Zeitschrift
TEC21 2009|39
Schicht für Schicht
Dass Umbauten mitttlerweile über ein Drittel aller Bauaufgaben in der Schweiz ausmachen, ist bekannt. Oftmals handelt es sich dabei um Transformationen von Gebäuden, bei denen neue Nutzungen in bestehende Hüllen integriert werden. Die Spuren des ehemaligen Gebrauchs bleiben erhalten und überlagern sich mit den Ablagerungen der neuen Nutzung.
In diesem Heft werden andere Umbauten gezeigt, Gebäude, bei denen nicht die Umnutzung im Vordergrund stand, sondern weiterhin der gleiche Gebrauch, aber mit neuen Ansprüchen an den Raum. Bei der Erneuerung der Siedlung Stadtrain in Winterthur («Frisches im Müesli», S.28ff.) wurden die bestehenden Kreuzreihenhäuser durch einen horizontalen Anbau um mehr als bloss einen zusätzlichen Raum erweitert.
Heute wohnen hier keine Arbeiter mehr, die kompakte Typologie und die Qualitäten der Zwischenräume werden gleichwohl geschätzt. Mindestens zwei dieser Häuser würden in eine der drei Wohnungen passen, die diesen Sommer im ehemaligen «Grandhotel» am Zürcher Bellevue entstanden sind. Sieben Jahre lang wurde der denkmalgeschützte 150-jährige Solitär umgebaut, Haustechnik und Tragwerk wurden saniert und das Dachgeschoss mit Wohnungen für das gehobene Segment ausgebaut («Neu geordnet, wiederbelebt», S.33ff.).
Ein Bellevue der anderen Art, mit Sicht auf das Wildstrubelmassiv, steht im Zentrum des dritten Artikels. Das «Parkhotel Bellevue» in Adelboden wurde über Jahrzehnte immer wieder erweitert und den jeweils aktuellen Nutzungsansprüchen angepasst. Mit der Wahl eines «Hausarchitekten» haben sich die Eigentümer vor einigen Jahren für eine gesamtheitliche Gestaltungsstrategie ausgesprochen. Seither sind drei Bauetappen realisiert worden – jeweils in der Betriebspause von zwei Monaten. Der aktuelle Umbau betraf den teilerneuerten und erweiterten Wellnessbereich («Modernisierung als Tradition», S. 37ff.).
Aus Schichten schliesslich, oder Layern, setzt sich das Schmuckstück des Umbaus, der «parametrisierte Wandteppich», im Büro der Webunternehmung Liip zusammen. Mit wenigen effektiven Eingriffen schufen die Architekten aus einer beliebigen Bürotypologie ein reales «corporate environment» für die Arbeiter der digitalen Welt («Atmosphäre des Digitalen», S. 42ff.).
Die vier Beispiele zeigen ein Spektrum verschiedener Eingriffstiefen und eine Vielzahl von entwerferischen Schwerpunkten. Ob städtebauliche Überlegungen grosses Gewicht hatten wie bei den ersten beiden Beispielen oder gestalterisch-atmosphärische wie bei den letzteren, alle Umbauten erforderten von den Beteiligten eine vertiefte Auseinandersetzung mit den bestehenden Gebäuden – Schicht für Schicht.
Tina Cieslik
05 WETTBEWERBE
Klosterumnutzung in Freiburg
14 MAGAZIN
Neues Leben am Industriekanal | Bücher | Zeitschrift «archi» in neuen Händen | Wohnqualität im Alter | «Age Report 2009» | Handwerk goes digital
28 FRISCHES IM MÜESLI
Tina Cieslik
Die horizontale Erweiterung der Kreuzreihenhäuser einer ehemaligen Arbeitersiedlung in Winterthur vergrössert die Wohnfläche, ohne die Siedlungsstruktur zu zerstören.
33 NEU GEORDNET, WIEDERBELEBT
Hansjörg Gadient
In siebenjähriger Planungs- und Bauzeit ist in Zürich das ehemalige «Grandhotel Bellevue» saniert und umgebaut worden – bei laufendem Betrieb.
37 MODERNISIERUNG ALS TRADITION
Nadine Schütz
Bereits drei Umbauetappen hat das «Parkhotel Bellevue» in Adelboden mit Buchner Bründler Architekten aus Basel realisiert. Diesen Sommer wurde der neue Wellnessbereich eröffnet.
42 ATMOSPHÄRE DES DIGITALEN
Albert Kirchengast
Virtuelle Welt trifft auf reales Umfeld: In Zürich wurde das Büro einer Webunternehmung umgebaut. Entstanden ist ein Corporate Environment.
48 SIA
Abschied von Eric Mosimann | BGA-Präsidium neu zu besetzen | Beitritte zum SIA im 2. Quartal 2009 | Partnerschaft von SIA und SAM
55 PRODUKTE
69 IMPRESSUM
70 VERANSTALTUNGEN
In diesem Heft werden andere Umbauten gezeigt, Gebäude, bei denen nicht die Umnutzung im Vordergrund stand, sondern weiterhin der gleiche Gebrauch, aber mit neuen Ansprüchen an den Raum. Bei der Erneuerung der Siedlung Stadtrain in Winterthur («Frisches im Müesli», S.28ff.) wurden die bestehenden Kreuzreihenhäuser durch einen horizontalen Anbau um mehr als bloss einen zusätzlichen Raum erweitert.
Heute wohnen hier keine Arbeiter mehr, die kompakte Typologie und die Qualitäten der Zwischenräume werden gleichwohl geschätzt. Mindestens zwei dieser Häuser würden in eine der drei Wohnungen passen, die diesen Sommer im ehemaligen «Grandhotel» am Zürcher Bellevue entstanden sind. Sieben Jahre lang wurde der denkmalgeschützte 150-jährige Solitär umgebaut, Haustechnik und Tragwerk wurden saniert und das Dachgeschoss mit Wohnungen für das gehobene Segment ausgebaut («Neu geordnet, wiederbelebt», S.33ff.).
Ein Bellevue der anderen Art, mit Sicht auf das Wildstrubelmassiv, steht im Zentrum des dritten Artikels. Das «Parkhotel Bellevue» in Adelboden wurde über Jahrzehnte immer wieder erweitert und den jeweils aktuellen Nutzungsansprüchen angepasst. Mit der Wahl eines «Hausarchitekten» haben sich die Eigentümer vor einigen Jahren für eine gesamtheitliche Gestaltungsstrategie ausgesprochen. Seither sind drei Bauetappen realisiert worden – jeweils in der Betriebspause von zwei Monaten. Der aktuelle Umbau betraf den teilerneuerten und erweiterten Wellnessbereich («Modernisierung als Tradition», S. 37ff.).
Aus Schichten schliesslich, oder Layern, setzt sich das Schmuckstück des Umbaus, der «parametrisierte Wandteppich», im Büro der Webunternehmung Liip zusammen. Mit wenigen effektiven Eingriffen schufen die Architekten aus einer beliebigen Bürotypologie ein reales «corporate environment» für die Arbeiter der digitalen Welt («Atmosphäre des Digitalen», S. 42ff.).
Die vier Beispiele zeigen ein Spektrum verschiedener Eingriffstiefen und eine Vielzahl von entwerferischen Schwerpunkten. Ob städtebauliche Überlegungen grosses Gewicht hatten wie bei den ersten beiden Beispielen oder gestalterisch-atmosphärische wie bei den letzteren, alle Umbauten erforderten von den Beteiligten eine vertiefte Auseinandersetzung mit den bestehenden Gebäuden – Schicht für Schicht.
Tina Cieslik
05 WETTBEWERBE
Klosterumnutzung in Freiburg
14 MAGAZIN
Neues Leben am Industriekanal | Bücher | Zeitschrift «archi» in neuen Händen | Wohnqualität im Alter | «Age Report 2009» | Handwerk goes digital
28 FRISCHES IM MÜESLI
Tina Cieslik
Die horizontale Erweiterung der Kreuzreihenhäuser einer ehemaligen Arbeitersiedlung in Winterthur vergrössert die Wohnfläche, ohne die Siedlungsstruktur zu zerstören.
33 NEU GEORDNET, WIEDERBELEBT
Hansjörg Gadient
In siebenjähriger Planungs- und Bauzeit ist in Zürich das ehemalige «Grandhotel Bellevue» saniert und umgebaut worden – bei laufendem Betrieb.
37 MODERNISIERUNG ALS TRADITION
Nadine Schütz
Bereits drei Umbauetappen hat das «Parkhotel Bellevue» in Adelboden mit Buchner Bründler Architekten aus Basel realisiert. Diesen Sommer wurde der neue Wellnessbereich eröffnet.
42 ATMOSPHÄRE DES DIGITALEN
Albert Kirchengast
Virtuelle Welt trifft auf reales Umfeld: In Zürich wurde das Büro einer Webunternehmung umgebaut. Entstanden ist ein Corporate Environment.
48 SIA
Abschied von Eric Mosimann | BGA-Präsidium neu zu besetzen | Beitritte zum SIA im 2. Quartal 2009 | Partnerschaft von SIA und SAM
55 PRODUKTE
69 IMPRESSUM
70 VERANSTALTUNGEN
Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine
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