Der nicht wissenschaftliche Begriff «Futterneid» lässt sich mit Konkurrenzverhalten, Eifersucht, Missgunst oder Neid in Verbindung bringen. Dabei geht es nicht nur um materielle Güter, sondern auch um Ansehen und Anerkennung – also um Dinge, die sich auch Bauingenieure wünschen. Da man in der Regel dazu neigt, sich mit jenen zu vergleichen, die erfolgreicher und angesehener sind, kann sich die Spirale immer weiter abwärts drehen. Das Selbstwertgefühl leidet. «Wenn Sie die Leistungen anderer nur mit dem Vergrösserungsglas betrachten, ihre eigenen aber ausnahmslos mit dem umgedrehten Fernrohr, dann müssen Sie sich schwach und minderwertig fühlen – die ideale Brutstätte für Neid.»[1]

Der Münchner Psychologie-Professor Dieter Frey unterscheidet zwei Neidvarianten. Der feindselig-schädigende Neid zeichnet sich dadurch aus, dass man einem anderen etwas missgönnt. Zu Aktivität und Kreativität treibt der ehrgeizig-stimulierende Neid an. Daneben existieren laut Professor Rolf Haubl (Frankfurt) der depressiv-lähmende und der empört-rechtende Neid. Die erste Neidform macht hoffnungslos und traurig, die zweite regt das Gerechtigkeitsgefühl an und fördert das Drängen auf Veränderung. Der empört-rechtende Neid ist eher positiv zu sehen und könnte die passende Form für die Situation der Bauingenieure sein. Wird der vorhandene Neid in positive Energie umgesetzt, kann er dazu antreiben, die heutige Situation für Veränderung zu nutzen und aus den eigenen Reihen aktiv zu werden.
Daniela Dietsche

Anmerkung
[1] «Neidische Augen sind unersättlich», Stern, November 2007, Werner Mathes

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Joseph Schwartz
Drei Geschichten zum Offertwesen und zur Honorarsituation im Bauingenieurwesen

19 «WAS MAN VERLANGT, SOLLTE MAN VERGÜTEN»
Daniela Dietsche, Clementine van Rooden
Die Gründe für den herrschenden Futterneid zu finden, stand bei einem Gespräch im Vordergrund.

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Martin Deuring
Mit einem überlegten und kreativen Beschaffungsprozess den Grund-stein legen, um hochwertig zu bauen.

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Energiegesetz und Energieverordnung | Zukunft der Zeichnerberufe | Geschäftslage 4, 2008

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