Zeitschrift

TEC21 2007|40
Tageslicht
TEC21 2007|40
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Licht leitet und führt uns, akzentuiert unsere Umgebung und gibt Sicherheit. Dabei gibt es zwei Arten von Licht: das statische, künstliche, und das Tageslicht, das in Helligkeit und Intensität changiert sowie wach macht und hält. Obwohl das bekannt ist, bewegen wir uns heute aber während eines Grossteils des hellen Tages in geschlossenen, tageslichtfernen oder gar verdunkelten Räumen – sei es im Büro, zu Hause oder in öffentlichen Einrichtungen. Nachdem Kunstlicht eine Hochkonjunktur um 1900 erlebt hatte, galt es bereits in der Moderne wieder als schlechtes, krank machendes Licht. Tageslicht sollte fortan wieder vermehrt genutzt werden. Doch bis heute wird im Verhältnis mehr Aufwand betrieben, Kunstlicht zu installieren, als das Tageslicht besser zu nutzen.

Dieses Heft zeigt gute und gelungene Beispiele zum Einsatz von Tageslicht. Den Auftakt gestaltet eine Kunsthistorikerin, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Licht und Architektur befasst. Sie führt uns in die Lichtmystik des Mittelalters ein und schafft den Bogen bis in die jetzige Zeit, in der das Tageslicht wieder vermehrt in die Gebäude gelangt. Im Anschluss beschreibt ein Lichtplaner anhand dreier gebauter Beispiele den Einsatz des Tageslichtes im Gebäude. Dabei werden verschiedene Bautypen vorgestellt: als Vertreterin für öffentliche Museumsbauten das Kunsthaus in Zürich, als öffentlicher Bau für die Lehre das Bildungszentrum in Porrentruy und als Beispiel für Wohnen die Villa Grether Estlinbaum bei Zürich. Wie das Licht in die Gebäude gelangen kann, stellt ein Lichtplaner im dritten Artikel vor. In den letzten Jahren kamen einige lichtdurchlässige und lichtleitende Materialien auf den Markt (bzw. wurden erforscht) – der Text bietet eine Einführung in die Thematik und stellt den Stand der Forschung dar.

Diese beschäftigt sich nicht nur mit den Materialien, bevor sie zum Einsatz kommen. Ingenieure des Forschungszentrums in Jülich haben fünf Jahre nach dem Bau der Masoalahalle die Transluzenzwerte der ETFE-Aussenhülle gemessen. Sie wollten in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Zoo feststellen, ob die UVA-, UVB- und PAR-Durchlässigkeit ausreicht, damit die Tiere und Pfl anzen, die in der Halle leben, gedeihen. Die Ergebnisse der Messung werden im vierten Artikel vorgestellt.

Neben Pflanzen und Tieren braucht auch der Mensch das Tageslicht, er benötigt die UV-Strahlung zum Beispiel für die Bildung von Vitamin D, was zum Knochenaufbau unabdingbar ist. Ein Arbeitspsychologe der TU Ilmenau beschreibt im letzten Artikel daher, wie viel Licht wir an unseren Arbeitsplätzen brauchen, um gesund zu bleiben – mit einer konsequenten Einplanung des Tageslichtes in Gebäude könnten Wohlbefinden und Produktivität der Menschen gesteigert werden.
Katinka Corts

Wettbewerbe
Age Award 2007 | Zumtobel Group Award 2007 | Magazin für das Jugendheim Aarburg | Dorfzentrum Deitingen | Wohnüberbauung in Thun

Magazin
Unterirdisches Museum im Rampenlicht | Stress für Schweizer Strassen | Skythen­kultur ans Tageslicht gebracht

Fiat Lux!
Susanne Schrödter
Ein geschichtlicher Exkurs über die Nutzung von Tageslicht in der Architektur der letzten Jahrhunderte

Bewusst planen
Christian Kölzow
Drei Bautypen, drei Herangehensweisen: über Tageslicht im Museum, in einer Schule und in einem Wohnbau

Natürlich belichten
Christian Vogt
Leiten, Umlenken und Speichern: Neue Materialien ermöglichen verschiedene Einsätze des Tageslichts

Dschungel erhellen
Martin Bauert, Gerhard Reisinger
Messungen in der Masoalahalle im Zürcher Zoo weisen nach, ob Fauna und Flora gedeihen.

Biologische Uhr
Christoph Schierz
Tageslicht beeinflusst unsere Stimmung, reguliert den Wachheitsgrad und beeinflusst die Produktivität.

SIA
Der SIA als Vorausdenker | Mehr Gleichheit | Neue Horizonte: sieben Preise in Runde drei

Produkte

Impressum

Veranstaltungen

teilen auf

Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

Tools: