Zeitschrift
db deutsche bauzeitung 02|2010
Material wirkt
Für die Außenwirkung eines Gebäudes ist in aller Regel das verwendete Fassadenmaterial und die Art, wie es eingesetzt wird, ausschlaggebend. Je größer und einheitlicher die Flächen, umso stärker treten dabei die optischen wie auch die stofflichen Eigenschaften in den Vordergrund. Die Materialwahl allein birgt bereits reichhaltige Möglichkeiten, völlig unterschiedliche Eindrücke zu erzeugen, mitunter sogar starke Gefühle hervorzurufen oder zumindest Assoziationen zu wecken. Wer zudem die Eigenschaften des Baustoffs virtuos zu nutzen versteht, wird die Bandbreite der architektonischen Ausdrucksmöglichkeiten von erdenschwer bis ätherisch, von anheimelnd bis abweisend, von leutselig bis versnobt nahezu ins Unendliche zu erweitern wissen. In diesem Heft untersuchen wir detailliert, welche Aussagen Fassaden über den Inhalt der jeweiligen Gebäude, ihre Nutzer und die Haltung gegenüber der Umgebung treffen. Wir hinterfragen die Materialwahl und beleuchten, wie sich die Absichten der Entwerfer im Vergleich zur tatsächlichen Wirkung verhalten. Wir spüren den Emotionen nach, die Materialien hervorrufen, und wägen den Mehrwert ab, der sich einem Gebäude durch eine gut gestaltete Hülle verschaffen lässt. Unsere Auswahl zeigt leider nur einen winzigen Ausschnitt aus dem überreichen Angebot, es ist darin aber Kulturübergreifendes, Klassisches, Irritierendes, Behagliches, Überraschendes und Altbekanntes versammelt – und, wo die Form aus den Materialeigenschaften erwächst, auch Zeitloses und Beständiges. | ge
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