Zeitschrift
TEC21 2007|46
Siedlungsplanung
Die Stadt Zürich und die Zürcher Wohnbaugenossenschaften feiern unter dem Motto «Mehr als wohnen» den 100. Geburtstag des gemeinnützigen Wohnungsbaus. 1907 beschlossen die Stimmbürger den Bau der ersten städtischen Wohnsiedlung, ab 1910 unterstützte die Stadt Genossenschaften mit Bauland und Hypotheken zu günstigen Konditionen. Seither sind in Zürich 50000 Wohnungen im gemeinnützigen Wohnungsbau entstanden, 38000 gehören Genossenschaften, 10000 der Stadt oder städtischen Stiftungen. Das ist ein Viertel aller Wohnungen in Zürich, ein Drittel der Stadtbevölkerung wohnt darin. Die Miete beträgt dank Kostenmiete im Schnitt zwei Drittel der Miete von vergleichbaren Wohnungen in Privatbesitz. Als Gegenleistung für die städtische Unterstützung bieten die Siedlungen soziale Einrichtungen und in Wettbewerben entwickelte, überdurchschnittliche Architektur und Aussenraumgestaltung.
Davon profi tieren auch die umliegenden Quartiere. Das jährliche Investitionsvolumen beträgt 350 Millionen Franken. Dieses Heft nimmt das Jubiläum zum Anlass für einen Ausblick auf die mögliche Zukunft des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Dessen historische Aufgabe war es, bürgerliche Lebensstandards breiten städtischen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sorgte er dann dafür, dass in der immer teureren Bankenstadt Wohnen für alle erschwinglich blieb. Heute genügen viele Siedlungen den gewandelten Ansprüchen nicht mehr und müssen erneuert werden. Darin liegt erneut die Chance, eine historische Aufgabe zu übernehmen: die Pionierrolle bei der Suche nach einer grundsätzlich nachhaltigeren Siedlungsweise, welche die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten sowie der Generationen überwindet.
Dafür sind zeitgemässe Formen von Gemeinschaftlichkeit nötig. Der Artikel ab Seite 22 erzählt die Geschichte von gemeinschaftlichen Wohnexperimenten in Zürich und stellt die Frage nach zeitgemässen Formen von Gemeinschaftlichkeit. Er bildete die Grundlage für das Gespräch ab Seite 29: Architekturschaffende mit Erfahrung im Siedlungsbau diskutieren Grenzen und Möglichkeiten der Siedlungsplanung im heutigen und künftigen Zürich. Ein Gedanke aus dem Gespräch: Die Baugenossenschaften besitzen in manchen Zürcher Quartieren die Hälfte der Wohnungen – auf Arealen mit beträchtlichen Verdichtungsreserven; ihre Kassen sind gefüllt, und das Einvernehmen mit der Stadt, die den Aufbruch in die 2000-Watt-Gesellschaft zum Legislaturziel erklärt hat, ist gut. Wenn sich die Genossenschaften dem gesellschaftlichen Wandel und den ökologischen Problemen konsequenter als bisher stellen würden und die Erneuerung ganzer Quartiere gemeinsam an die Hand nähmen, könnten sie schon bald viel mehr als Wohnen bieten! Ein zweites Diskussionsresultat: Gefordert sind auch die Architekturschaffenden, sie dürfen dieses Feld nicht den Ökonomen überlassen!
Ruedi Weidmann
Literatur, Zahlen und Fakten zum gemeinnützigen Wohnungsbau in Zürich: www.mehr-als-wohnen.ch, www.svw-zh.ch > Dokumente
WETTBEWERBE
Solothurner Holzpreis 07
MAGAZIN
«Hochparterre Bücher» – neue Architekturbuchhandlung | Kulturwege Schweiz: Graubünden
GEMEINSCHAFTSHÄUSER IN ZÜRICH
Ruedi Weidmann
Zürich hat eine Geschichte experimentellen Wohnbaus. Der künftige Siedlungsbau wird sich im Dreieck von Individualisierung, Rationalisierung und Gemeinschaft neu positionieren müssen.
DICHTE STATT ZWANG
Andreas Hofer
Die Zürcher Baugenossenschaften müssen ihre Bestände erneuern. Dabei könnten sie grundsätzlich nachhaltigere Siedlungsformen suchen. Was kann die Architektur dazu beitragen? Ein Gespräch.
SIA
Urheberrecht | Kooperationsvertrag mit der Bayerischen Architektenkammer | Neue Norm zu thermischer Energie | Register Dichtungsbahnen | Neuer Lohnausweis
PRODUKTE
IMPRESSUM
VERANSTALTUNGEN
Davon profi tieren auch die umliegenden Quartiere. Das jährliche Investitionsvolumen beträgt 350 Millionen Franken. Dieses Heft nimmt das Jubiläum zum Anlass für einen Ausblick auf die mögliche Zukunft des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Dessen historische Aufgabe war es, bürgerliche Lebensstandards breiten städtischen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sorgte er dann dafür, dass in der immer teureren Bankenstadt Wohnen für alle erschwinglich blieb. Heute genügen viele Siedlungen den gewandelten Ansprüchen nicht mehr und müssen erneuert werden. Darin liegt erneut die Chance, eine historische Aufgabe zu übernehmen: die Pionierrolle bei der Suche nach einer grundsätzlich nachhaltigeren Siedlungsweise, welche die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten sowie der Generationen überwindet.
Dafür sind zeitgemässe Formen von Gemeinschaftlichkeit nötig. Der Artikel ab Seite 22 erzählt die Geschichte von gemeinschaftlichen Wohnexperimenten in Zürich und stellt die Frage nach zeitgemässen Formen von Gemeinschaftlichkeit. Er bildete die Grundlage für das Gespräch ab Seite 29: Architekturschaffende mit Erfahrung im Siedlungsbau diskutieren Grenzen und Möglichkeiten der Siedlungsplanung im heutigen und künftigen Zürich. Ein Gedanke aus dem Gespräch: Die Baugenossenschaften besitzen in manchen Zürcher Quartieren die Hälfte der Wohnungen – auf Arealen mit beträchtlichen Verdichtungsreserven; ihre Kassen sind gefüllt, und das Einvernehmen mit der Stadt, die den Aufbruch in die 2000-Watt-Gesellschaft zum Legislaturziel erklärt hat, ist gut. Wenn sich die Genossenschaften dem gesellschaftlichen Wandel und den ökologischen Problemen konsequenter als bisher stellen würden und die Erneuerung ganzer Quartiere gemeinsam an die Hand nähmen, könnten sie schon bald viel mehr als Wohnen bieten! Ein zweites Diskussionsresultat: Gefordert sind auch die Architekturschaffenden, sie dürfen dieses Feld nicht den Ökonomen überlassen!
Ruedi Weidmann
Literatur, Zahlen und Fakten zum gemeinnützigen Wohnungsbau in Zürich: www.mehr-als-wohnen.ch, www.svw-zh.ch > Dokumente
WETTBEWERBE
Solothurner Holzpreis 07
MAGAZIN
«Hochparterre Bücher» – neue Architekturbuchhandlung | Kulturwege Schweiz: Graubünden
GEMEINSCHAFTSHÄUSER IN ZÜRICH
Ruedi Weidmann
Zürich hat eine Geschichte experimentellen Wohnbaus. Der künftige Siedlungsbau wird sich im Dreieck von Individualisierung, Rationalisierung und Gemeinschaft neu positionieren müssen.
DICHTE STATT ZWANG
Andreas Hofer
Die Zürcher Baugenossenschaften müssen ihre Bestände erneuern. Dabei könnten sie grundsätzlich nachhaltigere Siedlungsformen suchen. Was kann die Architektur dazu beitragen? Ein Gespräch.
SIA
Urheberrecht | Kooperationsvertrag mit der Bayerischen Architektenkammer | Neue Norm zu thermischer Energie | Register Dichtungsbahnen | Neuer Lohnausweis
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