uhr 30 im Architekturforum Zürich am Neumarkt 15 vor. ]
Das Bett lässt sich zu einem handlichen Stapel zusammenschieben und bequem verstauen oder mitnehmen. Das modulare Möbelsystem «itbox» setzt sich zusammen aus acht verschiedenen Behältern aus farbig eloxiertem Aluminium. Sie können als einzelne Wandtablare oder aufeinandergestapelt als freistehende Bücherregale eingesetzt werden. Da die Elemente auf einem Modul von 72 Zentimetern basieren, sind sie auch als Tischgestell verwendbar. Beim Umzug kann der Inhalt direkt in den Behältern transportiert werden.
Die Möbel trugen Jomini Zimmermann Architekten verschiedene Preise und Stipendien ein. Sie fanden unter anderem in der neuen Schweizer Botschaft in Washington D. C. Verwendung. Der kulturelle Wert dieser Kreationen liegt nicht nur in der ansprechenden Form, sondern vor allem in der Vision einer künftigen, mobilen und ökologisch orientierten Gesellschaft begründet, die durch sie zum Ausdruck kommt.
Eines der liebsten Projekte von Valérie Jomini und Stanislas Zimmermann ist unsichtbar. Es handelt sich um die kulturelle Zwischennutzung des ehemaligen Progymnasiums im Zentrum von Bern. Diese ist auf fünf Jahre ausgelegt, bis über die weitere Verwendung des historischen Gebäudes entschieden wird. Der temporäre Betrieb von «Progr - Zentrum für Kulturproduktion» wird von der Abteilung Kulturelles und der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern geleitet. Mehr als 80 ausgewählte Kulturschaffende arbeiten derzeit im ehemaligen Schulhaus. Vor allem bildende Künstler, aber auch Theaterschaffende, Musiker und Tänzer haben sich auf den 4500 Quadratmetern angesiedelt. Im ehemaligen Lehrerzimmer befindet sich eine Künstler-Dokumentationsstelle, der Chemiesaal wurde zum Fotostudio, in der Aula finden Konzerte und Ausstellungen statt, und in der ehemaligen Turnhalle ist eine Bar entstanden.
Die Aufgabe der Architekten bestand in der Beratung und Begleitung der Bauherrschaft. Dabei ging es um Fragen der optimalen Nutzungsanordnung und der erforderlichen baulichen Massnahmen, wobei stets der provisorische Charakter der Eingriffe angestrebt wurde. Bei dem partizipativen Arbeitsprozess standen vor allem soziale und kulturelle Aspekte im Vordergrund. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die architektonische Entwurfsarbeit ein.
Das Zweifamilienhaus Faraday im Berner Lorraine-Quartier entstand im Team zusammen mit Thomas Jomini. Die Wohnräume des kompakten, turmartigen Baus umfassen jeweils eine gesamte Etage. Sie vermitteln Geborgenheit. Der geschlossene Eindruck wird durch gerundete Gebäudekanten und den Überzug mit Kupferwellblech verstärkt. Der Aussenbezug erfolgt durch überdimensionale Lukarnen und den exponierten, zur Aare hin gerichteten Balkon. Wie die Möbel bestechen auch die Wohnhäuser der Burgdorfer Architekten durch ihre charakterstarken und kompakten Formen.
Neben ihrer praktischen Tätigkeit unterrichten Jomini und Zimmermann derzeit als Gastdozenten für Entwurf an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Burgdorf. Für nächstes Jahr steht der Umbau des Eingangs- und Empfangsbereichs des Universitäts-Frauenspitals in Lausanne an.
[ Jomini Zimmermann stellen ihre Arbeiten am 14. Februar um 18 Uhr 30 im Architekturforum Zürich am Neumarkt 15 vor. ]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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